Erste Auswärtsniederlage

Die kleinen Löwen drehten bei Schwaben Augsburg den Rückstand durch Maximilian Löw (17.) bis zur 34. Minute durch Timo Spennesberger (23.) und Oliver Stefanovic in eine 2:1-Führung. Löw konnte vor der Pause mit seinem zweiten Treffer ausgleichen (43.). Nach Wiederanpfiff war es Rasmus Fackler-Stamm, der die Gastgeber erneut in Führung brachte (54.). Den Schlusspunkt zum 4:2-Endstand setzte Stefan Simonovic (85.).

„In meiner Trainerlaufbahn habe ich einige vermeidbare Niederlagen mitgemacht. Diese gehört mit Sicherheit dazu“, brachte Löwen-Trainer Frank Schmöller die 90 Minuten auf den Punkt.

Denn es begann optimal für die Löwen. In der 3. Minute war Kevin Nsimba im gegnerischen Strafraum nur mit einem Foul zu bremsen, Schiedsrichter Dominik Fober entschied sofort auf Elfmeter. Oliver Stefanovic trat an, doch Fabio Zeche im Schwaben-Tor ahnte die Ecke, hielt den schwachen Schuss des Löwen-Kapitäns.

Das Tor fiel eine Viertelstunde später auf der anderen Seite. Nach einem weiten Ball lief Maximilian Löw alleine auf György Szekely zu, überwand den 1860-Torhüter zum 1:0 (17.). In der 23. Minute glichen die kleinen Löwen aus. Nachdem sich Nsimba auf dem rechten Flügel durchgesetzt hatte, verwandelte Timo Spennesberger per Direktabnahme seine Flanke zum 1:1. Elf Minuten später sogar die Führung für das Schmöller-Team. Erneut war es Nsimba, der auf der rechten Seite seinen Gegenspieler abschüttelte. Sein Zuspiel verwertete Stefanovic zum 2:1 (34.). Leider konnten die Sechzger die Führung nicht mit in die Kabine nehmen, weil Löw einen 20-Meter-Freistoß nicht nur über die Maurer zirkelte, sondern auch direkt ins linke Eck zum 2:2-Pausenstand traf (43.).

Knapp zehn Minuten nach Wiederanpfiff gelang den Schwaben sogar die Führung. Ein zu kurz abgewehrter Ball kam zu Rasmus Fackler-Stamm, der aus kurzer Distanz zum 3:2 traf (54.). Ab der 74. Minute wurde es für die kleinen Löwen richtig schwer. Routinier Dominik Schön sah innerhalb von drei Minuten zweimal Gelb, musste vorzeitig zum Duschen. Den Deckel drauf machten die Augsburger in der 85. Minute nach einem Konter. Stefan Simonovic lief alleine auf Szekely zu, überwand ihn zum 4:2-Endstand (85.).

„Der verschossene Elfer hat uns etwas aus dem Tritt gebracht. Dadurch wurde der Gegner stärker“, so Schmöller über die Anfangsphase. „Aber wir sind gut zurückgekommen.“ Der 52-Jährige monierte jedoch, dass sein Team nach der 2:1-Führung in den Zweikämpfen „nicht mehr präsent“ war. „Wir haben zu kompliziert gespielt und abenteuerlich verteidigt. Das 2:2 kurz vor der Pause fiel durch einen hergeschenkten Freistoß“, so Schmöller. „Das war psychologisch sehr ungünstig. Danach ging nicht mehr viel!“

Schmöller war zuvor schon klar, dass es für seine junge Mannschaft immer wieder Rückschläge geben wird. „Wir müssen daraus lernen und die richtigen Schlüsse ziehen. Dann kann die Niederlage auch einen positiven Effekt haben.“ Er sprach von einer „Leistungsdelle. Wir haben viel zu viele einfache Fehler gemacht. Deswegen war das 2:4 das richtige Ergebnis.“

Erneut beendeten die kleinen Löwen das Spiel nur mit neun Feldspielern. „Es wäre schön, wenn wir mal wieder mit elf Mann eine Partie zu Ende spielen können“, so Schmöller, nachdem es in Dachau Lennert Siebdrat erwischt hatte. Dass es gerade Schön, seinen erfahrensten Spieler traf, fand er „menschlich“. Schließlich ging es für Schön gegen seinen Ex-Verein.

STENOGRAMM, 5. Spieltag, 03.08.2018, 14 Uhr

TSV Schwaben Augsburg– TSV 1860 München II 4:2 (2:2)

1860: Szekely (Tor) – Guinari, Siebdrat, Lang, Stefanovic – Spennesberger, Schön, Kovacevic (46., Date) – Nsimba, Durrans, Trograncic (58., Kraljevic/ 76., Satilmis).

Tore: 1:0 Löw (17.), 1:1 Spennesberger (23.), 1:2 Stefanovic (34.), 2:2 Löw (43.), 3:2 Fackler-Stamm (54.), 4:2 Simonovic (85.).
Gelbe Karten: Abdulai, Glade, Fackler-Stamm – Nsimba, Siebdrat, Spennesberger.
Gelb-Rote Karte: Schön (74., wiederholtes Foulspiel).
Bes. Vorkommnis: Zeche hälft Elfmeter von Stefanovic (3.).
Zuschauer: 250 Ernst-Lehner-Stadion.
Schiedsrichter: Dominik Fober; Assistenten: Miriam Bloß, Niels Venus.


Vorbericht:

Für die Löwen-U21 geht es am Samstag, 3. August 2019, zum TSV Schwaben Augsburg. Anpfiff im Ernst-Lehner Stadion ist um 14 Uhr.

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Die kleinen Löwen sind in der jungen Saison in der Fremde noch unbesiegt, haben in den beiden Partien bei Türkspor Augsburg und dem TSV 1865 Dachau die Maximalpunktzahl von sechs Zählern geholt. „Wir haben auswärts bewiesen, dass wir was holen können, wenn wir die Vorgaben umsetzen“, stapelt Trainer Frank Schmöller reichlich tief, gibt aber dann doch zu: „Wenn du zweimal hintereinander auswärts gewinnst, dann fährst du mit dem entsprechenden Selbstvertrauen nach Augsburg.“

Schwaben Augsburg ziert nach vier Spielen den letzten Tabellenplatz. Trotzdem warnt Schmöller. „Das ist keine schlechte Mannschaft. Nach vier Spielen macht es keinen Sinn, auf die Tabelle zu schauen.“

Eine erste Bilanz, so der 52-Jährige, sei ohnehin erst nach zehn Spielen sinnvoll. Das gelte auch für seine Mannschaft, weswegen er sich wehrt, die gute Auswärtsbilanz im Vergleich zur schwachen Heimbilanz (ein Punkt aus zwei Spielen) als Trend zu sehen. „Das erste Spiel gegen Donaustauf kam eine Woche zu früh. Heute würde es anderes ausschauen. Gegen Pipinsried war der Heimpunkt mehr als gut.“

Ganz kann Schmöller jedoch nicht leugnen, dass es auswärts für sein junges Team besser läuft als zu Hause, wo die Gegner eher defensiver agieren. „Natürlich kommt es uns entgegen, wenn wir den Erfolg mit schnellem Umschaltspiel suchen können.“

Fraglich ist in der Fuggerstadt der Einsatz von Lennert Siebdrat. Der Innenverteidiger hat eine Prellung am Fuß. Ob er spielen kann, entscheidet sich kurzfristig. „Ansonsten sind so gut wie alle fit“, sagt Schmöller. „Wir werden versuchen, in Augsburg die stärkste Mannschaft auf den Platz zu schicken.“