Löwen dominieren über 90 Minuten.

Die kleinen Löwen konnten den TSV 1880 Wasserburg mit 3:0 bezwingen und feierten in der Bayernliga Süd ihren ersten Sieg 2022. Die Treffer erzielten Tim Linsbichler (22.) und Lorenz Knöferl (65.). Dazwischen hatte Lucas Knauer einen Schuss von Johann Ngounou Djayo ins eigene Tor abgefälscht (54.).

Der Spielplan der Profis machte es möglich. Gleich acht Spieler, die derzeit mit der Drittliga-Mannschaft trainieren, bekamen in der U21 Spielpraxis. Tim Linsbichler, der noch freitags zuvor in der Schlussviertelstunde für Marcel Bär beim 2:0-Sieg gegen Verl eingewechselt worden war, besorgte in der 22. Minute die Führung. Nach einem abgewehrten Standard schalteten die kleinen Löwen schnell um. Johann Ngounou Djayo legte quer auf den Österreicher. Der zog von der Mittellinie los, blieb auch vor Torhüter Alexander Boschner ruhig und schob flach zum 1:0 ins rechte Eck ein. Den zweiten Treffer besorgten die Innstädter selbst. Ngounou Djayo hatte außerhalb des Strafraums abgeschlossen, sein Schuss wäre wohl weit am Wasserburger Gehäuse vorbeigegangen, hätte nicht Lucas Knauer auf Höhe des Elfmeterpunkts den Ball unhaltbar für seinen Keeper zum 2:0 abgefälscht (54.). Letztendlich den Deckel drauf machte Lorenz Knöferl. Die kleinen Löwen hatten sich im Strafraum der Gäste festgespielt, Milos Cocic flankte von außen in die Mitte. Auf Umwegen kam der Ball zu Knöferl, der aus der Drehung zum 3:0-Endstand vollendete (65.).

Für 1860-Trainer Frank Schmöller war es ein hochverdienter Sieg. „Gefühlt hatten wir 75 bis 80 Prozent Ballbesitz, unser Torwart David Hundertmark war nicht einmal gefordert. Es war ein souveränes Spiel meiner Mannschaft, wir waren über 90 Minuten dominant“, bilanziert der 55-Jährige. Rundum zufrieden war der Ex-Profi trotzdem nicht. „Wir hätten das eine oder andere Tor mehr erzielen können, wenn wir die Situationen zu Ende spielen. Im letzten Drittel waren wir nicht konsequent genug“, monierte Schmöller, „aber heute haben die drei Tore gereicht.“

Schmöller hatte seiner Mannschaft vor dem Spiel eine klare Ansage gemacht, betonte die Wichtigkeit eines Sieges. „Alle haben heute richtig Gas gegeben, waren hochfokussiert und konzentriert“, freute er sich über den engagierten Auftritt. Doch lange wollte sich der Ex-Profi damit nicht aufhalten. „Wir freuen uns über den Sieg, ab morgen werden wir uns dann auf das Spiel am Freitag bei Halbergmoos vorbereiten“, lautete seine Ankündigung. „Das ist das nächste wichtige Spiel.“ Gegen den Drittletzten kann der Abstand zu den Relegationsplätzen weiter ausgebaut werden. Doch der Gegner sei unerheblich, so Schmöller. „Wir müssen auf uns schauen und die Punkte holen!“

STENOGRAMM, 27. Spieltag, 06.03.2022, 14 Uhr

TSV 1860 München II – TSV 1880 Wasserburg 3:0 (1:0)

1860: Hundertmark (Tor) – Sponer, Morgalla, Rother, Gresler – Mannhardt – Knöferl (84., Auburger), Cocic (87., Lehmann), Freitag, Ngounou Djayo (76., Fofanah) – Linsbichler.

Tore: 1:0 Linsbichler (22.), 2:0 Knauer (54., Eigentor), 3:0 Knöferl (65.).
Gelbe Karten: – Hain, Kokocinski.
Zuschauer: 150 Trainingsgelände Grünwalder Straße 114.
Schiedsrichter: Kenny Abieba (Fürth); Assistenten: Felix Wagner (Aschberg), David Wagner (Kirchehrenbach).


Im Löwen-Duell empfängt die U21 in der Bayernliga Süd am Sonntag, 6. März 2022, den TSV 1880 Wasserburg. Anpfiff auf dem Kunstrasen-Platz des Trainingsgeländes an der Grünwalder Straße 114 ist um 14 Uhr. Für Zuschauer gelten 2G-Regel und Maskenpflicht.

In der vorhergehenden Spielzeit 2019/2021 hat der TSV 1880 Wasserburg lange um den Aufstieg mitgekämpft, belegte in der Abschlusstabelle Rang drei. In dieser Saison läuft es genau entgegengesetzt. Mit 23 Punkten stehen die Innstädter auf dem viertletzten Platz, müssten nach gegenwärtigem Stand in die Relegation. Doch auch der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz beträgt nur drei Punkte. Zuletzt gab es aber gegen den direkten Konkurrenten SV Pullach einen wichtigen 1:0-Sieg.

Für die kleinen Löwen sieht es nach der völlig unnötigen Niederlage zum Jahresauftakt bei Türkspor Augsburg derzeit auch nicht sonderlich rosig aus. Mit 28 Zählern stehen sie auf Rang 13, nur vier Punkte vor dem TSV 1865 Dachau, der den ersten Abstiegsrelegationsplatz belegt. „Es war 35 Minuten ein überdurchschnittlich gutes Spiel von uns. Leider haben wir keine unserer vier Chancen gemacht“, blickt Trainer Frank Schmöller auf den letzten Sonntag zurück. „Das reicht eben nicht. Ein Spiel geht bekanntlich 90 Minuten!“

Deshalb ist die Partie gegen die Wasserburger Löwen eine ganz wichtige. „Wir wollen nach dem Wochenende einen größeren Abstand nach hinten haben“, umreißt der 55-Jährige das Ziel. „Jeder, der die Tabelle lesen kann – und da zähle ich meine Spieler dazu –, weiß um die Wichtigkeit. Ich erwarte deshalb die entsprechende Leistung auf dem Platz.“

Wasserburg musste personell vor der Saison eine elementare Schwächung verkraften. Mit Robin Ungerath war der beste Stürmer zu Wacker Burghausen gewechselt, von dort zog es ihn im Winter bereits weiter zum österreichischen Bundesligisten SV Ried. Auch die Haas-Brüder, Leo, Matthias und Dominik, die als Trainer und Spieler den Klub in den letzten Jahren geprägt hatten, sind nicht mehr an Bord. „Die Ergebnisse haben diesen Aderlass widergespiegelt“, findet Schmöller, „aber im Gegensatz zu uns hat Wasserburg sein letztes Spiel gewonnen“, warnt er vor dem Gegner.

Am Sonntag dürfte mal wieder richtiges Heimspiel-Feeling am Trainingsgelände der Sechzger herrschen, wenn auch mit Maske für die Zuschauer. „Natürlich ist eine entsprechende Atmosphäre immer schöner. Doch das ist relativ egal in unserer Situation. Alles, wodurch wir uns von hinten entfernen können, ist gut“, sagt Schmöller und ergänzt: „Ich will nicht lange um den heißen Brei rumreden: Ich erwarte, dass die Mannschaft eine Reaktion auf dem Platz zeigt.“

Hinweis:
Um für die Zuschauer einen zügigen Zutritt zum Kunstrasenplatz zu gewährleisten, bittet der TSV 1860 München alle Besucher, ihren 2G-Nachweis bereitzuhalten. Außerdem besteht auf dem Trainingsgelände Maskenpflicht! Der vereinseigene Sicherheitsdienst ist angehalten, dies zu kontrollieren.