Nach der frühen Führung durch Stephané Mvibudulu rechneten alle mit einer ruhigen Partie beim Tabellenletzten aus Rain. Doch der Torschütze machte die Partie durch seine vermeintliche Notbremse in der 38. Minute wieder unnötig spannend. Anschließend übernahm der TSV Rain am Lech die Initiative, konnte eine sicher stehende Löwen-Abwehr aber bis in die Nachspielzeit nicht überwinden. Mit der letzten Aktion des Spiels verwandelte der eingewechselte Yilmaz einen Freistoß zum 1:1.
Löwen-Trainer Torsten Fröhling musste auf die verletzten Mike Ott und Manuel Bühler (beide muskuläre Probleme) sowie den rotgesperrten Chris Rech verzichten. Dafür kam überraschend Julian Weigl zum Einsatz, der im ersten Länderspiel der U19 gegen Frankreich (4:3) die Rote Karte gesehen hatte, deshalb für das zweite gesperrt ist und deshalb frühzeitig nach München zurückkehrte.
Die Sechzger erwischten einen Start nach Maß. In der 5. Minute bediente Fejsal Mulic den nominellen Rechtsverteidiger Stephane Mvibudulu, der frei vor dem Ex-Löwen Kevin Maschke zum Abschluss kam, ihn aus sechs Metern zum 1:0 überwand. Erstmals tauchten die Gastgeber – ausgenommen eine Szene in der 3. Minute, als Alexander Schneider aber der Ball im Sechzger-Strafraum an die Hand sprang – in der 22. Minute gefährlich vor Michael Netolitzky auf. Nach einem Zuspiel von der rechten Seite kam Schneider zum Schuss, fand aber seinen Meister im 1860-Keeper. Während das Team von Torsten Fröhling die Partie dominierte, kamen nun die Schwaben immer wieder gefährlich vor den Kasten von Netolitzky. So musste Necat Aygün gegen Volkan Cantürk risikoreich klären. Der Rainer kam dabei zu Fall, forderte wie seine Kollegen Elfmeter, doch Schiedsrichter Johannes Huber ließ zu Recht weiterlaufen (30.). In der 38. Minute war es der Torschütze Mvibudulu, der am eigenen Strafraum in höchster Not klärte. Diesmal wollte der Unparteiische ein Foulspiel gesehen haben, folgerichtig zeigte er dem Torschützen des 1:0 als letztem Mann die Rote Karte. Der anschließende Freistoß der Rainer landete in der Mauer. Fünf Minuten später konnte sich Netolitzky auszeichnen. Cantürk hatte halbrechts am Strafraum abgezogen, doch der Löwen-Keeper wehrte den Schuss zur Ecke ab (43.). So blieb es bei der knappen Führung der Sechzger zur Pause.
Trotz eines Mannes weniger auf dem Spielfeld hatten die Löwen die erste gute Offensivaktion im zweiten Durchgang. In der 51. Minute prüfte Julian Weigl Rains Torhüter Maschke mit einem Distanzschuss, den dieser aber sicher parierte. Sieben Minuten später flankte auf der Gegenseite Tobias Hildmann von links auf Schneider, der die Kugel aus neun Metern in guter Position über die Querlatte hämmerte (57.). In der 67. Minute rollte der nächste Angriff über die linke Seite der Gastgeber. An die Hereingabe von Sebastian Habermeyer kam Volkan im Zentrum mit dem Kopf nicht heran, Peter Kurzweg dahinter klärte zur Ecke. Zur Abwechslung tauchten drei Minuten später mal wieder die Löwen vor dem Tor von Maschke auf. Weigl hatte Ivan Knezevic bedient, dessen Schuss aus zehn Metern strich aber knapp am Kasten vorbei (70.). Rain drängte in der Schlussphase auf den Ausgleich, traf aber auf eine gute stehende Sechzger-Abwehr. Die offensive Spielweise der Gastgeber gab Räume zum Kontern. In der 81. Minute passte Knezevic im Strafraum quer auf Christian Köppel, dessen Schuss Schlussmann Maschke parieren konnte. In der Nachspielzeit wurde der Tabellenletzte dafür belohnt, dass er nie aufgab: Ein 18-Meter-Freistoß des eingewechselten Ugur Yilmaz wurde unglücklich von der Löwen-Mauer zum 1:1-Endstand abgefälscht. Damit blieben die Sechzger zwar im siebten Spiel in Folge unbezwungen, das Remis bei den bisher sieglosen Schwaben ist aber für den amtierenden Meister der Regionalliga Bayern trotz personeller Probleme und Unterzahl zu wenig.
Trainerstimmen zum Spiel
Löwen-Trainer Torsten Fröhling war über das Auftreten seines Teams verärgert. Schon die ganze Woche über hatte er vor dem Schlusslicht gewarnt. „Das 1:0 in einer so frühen Phase des Spiels hat uns leider nicht gut getan“, konstatierte der 47-Jährige. „Wir sind danach nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen.“ Ironisch sprach der Coach von einem „hochverdienten 1:1 mit viel Leidenschaft und Wille, aber nicht von uns, sondern vom TSV Rain“.
Stefan Tutschka, Trainer des TSV Rain am Lech, gratulierte seiner Mannschaft zu dem Unentschieden. „Ein Lob an mein Team, weil es 90 Minuten geackert hat. Es hat sich gezeigt, dass Namen Schall und Rauch sind. Heute haben die Spieler aus der zweiten Reihe ihre Chance genutzt und leidenschaftlich gekämpft.“
(Quelle: www.tsv1860.de)
Statistik:
Aufstellung 1860: 1 Netolitzky, 2 Mvibudulu, 3 Steinhart, 4 Aygün, 5 Kurzweg, 6 Geipl (46. 14 Weber), 7 Karger (62. 16 Köppel), 8 Weigl, 9 Mulic (71. 17 Jais), 10 Vocaj, 11 Knezevic. Bank: 12 Fritz, 13 Kovac, 15 Gambos, 18 Neumeyer.
Aufstellung Rain: 22 Maschke, 4 Egen (54. 15 Habermeyer), 5 Triebel, 6 Lutz, 8 Schneider, 9 Cantürk, 14 Hildmann, 18 Geiß, 20 Lovric, 25 Schröttle, 27 Lustig (62. 29 Yilmaz). Bank: 1 Jöckel, 16 Englisch, 17 Woltmann, 24 Friedl.
Tor: 0:1 Mvibudulu (5.), 1:1 Yilmaz (90.)
Platzverweis: Mvibudulu (38./Notbremse)
Zuschauer: 585 im Georg-Weber-Stadion
Schiedsrichter: Johannes Huber