Lange hatte es gut ausgesehen für die kleinen Löwen, zumindest einen Punkt aus Wolfratshausen zu entführen. In der 90. Spielminute machte Adam Puta diese Hoffnung zunichte und erzielte den Siegtreffer für den BCF. Die Löwen kämpfen somit weiter um den Klassenerhalt.
Unter den Augen des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber spielten die kleinen Löwen auswärts beim BCF Wolfratshausen. Schnell wurden den Zuschauern im Stadion neben dem „Märchenwald“ klar, wie die Marschrouten der beiden Teams aussahen. Die kleinen Löwen versuchten spielerisch zum Erfolg zu kommen, die Gastgeber wollten es mit defensiver Spielweise und schnellem Umschaltspiel schaffen.
Lange Zeit erreichte keine der beiden Mannschaften ihr Ziel. Wolfratshausen störte den Spielfluss der Löwen immer wieder mit kleinen Fouls und die Gäste aus München hatten in der Offensive nur wenige Ideen. Und wenn sie mal durchkamen, wurden sie entweder elfmeterreif gefoult (Mathis, der Pfiff blieb aber aus) oder vergaben die Chance (Awata).
So hatten am Ende der ersten Spielhälfte die Gastgeber trotz hauptsächlich destruktiver Spielweise die gleiche Anzahl von Chancen, da sie zwei Konterchancen ausspielten. Einmal klärte Koch kurz vor dem Einschuss, ein anderes Mal war Alex Strobl zur Stelle. Folgerichtig ging es mit einem Remis in die Kabinen.
Die zweite Halbzeit begannen die Gastgeber offensiver und schnürten zu Beginn die kleinen Löwen in der eigenen Abwehr fest. Doch die überstanden die Druckphase und kamen selbst wieder zu Gelegenheiten. Als alle daran glaubten, dass die Partie nun aufgrund der physischen und spielerischen Überlegenheit in Richtung des TSV 1860 kippte, schlugen die Wölfe zu. Die Löwen hatten eine Schussgelegenheit und der schnelle Konter landete bei Tomicic. Der dribbelte die Löwen-Abwehr aus und überwand Strobl zum 1:0.
Die Löwen schüttelten sich kurz und besorgten nur wenige Minuten später den Ausgleich. Einen langen Abschlag von Alex Strobl nahm Mohamad Awata mustergültig mit, drehte sich um zwei Gegenspieler und traf zum Ausgleich. Wieder schien das Momentum für den TSV 1860 zu sprechen, der sich nun anschickte den Siegtreffer zu erzielen und damit den Klassenerhalt so gut wie perfekt zu machen. Wolfratshausen hing in den Seilen, lauerte aber noch auf einen Konter.
Und leider ließen die Löwen diese Chance zu. Ein schneller Konter landete beim eingewechselten Puta, der praktisch mit dem Schlusspfiff des Schiedsrichters das 2:1 für Wolfratshausen erzielte. Die Wölfe rutschen mit diesem Treffer bis auf drei Zähler an 1860 heran, die es aber in den kommenden beiden Heimspielen gegen Traunstein und Hankofen selbst in der Hand haben, für den Klassenerhalt zu sorgen.
Statistik:
Aufstellung TSV 1860 II: 37 Strobl, 2 Gebhart, 3 Klassen, 4 Koch, 5 Spitzer M., 6 Genkinger, 7 Türk, 8 Braun, 9 Awata, 10 Dressel, 11 Mathis. Bank: 24 Obermeier, 12 Hingerl, 13 Spitzer A., 14 Njoya Montie.
Aufstellung Wolfratshausen: 30 Karaca, 7 Knecht, 9 Rödl, 17 Culjak, 18 Hauk, 19 Potenza, 20 Hummel, 21 Spehar, 23 Shalaj, 26 Tomicic, 28 Lehr. Bank: 1 Heep, 3 Reitel, 6 Puta, 8 Kantar, 11 Cakir, 12 Skoro, 24 Gobitaka, 25 Onyemaeke.
Wechsel: Puta für Shalaj (76.), Onyemaeke für Lehr (85.) – Njoya Montie für Mathis (77.), Spitzer A. für Türk (88.)
Tore: 1:0 Tomicic (73.), 1:1 Awata (79.), 2:1 Puta (90.)
Zuschauer: 200 im Isar-Loisach-Stadion
Schiedsrichter: Thomas Zippe (Passau)
Vorbericht:
Zuletzt haben sich die kleinen Löwen durch die Siege gegen die Top-Teams TSV Rain/Lech und den SV Pullach Luft im Abstiegskampf verschafft. „Wir können gegen Wolfratshausen einen großen Schritt zum Klassenerhalt machen“, beschreibt Wörns die Situation vor der Partie beim Viertletzten, der aber nur sechs Punkte hinter seinem eigenen Team liegt. Einen Selbstläufer erwartet der 45-Jährige nicht. „Der Gegner ist wiedererstarkt, hat zuletzt gute Ergebnisse erzielt. Wir sind also gewarnt!“
Von seinem Team fordert der Ex-Nationalspieler, dass es die guten Auftritte fortsetzt. „Inhaltlich war ich zuletzt zufrieden. Es geht aber auch darum, gute Ergebnisse zu erzielen. Wolfratshausen muss punkten, entsprechend werden sie auftreten. Wir müssen dagegenhalten.“
Ob und welche Verstärkungen Wörns vom Regionalliga-Team bekommt, erfährt er nach dem Freitagtraining der Profis. Mit einem neuerlichen Erfolg nach neun Punkten aus den letzten vier Spielen könnte sich sein Team endgültig ins Mittelfeld absetzen.