Im Löwen-Duell unterlag die Sechzger-Reserve beim Tabellenzweiten TSV 1880 Wasserburg vor mehr als 1.000 Zuschauern mit 0:2. Die Tore fielen bereits durch Ferreira Goncalves (16.) und Maximilian Höhensteiger (38.) vor der Pause. Im zweiten Durchgang sah erst 1860-Trainer Frank Schmöller glatt Rot, dann musste Tomislav Kraljevic mit der Ampelkarte den Platz verlassen.
Die erste Torchance der Gastgeber brachte gleich die Führung. Einen langen Ball von Dominic Haas nahm Ferreira Goncalves an und versenkt Kugel cool zum 1:0 im langen Eck (16.). Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis die Sechzger erstmal gefährlich vors Tor von Dominic Zmugg kamen. Nach einer Wasserburger Ecke konterten die kleinen Löwen, Dominik Schön lief alleine auf den Keeper der Innstädter zu, zielte aber um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (27.). Glück hatten die Weiß-Blauen fünf Minuten später, als ein harter Flachschuss von Maximilian Höhensteiger noch entscheidend abgefälscht wurde (32.). Noch besser die Chance in der 34. Minute. Die Kugel wurde Robin Ungerath in den Lauf gespielt, der frei vor György Szekely auftauchte. Mit einem tollen Reflex lenkte der Löwen-Keeper den Zehn-Meter-Schuss um den linken Pfosten. Doch vier Minuten später war auch der Ungar machtlos. Ein Schuss von der Strafraumkante wurde zunächst geklärt, die Wasserburger reklamierten Handspiel, doch ungeachtet dessen nahm Höhensteiger den Abpraller aus 18 Metern direkt, traf flach ins linke untere Eck zum 2:0 (38.). Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.
Die Sechzger machten nach Wiederanpfiff Druck und hätten beinahe durch Eric Weeger den Anschluss erzielt. Der nun weiter vorne spielende Verteidiger kam halbrechts im Strafraum zum Abschluss, sein Linksschuss aufs lange Eck wehrte ein Wasserburger Abwehrspieler im Fünfmeterraum für seinen Keeper, der wahrscheinlich nicht mehr drangekommen wäre, ab (50.). Fünf Minuten später sah 1860-Trainer Frank Schmöller von Schiedsrichter Fabian Klinger die Rote Karte. Nach einer falschen Einwurf-Entscheidung direkt vor der Trainerbank regte sich der 53-Jähghrige lautstark über den Linienrichter auf, was ihm den Verweis einbrachte (55.). Drei Minuten später kam Timo Spennesberger zu einer Doppelchance, scheiterte aber beide Male an Torhüter Zmugg (58.). Einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld, den Schön mit links vors Tor gedreht hatte, ging an Freund und Feind sowie am linken Torpfosten vorbei (78.). In der 84. Minute war auch das Spiel für Tomislav Kraljevic nach seiner zweiten Gelben Karte vorbei. So mussten die kleinen Löwen die Endphase mit einem Mann weniger bestreiten. Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr.
Trainer Frank Schmöller fehlten die Worte ob seiner Roten Karte. „Angeblich habe ich den Linienrichter beleidigt. Das will der Schiedsrichter aus 30 Meter Entfernung gehört haben. Ich hab‘ lediglich gesagt: Was winkst du da?“ Er könne es auch nicht ändern. „Ich lebe draußen mit“, so der 53-Jährige. Seinem Team attestierte Schmöller ein gutes Spiel. „Leider hat es nicht gereicht, um Punkte mitzunehmen. Dazu wäre eine fehlerfreie Leistung nötig gewesen.“ Beim 0:1 hätte sein Team den langen Ball nicht gut verteidigt, beim 0:2 den vorhergehenden Standard nicht konsequent abgewehrt. „Wenn du vorne die Tore nicht machst und hinten nicht fehlerfrei bist, dann kannst du in Wasserburg nichts holen. So ist Fußball eben. Die Niederlage schmeißt uns nicht um. Hier haben schon andere Mannschaften verloren.“
STENOGRAMM, 13. Spieltag, 27.09.2019, 19.30 Uhr
TSV 1880 Wasserburg – TSV 1860 München II 2:0 (2:0)
1860: Szekely (Tor) – Weeger (63., Nsimba), Metzger, Siebdrat, Satilmis – Schön, Hingerl (78., Ezekwem), Spennesberger – Stefanovic, Kraljevic, Durrans (46., Trograncic).
Tore: 1:0 Goncalves (16.), 2:0 Höhensteiger (38.).
Gelbe Karten: –.
Gelb-Rote Karte: Kraljevic (84.).
Rote Karte: Schmöller (55.).
Zuschauer: 1.025 Stadion an der Landwehrstraße.
Schiedsrichter: Fabian Kilger; Assistenten: Jakob Putz, Andreas Poxleitner.
Vorbericht:
Kann die Löwen-U21 ihre Serie in der Bayernliga Süd fortsetzen? Nach zwei Heimsiegen geht es Freitagabend, 27. September 2019, zum Tabellenzweiten TSV 1880 Wasserburg. Anpfiff auf dem Sportplatz Landwehrstraße ist um 19.30 Uhr.
Als Aufsteiger sorgt der TSV 1880 Wasserburg bisher für Furore. Nach zwölf Spieltagen liegt das Team mit 28 Punkten auf dem Aufstiegsrelegationsplatz hinter dem haushohen Favoriten FC Pipinsried. Dabei steht der Name Haas für den Erfolg der Innstädter. Der frühere Profi Leonhard (FC Augsburg, SpVgg Greuther Fürth, FC Ingolstadt 04, Hansa Rostock), der in der Jugend auch zwei Jahre für den TSV 1860 München die Fußballschuhe schnürte, ist seit 2014 im Verein, erst als Spielertrainer, seit 2015 nur noch als Coach. Seine jüngeren Brüder Matthias (29) und Dominik (35) sind mittlerweile sein verlängerter Arm auf dem Platz. Dazu kommt Cousin Georg. Der gebürtige Wasserburger war bis letzte Saison Stammtorhüter des in den vergangenen fünf Jahren fünf Mal aufgestiegen Klubs. Folgt heuer der sechste Aufstieg?
„Dass sie als Aufsteiger so gut dastehen, ist beachtlich und beeindruckend“, zollt auch Löwen-Trainer Frank Schmöller den Wasserburger Löwen Respekt. „Für uns ist es eine spannende Aufgabe. Meine Spieler können zeigen, dass sie aus den letzten Wochen gelernt und sich weiterentwickelt haben.“
Nach sechs sieglosen Spielen gab es für die Löwen-U21 in den letzten beiden Partien zwei 1:0-Siege gegen Pullach und Kirchanschöring. „Wir stehen jetzt kompakter, haben die richtigen Rückschlüsse gezogen“, erklärt Schmöller. Auch in Wasserburg wird es seiner meinung nach nur über eine gute und konzentrierte Defensivarbeit gehen. „Aber wir wollen auch nach vorne Akzente setzen“, so das Ziel des 53-Jährigen.
Ob und wer aus dem Profikader die kleinen Löwen verstärkt, weiß Schmöller noch nicht. „Wenn keine Spieler von oben kommen, dann müssen eben die Jungen zeigen, was sie können. Für die Jungs ist es eine tolle Prüfung auf dem engen Platz.“
Zudem erwartet der Ex-Profi bei dem Gastspiel der Löwen-Reserve ein gutgefülltes Stadion. „In der Ecke gibt es viele Sechzger-Fans“, weiß Schmöller. Nicht dabei sein wird Innenverteidiger Niklas Lang, der am Mittwoch mit der U19 bei der SpVgg Unterhaching (2:2) auflief. „Er hat 90 Minuten gespielt. Das macht von der Belastungssteuerung keinen Sinn.“