Die kleinen Löwen haben gegen die Drittliga-Absteiger aus der Vorstadt einen richtig starken Kampf geliefert, kamen nach Rückständen immer wieder zurück, mussten sich am Ende aber einem offensivstarken Gast mit 2:4 geschlagen geben. Die Tore für 1860 erzielten Foti Katidis und Simon Seferings.
Bei herrlichstem Fußballwetter zeigten die kleinen Löwen und die SpVgg Unterhaching ein teilweise hochklassiges Regionalliga-Spiel. Beide Teams versuchten von Anfang an das Spiel zu gewinnen, das erfreute die Zuschauer auf Giesings Höhen, die ansonsten ja sehr oft gewohnt sind, dass der Gast hier in Giesing eine Defensiv-Taktik fährt.
Die erste Gelegenheit hatte der Gast aus der Vorstadt, der auch direkt traf. Nach einer Ecke und Unordnung in der Löwen-Abwehr reichte auch ein starker Rettungsversuch von Michael Netolitzky nicht, der den Ball zwar an die Latte lenken konnte, von dort aber sprang er Einsiedler auf den Kopf, der vollstreckte.
Die Löwen schüttelten sich einmal und schlugen zurück, Foti Katidis war nur fünf Minuten nach der Hachinger Führung zur Stelle und traf aus 16 Metern rechts neben den Pfosten.
Doch auch Haching hatte noch einen Pfeil im Köcher. Wieder war es Michael Netolitzky, der überragend parierte als der Ball nach einem Fehler in der Vorwärtsbewegung scharf auf sein Tor geschossen wurde, doch erneut konnte Einsiedler abstauben und das insgesamt verdiente 1:2 für den Gast erzielen.
Dennoch, als die beiden Mannschaften in die Kabinen gingen, war das Spiel alles andere als entschieden. Auch nach der Pause hielten die Löwen das Spiel lange offen und bewegten sich vorrangig in der Hälfte des Gastes. Doch sie konnten sich aus dieser Überlegenheit keine Torgelegenheiten erspielen.
Anders Unterhaching, die aus den wenigen Gegenangriffen Zählbares holten: Nach einem langen Ball ging der eingewechselte Vitalij Lux entschlossener an den Ball als der ebenfalls eingewechselte Hiller im Löwen-Tor, holte sich den Ball, umkurvte den Löwen-Keeper und traf zum 1:3. Die Vorentscheidung?
Mitnichten, denn nach 75 Minuten war Simon Seferings zur Stelle und köpfte einen Eckball ins Hachinger Tor. 15 Minuten vor dem Ende war die Partie wieder offen und die Löwen drängten auf den Ausgleich.
Diese Bemühungen wurden um die 80. Minute jäh gestoppt, als Hürzeler erst mit der gelb-roten Karte vom Feld flog und in der nächsten Aktion Piller mit dem 2:4 für die Entscheidung sorgte.
Statistik:
Aufstellung TSV 1860 II: 22 Netolitzky, 2 Kelmendi, 4 Weber, 6 Hürzeler, 7 Marton, 8 Pino Tellez, 17 Katidis, 18 Mayer, 19 Aigner, 21 Bachschmid, 24 Andermatt. Bank: 12 Hiller 16 Leitner, 25 Genkinger, 26 Seferings, 27 Scheidl.
Aufstellung Unterhaching: 1 Marinovic, 2 Bauer, 3 Koch, 4 Winkler, 5 Welzmüller, 6 Taffertshofer, 7 Sieghart, 10 Nicu, 12 Einsiedler, 18 Steinherr, 21 Bigalke. Bank: 22 Hehn, 13 Krabler, 14 Clarke, 19 Piller, 23 Markmüller, 27 Lux, 37 Marseiler.
Wechsel: Hiller für Netolitzky (46.), Scheidl für Mayer (62.), Seferings für Pino Tellez (70.) – Lux für Einsiedler (60.), Piller für Sieghart (70.), Markmüller für Taffertshofer (82.)
Tore: 0:1 Einsiedler (5.), 1:1 Katidis (10.), 1:2 Einsiedler (21.), 1:3 Lux (69.), 2:3 Seferings (75.), 2:4 Piller (80.)
Platzverweis: Hürzeler (79./wiederholtes Foulspiel)
Zuschauer: 1.454 im Stadion an der Grünwalder Straße
Schiedsrichter: Luka Beretic
Vorbericht:
Marijan Kovacevic feierte beim 4:0 über die SpVgg Bayreuth eine gelungene Heimpremiere. Am kommenden Samstag, 7. Mai 2016, 13.30 Uhr, empfangen die kleinen Löwen im Grünwalder Stadion die SpVgg Unterhaching.
Trotz des deutlichen Erfolgs gegen Bayreuth sah Kovacevic „genug Sachen, die nicht perfekt waren. Das muss man den Jungs bei allem Lob aufzeigen.“ Die Mannschaft habe gegen die Oberfranken aber ihre Chancen genutzt. „Einsatz und Leidenschaft waren in Ordnung. Die Jungs haben versucht, dominant aufzutreten.“
Das Derby gegen Unterhaching bietet erneut „Chance und Gelegenheit, sich zu beweisen, das Antrainierte im Spiel anzuwenden“, so Kovacevic. Er hält die Münchner Vorstädter für ein gutes Team. „Wenn du vorm drittletzten Spieltag auf Rang fünf stehst, dann kann das kein Zufall sein“, sagt er über die Spielvereinigung, die einige Spieler in ihren Reihen hat, die letztes Jahr noch in der 3. Liga kickten.
Haching, so Kovacevic, habe „immer guten Fußball mit taktischen Finessen“ gespielt. Das Manko in der 3. Liga sei die „körperliche Unterlegenheit“ gewesen. „Fußballerisch haben sie auch dort zu den besten Mannschaften gehört.“
Gegen Unterhaching kehrt Lucas Genkinger nach seiner Gelb-Rot-Sperre ins Team zurück. Auch Felix Weber steht nach seiner Leisten-OP vor seinem Comeback. „Er hat gut trainiert“, sagt sein Coach. Dagegen wird Christian Köppel weiterhin ausfallen. Fraglich sind Michael Kokocinski und Ludwig Steinhart. Beide haben sich einen Magen-/Darminfekt eingefangen, konnten diese Woche bisher nicht trainieren.
Auch in der Partie gegen den ehemaligen Bundesligisten werden die kleinen Löwen versuchen, dominant zu agieren und ihr Spiel durchzubringen. „Haching hat gute Fußballer in seinen Reihen, spielt vorne sehr variabel. Aber wir schauen in erster Linie auf uns. Ich bin zuversichtlich, dass die Jungs Gas geben. Ein Derby hat immer eine eigene Brisanz.