Mit 3:1 durch Treffer durch Mulic (2) und Glatzel behielten die kleinen Löwen auswärts beim FC Ingolstadt die Oberhand und konnten so nach zwei nicht gewonnenen Spielen wieder einen Sieg einfahren. Gleichzeitig fügte man dem FCI die erste Heimniederlage der Saison zu und konnte den Abstand auf den Verfolger damit ausbauen.
Nach einer kurzen Phase des Abtastens übernahmen die Gäste aus München im Ingolstädter ESV-Stadion die Kontrolle und erarbeiteten sich erste Gelegenheiten. Insbesondere Andreas Scheidl und Korbinian Vollmann zeigten sich offensiv stark.
Den verdienten Treffer zum 0:1 konnte nach 19 Spielminuten Fejsal Mulic erzielen. Vollmann legte einen Eckball auf Kovac zurück, der den langen Löwenstürmer per Flankenball bediente. Mulic nahm den Ball gut an, verarbeitete ihn in der Drehung und setzte die Kugel via Innenpfosten ins Tor der Gastgeber.
Die wirkten in der Folge geschockt ob der Stärke der ersatzgeschwächten kleinen Löwen und kamen kaum ins Spiel. Leider reichte dem Tabellenvierten eine einzige gute Angriffsaktion um den Ausgleich herzustellen. Der bereits früh eingewechselte Büch konnte über die linke Außenbahn durchbrechen und einen Flanke punktgenau auf den heranrasenden Aloy Ihenacho setzen, der Netolitzky mit einem Kopfball aus kurzer Distanz bezwang.
Nach einer kurzen Periode, in der sich 1860 kurz schütteln musste, übernahmen die Löwen wieder das Kommando, konnten vor der Pause ihre Überlegenheit aber nicht mehr in einen zählbaren Erfolg ummünzen.
In der zweiten Hälfte lief das Spiel genauso weiter wie in den ersten 45 Minuten, daher war der zweite Löwen-Treffer auch hochverdient. Fejsal Mulic traf nach überragendem Zuspiel von Marius Wolf aus 14 Metern zum 2:1.
Kurz darauf hätte Marius einen Elfmeter erhalten können: Der Ingolstädter Keeper traf Marius Wolf, der im Strafraum zu Fall kam. Vielleicht ein Foul, vielleicht auch nicht. Aber was nachher kam, war der Hammer: Der Keeper ging auf Marius los, schlug ihn. Was macht der Schiedsrichter? Das was jeder unsichere Schiri tut: Zweimal gelb für Ortag und Wolf und Freistoß für Ingolstadt.
Aber auch davon ließen sich die Löwen nicht aus dem Tritt bringen, der kurz vorher eingewechselte Robert Glatzel sorgte mit seinem Treffer zum 1:3 für die Entscheidung und die erste Heimniederlage des FC Ingolstadt in der laufenden Saison.
Statistik:
Aufstellung 1860 II: 22 Netolitzky, 4 Weber, 8 Mulic (84. 9 Glatzel), 10 Vollmann, 13 Kovac, 16 Kurzweg, 17 Wolf (82. 14 Mvibudulu), 19 Rabihic, 21 Neudecker (88. 24 Wiesböck), 25 Scheidl, 26 Hertner. Bank: 23 Schwaiger, 2 Burger, 27 Hürzeler.
Aufstellung FC Ingolstadt: 1 Ortag, 5 Denz, 7 Jainta (46. 19 Wolfsteiner), 10 Müller (83. 14 Fenninger), 11 Ihenacho, 13 Günther-Schmidt, 15 Räuber, 16 Buchner, 20 Gashi (27. 2 Büch), 21 Weiß, 23 Hagmann. Bank: 12 Bauer, 8 Lelic, 9 Reisner, 17 Riegger.
Tore: 0:1 Mulic (19.), 1:1 Ihenacho (31.), 1:2 Mulic (74.), 1:3 Glatzel (85.)
Zuschauer: 500 im ESV-Stadion Ingolstadt
Schiedsrichter: Steffen Brütting
Vorbericht:
Eine kleine Durststrecke muss gerade die U21 in der Regionalliga Bayern überwinden. Nach sechs Siegen in Folge gab es zuletzt ein 0:0 gegen Memmingen und eine 0:2-Niederlage gegen den FC Augsburg II. Damit verlor das Team von Trainer Torsten Fröhling die Tabellenführung. Und jetzt müssen die kleinen Löwen zur Reserve der Schanzer. Anpfiff der Partie auf der Bezirkssportanalge Süd-Ost in Ingolstadt ist am Samstag, 18. Oktober, 14 Uhr.
„Ingolstadt ist am engsten an uns dran“, sagt 1860-Coach Torsten Fröhling. „Sie haben bisher eine gute Runde gespielt.“ Lediglich ein Spiel hat das Team von Stefan Leitl, der Tomislav Stipic nach seinem Wechsel zu Erzgebirge Aue beerbte, verloren. Dabei könnten die Schanzer im Ranking noch weiter oben stehen, hätten sie nicht bereits sieben Mal Unentschieden gespielt.
„Es ist eine spielstarke Mannschaft“, charakterisiert Fröhling den Gegner. „Sie bekommen immer wieder Verstärkungen von oben – gerade in der Offensive“, spricht er den starken und breiten Profi-Kader des FCI an. Selbst hat der Löwen-Coach die Ingolstädter beim 3:0-Sieg in Heimstetten Ende September gesehen. Sein Fazit: „Das haben sie sehr souverän heruntergespielt!“
Zum zweiten Mal nach dem Auswärtsspiel in Würzburg am 9. Spieltag sieht er deshalb seine Mannschaft nicht in der Favoritenrolle. „Nach unseren letzten beiden Spielen trägt Ingolstadt diese Bürde“, so der 48-Jährige.
Seit zwei Spielen sind die kleinen Löwen ohne eigenen Treffer. Gegen Augsburg monierte Fröhling die fehlende Zielstrebigkeit in der Offensive, viele Fehler im Aufbau, die sich summiert hätten. „Wir waren viel zu unsicher. Vielleicht lag es daran, dass wir zuletzt viele Umstellungen zu verkraften hatten“, suchte der Trainer nach Gründen. So stand Fabian Hürzeler ohne Spielpraxis erstmals für die Löwen auf dem Feld, auch Korbinian Burger und Peter Kurzweg mussten nach längerer Verletzungspause von Beginn an ran. Andi Scheidl, der in den 14 Spielen zuvor nur 52 Minuten gespielt hatte, stand 90 Minuten auf dem Platz. Abstimmungsprobleme waren also vorprogrammiert.
Große personelle Änderungen wird es auch in Ingolstadt nicht geben. Lediglich Maximilian Wittek wäre nach seiner Rot-Sperre wieder spielberechtigt. Dafür fehlt Manuel Taffertshofer wegen seiner Gelb-Roten Karte aus dem Augsburg-Spiel, Angelo Mayer spielt in der U19, Nico Karger, Michael Kokocinsky und Christian Köppel fallen weiterhin aus. Trotzdem ist eine Rückkehr des Trios in Sichtweite. Karger trainiert bereits jeden zweiten Tag wieder mit der Mannschaft, Kokocinski und Köppel (Faserriss am Augenhöhlen-Innenknochen) machen jeweils das Aufwärmprogramm mit.
In Ingolstadt fordert Fröhling von seiner Mannschaft einen couragierten, mutigen und aggressiven Auftritt. „Um erfolgreich zu sein, müssen wir mit aller Macht versuchen, Tore zu schießen.“ Von der offensiven Ausrichtung wird er auch bei den Schanzern keinesfalls abrücken. „Auf uns wartet eine große Herausforderung. Wir müssen nur unsere Qualität auf den Platz bringen. Vor Ingolstadt haben wir zwar Respekt, aber keine Angst.“
Ohnehin fühlen sich die kleinen Löwen in dieser Saison auf fremden Plätzen wohler als zu Hause. Zusammen mit Spitzenreiter Kickers Würzburg sind sie auswärts noch unbesiegt, haben von sieben Spielen fünf gewonnen.