Unentschieden gegen Schweinfurt: Beide Serien halten.

Die sieben Spiele in Folge ungeschlagenen kleinen Löwen trafen in einem vorgezogenen Spiel des 27. Spieltags auf die neun Spiele in Folge ungeschlagenen „Schnüdel“ vom 1. FC Schweinfurt 05. Durch das 1:1-Unentschieden hielten beide Serien, dennoch trauerten die kleinen Löwen, die zweimal Aluminium trafen, einem besseren Ergebnis hinterher.

Die erste Spielhälfte zwischen den Löwen und den Schnüdeln war eine zum Vergessen. Beiden Mannschaften gelang nicht sonderlich viel und wenn, dann passierte es nach Fehlern des Gegners. So war es auch keine allzu große Überraschung, dass die erste richtig gute Gelegenheit beinahe ein Eigentor gewesen wäre. Einen harmlosen Rückpass versuchte Michael Kokocinski zu klären und verfehlte dabei nur um Millimeter das rechte Kreuzeck.

Allgemein hatten die Löwen ihre Probleme mit Rückpässen. Zum einen waren es viel zu viele, da die Anspielstationen im Spielaufbau nicht vorhanden waren, zum anderen kamen diese Bälle oft zu holprig oder zu kurz. Die größte Rückpass-Gurke spielte Lukas Aigner nach 43 Minuten. Anstatt 20 Meter zum Keeper rollte der Ball maximal 5 Meter. So konnte Steffen Krautschneider dazwischen sprinten, sich den Ball holen, Netolitzky umkurven und ins leere Tor schieben.

Und die Löwen? Die waren vorwiegend harmlos, ein Schussversuch von Hürzeler, ein verpasster Flugkopfball von Köppel, das war es dann auch. Daniel Bierofka konnte seine Halbzeitstandpauke schon recht frühzeitig vorbereiten.

Auch in der zweiten Hälfte war es ein Fehler, der den Gegner begünstigte. Diesmal hatte Schweinfurt einen vogelwilden hohen Rückpass, den sich Nicolas Andermatt im Zweikampf mit FC-Keeper Schneider erkämpfte. Dass Schneider anschließend liegen blieb und Foul reklamierte brachte den Gast in Rage, dennoch zählte der Treffer, den der Schweizer in Diensten der Löwen nach dieser Szene erzielte.

Danach spielte nur noch 1860. Die Gäste hatten bereits in der Pause zweimal defensiv gewechselt, blieben bei ihrer 5er-Kette und hofften einen Punkt mitzunehmen. Glück hatten sie, als Nicholas Helmbrecht nach einer schönen Einzelaktion nur den linken Pfosten traf (71.) und als Nicolas Andermatt mit einem Freistoß aus 30 Metern die Querlatte zum Beben brachte (83.).

Leider wollte trotz dieser tollen Chancen und drückender Überlegenheit bis zum Ende nichts Zählbares mehr herausspringen und so bauten beide Teams die Serie der Spiele ohne Niederlage um eine weitere Partie aus.

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 22 Netolitzky, 2 Kelmendi, 5 Kokocinski, 6 Hürzeler, 11 Köppel, 18 Mayer, 19 Aigner, 23 Helmbrecht, 24 Andermatt, 25 Genkinger, 26 Seferings. Bank: 1 Fritz, 7 Marton, 17 Katidis, 21 Bachschmid, 28 Steinhart, 45 Neuhaus.

Aufstellung Schweinfurt: 12 Schneider, 3 Bauer, 5 Janz, 8 Jäckel, 9 Kleinhenz, 10 Krämer, 15 Fery, 16 Wenninger, 19 Krautschneider, 23 Messingschlager, 25 Bechmann. Bank: 33 Glos, 6 Kracun, 11 Diroll, 17 Feser, 22 Kraus, 27 Lunz, 29 Müller.

Wechsel: Bachschmid für Köppel (46.) – Kracun für Kleinhenz (46.), Lunz für Krautschneider (46.), Müller für Jäckel (62.)

Tore: 0:1 Krautschneider (43.), 1:1 Andermatt (63.)

Zuschauer: 800 im Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: Thomas Färber

Vorbericht:

Auch Tabellenführer Jahn Regensburg konnte die kleinen Löwen nicht stoppen, musste sich am Ende mit einem Punkt beim 1:1 zufrieden geben. Seit sieben Spielen ist das Bierofka-Team unbesiegt. Am Mittwochabend, 30. März 2016, 18.60 Uhr, kommt mit dem 1. FC Schweinfurt ein Team ins Grünwalder Stadion, dessen Erfolgsserie noch länger anhält, als die der Sechzger.

Seit neun Spielen, also die komplette Rückrunde, haben die Unterfranken nicht mehr verloren. Das ist umso überraschender, zierte das Team von Gerd Klaus nach der Vorrunde mit zwölf Punkten den letzten Platz in der Regionalliga Bayern. In den neun Spielen der Rückserie sind die „Schnüdel“ noch ungeschlagen, holten vier Siege und fünf Remis. Mit 17 Punkten sind sie die drittbeste Mannschaft der zweiten Saisonhälfte, nur Fürth II (19) und Wacker Burghausen (18) waren besser, dicht gefolgt von Buchbach und den kleinen Löwen mit jeweils 15 Zählern.

Für Löwen-Trainer Daniel Bierofka kommt das Hoch der Nullfünfer nicht gänzlich überraschend. „Ich habe schon vorm Hinspiel gesagt, dass Schweinfurt sehr viel Qualität in der Mannschaft hat.“ Mit Tom Jäckel sind sie „vorne sehr gefährlich“, dazu kommen mit Steffen Krautschneider und Ingo Feser zwei gute Außenbahnspieler. Doch die größte Stärke der Unterfranken sieht Bierofka in deren Standards: „Die sind brandgefährlich. Damit haben sie viele Tore gemacht. Da müssen wir hellwach sein.“

Das war sein Team bis auf wenige Ausnahmen zuletzt, kassierte in den fünf Spielen 2016 nur zwei Gegentreffer, zeigte sich selbst mit Spitzenreiter und Aufstiegsfavorit Jahn Regensburg auf Augenhöhe. „Für die Zuschauer war das ein interessantes Spiel mit hohem Tempo. Beide Teams sind bis an ihre Grenzen gegangen.“ Seiner Mannschaft attestierte Bierofka einmal mehr eine außergewöhnliche Leistung. „Wir konnten auch in Regensburg unseren Aufwärtstrend fortsetzen.“

Auch wenn Schweinfurt in der Rückrunde mehr Punkte als die Oberpfälzer geholt hat, erwartet Bierofka „ein anderes Spiel. Schweinfurt spielt robust, sehr zweikampfbetont. Da müssen wir erst einmal dagegenhalten und dann versuchen, unsere spielerischen Mittel in die Waagschale zu werfen.“

Personell muss der Löwen-Coach erneut improvisieren. „Darin bin ich mittlerweile richtig gut“, nimmt es der Ex-Profi mit Humor. Andi Scheidl musste in Regensburg nach einer Stunde vom Feld wegen Problemen im hinteren Oberschenkel. Noch konnte der Verteidiger keine Entwarnung geben. Ebenso ist der Einsatz von Felix Bachschmid ungewiss. Nach einem Pferdekuss war auch für ihn die Partie beim Jahn vorzeitig beendet. Am Dienstag passierte dem Stürmer im Training das gleiche Malheur erneut.

Zuletzt füllten A-Junioren-Spieler den Kader der U21 auf. Doch für den Tabellenführer geht nach der Länderspielpause die Punkterunde am Samstag wieder weiter. Lediglich Florian Neuhaus, der nach seiner Roten Karte für die U19-Bundesliga gesperrt ist, steht dem Regionalliga-Team zur Verfügung. Wenigstens kann sich Bierofka über einen Rückkehrer freuen. Angreifer Jimmy Marton gab nach überstandener Fersenverletzung sein Okay für die Partie gegen Schweinfurt.