Beim Auswärtsspiel in Burghausen waren es die Ex-Löwen, die der U21 die Niederlage beibrachten. Christoph Burkhard erzielte zwei Treffer, Daniel Hofstetter einen. Als einziger Nicht-Ex-Löwe trug sich Tsoumou beim 4:0 in die Torschützenliste ein, während sich 1860 blamierte.
Nachdem es die letzten Tage in München sonnig und warm war, mussten sich die kleinen Löwen beim Auswärtsspiel in Burghausen umstellen, denn hier hing Nebel und Nieselregen über der Wacker-Arena.
Gleich die erste Möglichkeit in einem munteren aber nicht unbedingt hochklassigen Regionalliga-Spiel hatte der TSV 1860 als Nicolas Andermatt seinen Kollegen Jimmy Marton auf die Reise schickte, der aber in aussichtsreicher Position an Alexander Eiban im Wacker-Tor scheiterte. Danach übernahmen die Gastgeber das Kommando und versuchten sich ihrerseits am Treffer. Die besten Gelegenheiten dazu hatten Kadrijaj mit einem Kopfball aus 11 Metern und Moser, der die Kugel in einem Konter aus 8 Metern nicht am glänzend reagierenden Netolitzky vorbei brachte.
Kurz vor der Pause war es noch einmal Karger, der eine Chance zum Treffer hatte, diese nach einem Sprint über das gesamte Feld jedoch vergab. So ging es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die Kabinen.
Die zweite Hälfte begann mit stürmischen Löwen, doch die Chancen hatte der Gastgeber. Nachdem sie eine Dreifach-Chance vergeben hatten, als Tsoumou gegen Netolitzky und Köppel aus je drei Metern scheiterte und Hingerl aus zwei Metern das leere Tor verfehlte, halfen die Löwen mit.
U19-Spieler Justion Kinjo foulte Wächter im eigenen Strafraum gleichermaßen klar wie unnötig und Schiedsrichter Kornblum gab den fälligen Elfmeter. Den verwandelte Burkhard wie schon im Hinspiel sicher.
Danach versuchten die Löwen mehr für das Spiel zu tun, mehr Glück hatte aber der SV Wacker. Burkhard setzte nach 75 Minuten einen Freistoß auf das Tor der Löwen und fand dort den stark abseitsverdächtigen Hofstetter, der die Kugel mit dem langen Bein ins Netz schob. Damit war die Partie gelaufen.
Danach brachen alle Dämme, zuerst setzte Burkhard einen Freistoß aus 18 Metern ins Netz und nur zwei Minuten später erhöhte Tsoumou auf 4:0. Es wurde am Ende ein peinlicher Nachmittag für die Löwen.
Statistik:
Aufstellung 1860 II: 22 Netolitzky, 2 Kelmendi, 4 Weber, 6 Hürzeler, 7 Marton, 9 Pieper, 11 Köppel, 19 Aigner, 20 Karger, 24 Andermatt, 44 Kinjo. Bank: 1 Fritz, 5 Kokocinski, 17 Katidis, 18 Mayer, 21 Bachschmid, 23 Helmbrecht, 26 Seferings.
Aufstellung Wacker: 1 Eiban, 4 Rech, 5 Hofstetter, 7 Kauffmann, 9 Duhnke, 14 Burkhard, 15 Kindsvater, 19 Hingerl, 21 Weiß, 33 Kadrijaj, 35 Moser. Bank: 16 Tetickovic, 6 Knochner, 10 Ebeling, 17 Tsoumou, 26 Mosch, 31 Schulz, 34 Wächter.
Wechsel: Wächter für Kauffmann (37.), Tsoumou für Kadrijaj (46.), Schulz für Weiß (81.) – Helmbrecht für Pieper (54.), Bachschmid für Kinjo (70.), Seferings für Hürzeler (77.)
Tore: 1:0 Burkhard (58./FE), 2:0 Hofstetter (75.), 3:0 Burkhard (80.), 4:0 Tsoumou (82.)
Zuschauer: 1.400 in der Wacker-Arena
Schiedsrichter: Florian Kornblum
Vorbericht:
Es ist immer ein besonderes Spiel, wenn die Löwen-Reserve auf ein Team eines ehemaligen Sechzger-Trainers trifft. Das ist am Samstag, 7. November 2015, der Fall: Die U21 gastiert um 14 Uhr in der Wacker-Arena bei dem von Uwe Wolf betreuten SV Wacker Burghausen.
„Gegen Sechzig ist es immer ein besonderes Spiel, sowohl für meine Spieler, von denen viele bei 1860 gespielt haben, als auch für mich“, sagt Uwe Wolf, der immer noch große Sympathie für die Löwen hegt. „Ich bin sehr dankbar. Schließlich war die U23 bei den Löwen meine erste Station im Profibereich. Anschließend war ich Co-Trainer bei den Profis und für elf Spiele interimsweise Cheftrainer.“ Gerade bei den „Amas“ habe er von Trainerkollege Klaus Koschlick viel gelernt.
„Ich drücke Sechzig bis auf die Spiele gegen meine Mannschaft immer die Daumen“, sagt Wolf, der auch als Aktiver unter Werner Lorant für die Löwen auflief. Seine Verbundenheit hält den 48-Jährigen aber nicht davon ab, gegen Sechzig engagiert seinem Job an der Seitenlinie nachzugehen und seine Mannschaft heiß auf die Partie am Samstag zu machen. Mit Daniel Hofstetter, Christoph Rech, Christoph Burkhard und Marcel Ebeling stehen vier ehemalige Sechziger im Kader der Salzachstädter.
Für U21-Chefcoach Daniel Bierofka und sein Team wird es kein leichtes Spiel: „Burghausen ist sehr heimstark, hat erst ein Spiel gegen Nürnberg verloren. Dem Club gelangen dabei zwei Sonntagsschüsse“, erzählt der 36-Jährige. Nicht gut hat der 1860-Coach das Hinspiel im Grünwalder Stadion in Erinnerung. Nach 1:0-Führung und Überzahl kassierte sein Team kurz vor Schluss durch Christoph Burkhard den Ausgleich per Elfmeter.
Lediglich vier Spieler aus der Anfangsformation von damals standen zuletzt in Rain in der Startelf. „Da sieht man, wie groß bei uns die Fluktuation ist“, sagt Bierofka. Seit drei Spielen ist sein Team in der Fremde ungeschlagen, holte in Bayreuth, Unterhaching und Rain sieben Punkte. Deswegen sagt Bierofka: „Wir können selbstbewusst nach Burghausen fahren. Die letzten Auswärtsspiele waren sehr ordentlich.“ Dazwischen lag die 0:1-Heimniederlage gegen Buchbach. „Da hatten wir nicht den Willen, den wir auswärts gezeigt haben“, stellt der Ex-Profi fest.
Große Änderungen im Kader wird es nicht geben. Nach überstandener Verletzung kehrt Felix Bachschmid zurück. Ludwig Steinhart laboriert weiter an seinem Faserriss, während Lucas Genkinger bei Hans Baudisch mit dem Aufbautraining begonnen hat. Justin Kinjo spielt weiterhin bei der U21, so lange Emanuel Taffertshofer bei den Profis trainiert bzw. Romauld Lacazette nach seiner Verletzung noch keine Spielpraxis sammeln kann. „Justin ist gefühlt ein Spieler von mir“, so Bierofka über den Sechser, der in der vorigen Saison ein halbes Jahr bei der U21 trainiert hatte. „Er macht seine Sache ordentlich, ist ein guter Fußballer“, sagt er über den 18-Jährigen. „An seiner Robustheit und Härte muss er noch arbeiten. Da ist er bei uns aber genau in der richtigen Liga.“
Bierofka sieht es als Vorteil, dass ihm zurzeit ein übersichtlicher Kader zur Verfügung steht. „Dadurch haben wir momentan keine großen Änderungen in der Startelf, die Automatismen greifen besser. Das tut der Mannschaft einfach gut.“