Auswärtssieg in Buchbach

Nach einer spielerisch starken ersten und einer kämpferisch starken zweiten Halbzeit siegen die kleinen Löwen durch einen Treffer von Nico Karger in der 25. Spielminute mit 1:0 beim TSV Buchbach und halten somit weiter Kontakt zur Spitze.

Zu Beginn der Partie musste man bei starkem Dauerregen Sorge haben, ob die Partie wirklich bis zum Ende durchgezogen werden kann, so sehr schüttete es über der Buchbacher SMR-Arena. Doch nach gut 30 Minuten ging der Regen zurück und die Zuschauer konnten volle 90 Minuten genießen.

Zu diesem Zeitpunkt lagen die kleinen Löwen bereits mit 1:0 in Führung. Nico Karger konnte diesen Treffer nach einem Zuspiel von Peter Kurzweg das von Christian Köppel verlängert wurde, erzielen. Und er war zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient, denn im Vorfeld war die U21 das aktivere und bessere Team, das sich auch die Mehrzahl an Torgelegenheiten erspielen konnte.

Dennoch stand die Führung zur Pause auf wackligen Beinen, da Buchbach mit Kontern jederzeit gefährlich war und unsere Jungs es nicht schafften, aus den zahlreichen Torgelegenheiten mit einem zweiten Treffer für die Vorentscheidung zu sorgen. Peter Kurzweg, Michael Kokocinski und Nico Karger hatten dazu gute Gelegenheiten, die jedoch allesamt von Daniel Maus oder dem Pfosten vereitelt wurden. So ging es mit einer knappen Führung in die Kabinen.

In der zweiten Spielhälfte kamen die Gastgeber dann deutlich aktiver aus der Kabine schafften es ihrerseits aber nicht, größere Torgelegenheiten zu erarbeiten. Da auch die kleinen Löwen ihre Konter nicht sauber zu Ende spielten, blieb es bis zum Ende hochspannend.

In den letzten Spielminuten wurde es sogar noch einmal hochdramatisch, als Buchbach alles nach vorne warf, doch mehr als ein Schuss, der knapp am Pfosten vorbei ging, kam nicht mehr dabei heraus. Emanuel Taffertshofer musste in der Schlussminute mit der roten Karte vom Feld, als er einem Gegenspieler im Mittelfeld von hinten in die Beine trat. Eine korrekte Entscheidung des Schiedsrichters, der vorher aber auch den Buchbacher Petrovic vom Feld hätte stellen müssen, als er Mvibudulu von den Beinen holte.

Am Ende feierten die kleinen Löwen einen aufgrund der ersten Halbzeit verdienten, sicherlich aber auch etwas glücklichen Auswärtssieg.

Statistik:

Aufstellung 1860 II: 22 Netolitzky, 4 Weber, 5 Kokocinski, 6 Taffertshofer, 7 Marton, 11 Köppel, 13 Kovac, 16 Kurzweg, 19 Rabihic, 20 Karger, 27 Hürzeler. Bank: 1 Fritz, 2 Burger, 9 Glatzel, 14 Mvibudulu, 24 Wiesböck, 25 Scheidl.

Aufstellung Buchbach: 21 Maus, 3 Alschinger, 4 Knauer, 5 Hain, 7 Hamberger, 12 Scott, 13 Löffler, 15 Grübl, 17 Brucia, 18 Bauer, 29 Petrovic. Bank: 24 Wolf, 6 Drum, 8 Motz, 10 Breu, 14 Hingerl, 20 Denk, 23 Hellinger.

Wechsel: Denk für Alschinger (46.), Breu für Bauer (67.), Hellinger für Löffler (72.) – Mvibudulu für Marton (57.), Glatzel für Rabihic (63.), Wiesböck für Hürzeler (72.)

Tore: 0:1 Karger (25.)

Platzverweis: Taffertshofer (90./grobes Foulspiel)

Zuschauer: 931 in der SMR-Arena

Schiedsrichter: Tobias Baumann

Vorbericht:

U21-Trainer Daniel Bierofka kennt den Weg nach Buchbach. Im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn wohnt sein Onkel Erwin. Er ist Vorstand des Löwen-Fanclubs 1860 Buchbach-Steeg. Auch Daniel selbst ist dort Mitglied. Sein Onkel Erwin, der Bruder von Vater Willi Bierofka, ist aber nicht nur Löwen-Fan, sondern auch ehrenamtlich beim TSV Buchbach tätig. „Er hat die ganze erfolgreiche Entwicklung des Vereins miterlebt“, erzählt Daniel Bierofka.

Aber nicht nur bei dem Verwandten des Löwen-Trainers schlagen zwei Herzen in einer Brust. Buchbachs Coach Anton Bobenstetter ist ebenfalls bekennender Sechzger, macht daraus keinen Hehl. Selbst in der Mobilnummer des 53-Jährigen findet sich die Zahlenkombination 1-8-6-0 wieder. Zudem kennen sich Bobenstetter und Daniel Bierofkas Vater schon seit vielen Jahren. Diese Verbindung hat auch dem Junior schon geholfen. „Ich habe ihn schon ein paar Mal angerufen, seit ich Trainer der Regionalliga-Mannschaft bin und mir Tipps von ihm geholt“, erzählt Daniel Bierofka. „Er ist ein hervorragender Coach. Es ist toll, was er aus dem TSV Buchbach gemacht hat“, würdigt er die Verdienste seines Trainer-Kollegen.

Am Freitag müssen alle Freundschaften und Sympathien für 90 Minuten ruhen. „Das Stadion wird gegen uns sicher voll sein. Ich freue mich auf die tolle Stimmung beim Abendspiel“, so Daniel Bierofka, der sein Team für die schwere Aufgabe gegen den Tabellensiebten gewappnet sieht. Nach sechs Spielen ohne eigenen Treffer konnten die kleinen Löwen am letzten Spieltag beim 4:0 über Heimstetten den Torbann brechen. „Die mussten sogar froh sein, nicht sieben oder acht Tore kassiert zu haben. Wir haben einige brutale Chancen liegengelassen. Das dürfen wir uns in Buchbach nicht erlauben.“

Den Gegner bezeichnet der Löwen-Trainer als „sehr heimstark“. Erst zwei Mal in 14 Heimspielen mussten sich die Rot-Weißen in der SMR-Arena geschlagen geben. „Dort tut sich jede Mannschaft schwer“, findet Daniel Bierofka. „Buchbach ist sehr gut organisiert, hat einige clevere Spieler wie Mijo Stijepic in seinen Reihen. Insgesamt lebt das Team von seiner Geschlossenheit, jeder kämpft für jeden, bügelt die Fehler des Anderen aus.“

Organisiert wird die Buchbacher Abwehr von Maximilian Knauer, der wie einige seiner Kollegen beim TSV 1860 München ausgebildet wurde. 2006 gewann er im Löwen-Trikot gemeinsam mit den Bender-Zwillingen die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft, ein Jahr später den DFB-Junioren-Vereinspokal. Aufgrund von schweren Verletzungen blieb ihm aber eine Profikarriere verwehrt.

Auf fast paradiesische Zustände kann sich Daniel Bierofka in seinem siebten Spiel als U21-Coach freuen. „Erstmals, seit ich Trainer bin, habe ich mehr als vier Feldspieler auf der Bank“, erzählt er. So kehren gegen Buchbach die zuletzt gesperrten Emanuel Taffertshofer und Felix Weber sowie der genesene Nico Karger ins Team zurück.

Daniel Bierofka hofft in Buchbach auf eine ähnliche „Begeisterung und Leidenschaft“ wie gegen Heimstetten. „Da haben wir 90 Minuten nach vorne gespielt, wurden endlich für unseren Aufwand belohnt. Ich denke, die Jungs haben Blut geleckt.“ Der Gegner am Freitag sei aber ein anderes Kaliber als der Tabellenvorletzte. „Gegen Buchbach braucht‘s noch mal einen Tick mehr, wenn wir dort gewinnen wollen“, weiß der Löwen-Coach.