Selbst gegen 9 Gäste reichte es für die kleinen Löwen nicht zu einem Heimsieg. Mehr als 60 Minuten durfte die Mannschaft von Daniel Bierofka in Überzahl spielen und bekam sogar noch einen Strafstoß zugesprochen. Dennoch unterlag der TSV 1860 II dem FV Illertissen durch ein Tor von Frick mit 0:1.
Schon vor dem Spiel gab es die erste schlechte Nachricht. Michael Netolitzky brach beim Warmschießen zusammen und musste mit Schwindelgefühlen vom Feld gebracht werden. Für ihn übernahm Kai Fritz die Position zwischen den Pfosten.
Nach einer ereignislosen Anfangsphase war es Florian Pieper, der Spannung ins Spiel brachte, denn er setzte im gegnerischen Strafraum gut nach. So energisch, dass Fabian Rupp auf den Ball fiel und diesen mit der Hand spielte. Logische Konsequenz: Elfmeter für den TSV 1860. Diesen führte Michael Kokocinski aus. Allerdings blieb einer Sieger, der schon in der Löwen-Jugend als Elfmeterkiller bekannt war: Patrick Rösch. Der fischte den nicht schlecht geschossenen Versuch aus dem von ihn gesehen rechten Eck und machte somit die hundertprozentige Chance für 1860 zunichte.
Wenig später die nächste aufregende Szene in der erneut Florian Pieper eine der Hauptrollen spielte. Jimmy Marton ging nach einem harmlosen Foul zu Boden. Lukas Kling spielte unfair weiter und schoss dem Löwen-Stürmer den Ball mit voller Wucht an den Hinterkopf. Florian Pieper rannte wie von der Tarantel gestochen auf den Sünder zu, wurde dabei aber von Ardian Morina zu Boden gestoßen. Auch hier sah der Schiedsrichter wieder alles richtig und stellte den Illertisser Angreifer vom Feld.
Doch die Löwen schafften es nicht, diese Überzahl auch positiv zu nutzen, ganz im Gegenteil. Sie konnten mit diesem Vorteil überhaupt nicht umgehen und gerieten sogar in Rückstand. Andreas Frick durfte, eskortiert aber nicht ausreichen bedrängt von Kokocinski, über die gesamte Länge der Löwen-Hälfte laufen und am Ende den Ball ins Löwen-Tor schießen.
Danach war 1860 vollkommen von der Rolle und man konnte froh sein, dass sich die Mannschaft mit diesem knappen Rückstand in die Pause rettete. Dort versuchte Daniel Bierofka mit zwei Wechseln Einfluss zu nehmen.
Doch leider brachten diese nicht das gewünschte Resultat. Illertissen stellte sich fortan mit 10 Mann in den eigenen Strafraum und die kleinen Löwen fanden kein Mittel. Selbst als Torhüter Rösch, der in der ersten Hälfte die gelbe Karte gesehen hatte, als er mit dem Ball in der Hand aus dem Strafraum rutschte, wegen Zeitspiels vom Feld gestellt wurde, fiel den 11 Löwen wenig ein.
Am Ende unterlag eine einfallslose U21 mit o:1. Es ist langsam aber sicher an der Zeit, viele unangenehme Fragen zu stellen …
Statistik:
Aufstellung 1860 II: 1 Fritz, 2, Kelmendi, 3 Yegenoglu, 4 Weber, 5 Kokocinski, 6 Hürzeler, 7 Marton, 9 Pieper, 20 Karger, 24 Andermatt, 27 Scheidl. Bank: 12 Marx, 17 Kelmendi, 18 Mayer, 19 Aigner, 21 Bachschmid, 23 Helmbrecht, 26 Seferings.
Aufstellung Illertissen: 1 Rösch, 4 Strahler, 5 Rupp, 7 Jocham, 8 Frick, 9 Kiral, 13 Nierichlo, 16 Morina, 20 Ludmann, 23 Enderle, 25 Kling L.. Bank: 37 Kielkopf, 2 Böck, 6 Klar, 19 Schaller, 22 Kling F., 26 Akaydin, 33 Hindelang.
Wechsel: Seferings für Scheidl (46.), Mayer für Yegenoglu (46.), Bachschmid für Karger (62.) – Böck für Nierichlo (75.), Schaller für Kling (82.), Kielkopf für Ural (87.)
Tore: 0:1 Frick (39.)
bes. Vorkommnis: Kokocinski scheitert mit einem Handelfmeter an Rösch (24.)
Platzverweise: Morina (Tätlichkeit, 27.), Rösch (85./Zeitspiel)
Zuschauer: 682 im Stadion an der Grünwalder Straße
Schiedsrichter: Julian Kreye
Vorbericht:
Die kleinen Löwen nehmen am Samstag, 3. Oktober, einen erneuten Anlauf, nach fünf sieglosen Partien wieder ein Spiel zu gewinnen. Gegner ist um 14 Uhr im Grünwalder Stadion der FV Illertissen.
Mit dem FVI erwartet das Team von Trainer Daniel Bierofka „eine sehr routinierte Mannschaft mit einem erfahrenen Trainer“, so der Löwen-Coach. Besonders vor dem offensiven Umschaltspiel der Mittelschwaben warnt der 36-Jährige. „Zuletzt hat Illertissen gute Ergebnisse eingefahren – bis auf das letzte Spiel, als sie in Überzahl mit 2:4 gegen Bayreuth verloren haben.“
Nach fünf sieglosen Spielen strotzen die kleinen Löwen nicht gerade vor Selbstvertrauen. Einen Vorwurf macht Bierofka seiner Mannschaft trotzdem nicht. „Bis auf die 2. Halbzeit in Amberg haben wir nicht schlecht gespielt“, findet er. „Aber uns fehlt die Gelassenheit im Abschluss. Es wäre schön, endlich wieder das Gefühl des Gewinnens zu haben“, so der Löwen-Coach, der ein Erfolgserlebnis für seine junge Mannschaft herbeisehnt.
Gegen Illertissen pocht der Ex-Profi auf fußballerische Grundtugenden: einfach spielen und die entscheidenden Zweikämpfe gewinnen. „Auch wenn es abgedroschen klingt: Wir müssen über den Kampf ins Spiel finden und nicht umgekehrt. Fürs Schönspielen können wir uns nichts kaufen“, mahnt Bierofka.
Im Heimspiel am „Tag der Deutschen Einheit“ muss der U21-Coach weiterhin auf die langzeitverletzten Kevin Pino Tellez und Lucas Genkinger verzichten. Der Einsatz von Nicholas Helmbrecht ist wegen einer Prellung fraglich. Zudem stehen Stephane Mvibudulu, Richard Neudecker und Emanuel Taffertshofer im Kader der Profis. „Das sind drei Spieler, die eigentlich fest bei uns eingeplant waren“, sagt Bierofka. „Aber ich vertraue den Jungs, die mir zur Verfügung stehen. Ich hoffe, dass sie es auf dem Platz umsetzen können.“
Wahrscheinlich ist erstmals in dieser Saison nach langer Verletzungspause Christian Köppel mit von der Partie. „Ich überlege mir, ob ich ihn in den 18er-Kader reinnehme“, erzählt sein Trainer. „Köppi ist von seiner Persönlichkeit ganz wichtig für die Mannschaft“, freut sich Bierofka über die Rückkehr des Allrounders.