Schmöller vom Auftritt in Regensburg enttäuscht.

Nach sechs Spielen ohne Niederlage kassierten die kleinen Löwen bei der Reserve des SSV Jahn Regensburg bereits die dritte Niederlage in Folge. Bereits nach 14 Minuten lag die 1860-Reserve mit 0:2 zurück. Milos Cocic gelang in der 22. Minute der Anschlusstreffer, ein Aufbäumen blieb aber aus. In der Schlussphase erhöhten die Oberpfälzer auf 4:1 (82. und 89.).

Die kleinen Löwen waren in der Anfangsviertelstunde überhaupt nicht im Spiel und lagen folgerichtig mit 0:2 zurück. Nach einer schnellen Verlagerung ins Zentrum war es der aufgerückte Regensburger Rechtsverteidiger Benedikt Köppel, der mit einem platzierten Flachschuss ins rechte Eck György Szekely im 1860-Tor überwand (8.). Sechs Minuten später war der Ungar erneut machtlos. Nach einem Foul im Strafraum gab es Elfmeter für die Oberpfälzer, André Becker verwandelte sicher zum 2:0 für die Gastgeber (14.). Erstmals gefährlich vors Jahn-Tor kamen die Sechzger in der 19. Minute. Im Anschluss an einen Eckball köpfte Valdrin Konjuhi knapp übers Tor. Besser machte es drei Minuten später Milos Cocic. Mussa Fofanahs Schuss wurde zunächst abgeblockt, den zurückspringenden Ball passte er mit viel Übersicht auf Cocic, der halblinks völlig freistand aus zehn Metern flach ins rechte Eck zum Anschlusstreffer traf (22.). Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Kabine.

Wer in der zweiten Hälfte mit einem bedingungslosen Anrennen der kleinen Löwen rechnete, sah sich enttäuscht. Trotzdem war die Partie lange offen, weil auch der Jahn seine Chancen zunächst nicht nutzte. Erst in der Schlussphase kamen die Gastgeber zu weiteren Treffern, wobei das 3:1 durch Thomas Stowasser 1860-Coach Frank Schmöller richtig auf die Palme brachte. Einen Freistoß von Jahn-Keeper Phillip Böhm auf Höhe des eigenen Strafraums verlängerte Jonas Bauer mit dem Kopf, Stowasser steuerte alleine auf Szekely zu, überlupfte den Löwen-Torhüter zum 3:1 (82.). „Das war zu billig verteidigt“, ärgerte sich der Ex-Profi. Den Schlusspunkt setzte Benedikt Fischer in der 89. Minute. Über Ilhami Medineli kam der Ball zu Stowasser, der Fischer auf die Reise schickte. Dieser vollendete aus zentraler Position zum 4:1-Endstand (89.).

„Wir haben in den ersten 15 Minuten das Spiel komplett aus der Hand gegeben“, resümierte Schmöller, der sich nicht erklären kann, was nach dem Zwischenhoch und sechs Spielen ohne Niederlage passiert ist. Die Partie in Regensburg war bereits die dritte Niederlage in Folge. „Vielleicht haben wir es nach der Serie verpasst, entsprechend konzentriert weiter zu arbeiten. Wir waren körperlich und geistig nicht auf dem Platz. Das ist extrem bitter. Wir werden versuchen, die Situation zu analysieren. Im Moment bin ich enttäuscht und etwas ratlos“, gestand der 55-Jährige.

Natürlich sei es wegen der vielen Ausfälle und den Umstellungen nicht einfach gewesen. „Trotzdem erwarte ich ein anderes Auftreten meiner Mannschaft.“ Vor allem nach dem Anschlusstreffer hätte er nochmals mit einem Aufbäumen gerechnet. „Wir haben uns in der Pause viel vorgenommen, dann kommt eine 2. Halbzeit, die lauter Fragezeichen nach sich zieht. Wir haben keinerlei Druck auf den Gegner ausgeübt, uns keine einzige Torchance herausgespielt. Das kann ich beim Spielstand von 1:2 überhaupt nicht verstehen. Das enttäuscht uns als Trainerteam und macht keinen Spaß!“ Er sei ernüchtert und prophezeit: „Mit einer solchen Leistung werden wir nicht mehr viele Punkte in der Bayernliga holen!“

STENOGRAMM, 19. Spieltag, 23.10.2021, 16 Uhr

SSV Jahn Regensburg II – TSV 1860 München II 4:1 (2:1)

1860: Szekely (Tor) – Auburger, Glück, Amados, Freitag (81., Heigl) – Spennesberger – Fofanah (62., Kuhn), Brönauer (66., Tutic), Cocic (73., Rother), Kovacevic (56., Zehetbauer) – Konjuhi.

Tore: 1:0 Köppel (8.), 2:0 Becker (14.), 2:1 Cocic (22.), 3:1 Stowasser (82.), 4:1 Fischer (89.).
Gelbe Karten: George, Palionis – Zehetbauer, Tutic.
Zuschauer: 300 Sportpark am Kaulbachweg.
Schiedsrichter: Andreas Dinger (Bayreuth); Assistenten: Andreas Stolorz (Irchenrieth), Felix Scharf (Nabburg).


Vorbericht:

Die kleinen Löwen müssen am Samstag, 23. Oktober 2021, bei der Reserve des Zweitligisten SSV Jahn Regensburg ran, diesmal wieder mit ihrem Trainer Frank Schmöller. Anpfiff im Sportpark am Kaulbachweg (Kaulbachweg 31, 93051 Regensburg) ist um 16 Uhr.

Livestream bei sporttotal.tv >>

U21-Coach Frank Schmöller ist nach seinem Infekt wieder fit, leitete bereits seit Montag das Training. Nach einer zwischenzeitlichen Serie von sechs Spielen ohne Niederlage warten die kleinen Löwen seit drei Partien auf einen Sieg. Zuletzt war gegen das Spitzenteam SV Kirchanschöring ein Aufwärtstrend festzustellen, doch ein Aluminiumtreffer und ein verschossener Elfmeter verhinderten etwas Zählbares.

„Das wird eine knackige Aufgabe“, prophezeit Schmöller vor der Reise in die Oberpfalz. „Regensburg hat einen Lauf, ist gut in der Spur!“ In den letzten zehn Spielen gab es für das Team von Trainer Christoph Jank nur eine Niederlage. Nach durchwachsenem Beginn steht die Jahn-Reserve mittlerweile mit 29 Punkten auf Rang vier, hat fünf Zähler mehr auf dem Konto als die kleinen Löwen.

Die haben nach der 0:1-Niederlage gegen Kirchanschöring weitere Verletzte zu beklagen. Die Gehirnerschütterung von Moritz Leibelt bestätigte sich, er wird am Samstag ebenso ausfallen wie Samir Neziri, der sich gegen den Tabellenzweiten einen Innenbandriss zugezogen hat. Dazu fehlt weiterhin Leon Tutic, der Wiedereinstieg von Claudio Milican verzögert sich und Valentin Sponer fällt nach seinem Comeback bereits wieder aus. Dem Kapitän bereitet das Knie Probleme. „Es hat uns etwas gebeutelt“, kommentiert der 55-jährige Schmöller die personelle Situation. „Das macht die Aufgabe nicht gerade leichter!“

Zum Glück ist die U19 dieses Wochenende in der Liga spielfrei. So hofft Schmöller, den einen oder anderen Spieler als Verstärkung zu bekommen. Ebenso könnten jene aus dem Profi-Kader, die nicht die Reise nach Saarbrücken mitgemacht haben, in der U21 zum Einsatz kommen.

Schmöller war mit der Reaktion auf das Garching-Spiel, wo er fast alles bei seiner Mannschaft vermisst hatte, gegen Kirchanschöring zufrieden. Er fordert erneut die Löwen-Tugenden „Wille, Leidenschaft und fußballerisches Vermögen“, in Regensburg an den Tag zu legen.

Seine Jungs hätten in dieser Woche gut trainiert. „Wir müssen sehr intensiv gegen den Ball arbeiten, mehr Läufe in die Tiefe initiieren, um in den Rücken der Abwehr zu kommen.“ Das sei zuletzt Inhalt der Übungseinheiten gewesen. „Wenn uns das gelingt, dann können wir auch in Regensburg was mitnehmen“, ist der Ex-Profi optimistisch.