Auch nach dem Osterwochenende bleiben die kleinen Löwen im Jahr 2017 ohne Niederlage. Gegen den FV Illertissen gab es im zweiten Heimspiel in Folge eine Punkteteilung. Die Führung durch Nicholas Helmbrecht drehten die Gäste in eine Führung, ehe Felix Weber per Strafstoß zum Endstand traf.
Nach einer kurzen Phase des Abtastens waren es die kleinen Löwen, die sofort Akzente setzten und binnen dreier Minuten drei große Gelegenheiten hatten. Zuerst verpasste Chaka Ngu’Ewodo den Treffer als er einen bösen Fehlpass des Illertisser Keepers und nicht nutzen konnte. Nur eine Zeigerumdrehung später flankte Nicholas Helmbrecht auf Nico Karger, doch die Flanke war ein bisschen zu hoch, so brachte die Profi-Leihgabe nicht genug Druck hinter den Ball und setzte ihn über das Tor. Und nur weitere zwei Minuten später war es Helmbrecht, dessen Schlenzer auf das lange Eck zur Ecke abgefälscht wurde.
Danach übernahm der Gast das Kommando, daher war der Führungstreffer für 1860 eher unerwartet. Ein Andermatt-Eckball wurde zuerst abgewehrt, landete dann jedoch trotzdem bei Nicholas Helmbrecht, der diesen an der Strafraummarkierung aufnahm, drei Schritte machte und diesmal mit dem Schuss erfolgreich war.
Leider währte die Freude nicht lange, nur zwei Minuten nach dem Führungstreffer der Löwen kam auf der Gegenseite Manuel Strahler zum Schuss. Von der linken Strafraumecke aus zielte er genau auf die lange Ecke des Löwen-Tores, wo der Ball unhaltbar für den aus der Verletzungspause zurückgekehrten Maxi Engl einschlug. Aufgrund der starken Phase zur Mitte der ersten Hälfte war dieser Treffer nicht unverdient.
Nach der Halbzeit war es dann erneut Illertissen, die einen Treffer erzielten. Alexander Nollenberger nutzte eine Unachtsamkeit der Löwen, die zu einem Konter führte, eiskalt aus. Doch die Löwen ließen sich von diesem Tiefschlag nach 55 Minuten nicht entmutigen und spielten weiter nach vorne.
Nur wenige Minuten nach dem Treffer der Gäste lief Christian Köppel mit hohem Tempo in den gegnerischen Strafraum ein und konnte dort von Fabian Rupp nur mit einem Foulspiel gebremst werden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Löwen-Kapitän Felix Weber sicher zum 2:2.
Danach passierte nicht mehr viel, so dass am Ende eine gerechte Punkteteilung stand.
Statistik:
Aufstellung 1860 II: 12 Engl, 2 Weeger, 4 Weber, 5 Andermatt, 6 Fuchs, 11 Köppel, 19 Aigner, 23 Helmbrecht, 26 Karger, 29 Hursan, 59 Ngu’Ewodo. Bank: 1 Hiller, 3 Mayer, 9 Bachschmid, 17 Sabbagh, 21 Türk, 28 Heinrich, 54 Awata.
Aufstellung Illertissen: 21 Schilder, 4 Strahler, 5 Rupp, 8 Hahn, 18 Jann, 19 Schaller, 22 Krug, 23 Enderle, 24 Nollenberger, 25 Kling, 29 Nebel. Bank: 37 Kielkopf, 6 Mozler, 10 Löw, 14 Strobel, 16 Lang.
Wechsel: Heinrich für Karger (53.), Türk für Hursan (70.), Bachschmid für Ngu’Ewodo (72.) – Löw für Nollenberger (60.), Mozler für Schaller (87.), Strobel für Jann (90.)
Tore: 1:0 Helmbrecht (31.), 1:1 Strahler (33.), 1:2 Nollenberger (55.), 2:2 Weber (63./FE)
Zuschauer: 500 im Stadion an der Grünwalder Straße
Schiedsrichter: Michael Bacher
Vorbericht:
Die Schwaben sind gut drauf, gewannen am Gründonnerstag mit 3:0 gegen die SpVgg Bayreuth. „Seit Beginn der Rückrunde haben sie gut gepunktet“, sagt Löwen-Coach Daniel Bierofka über den Kontrahenten. In den letzten acht Spielen gab’s nur eine Niederlage (0:1 beim FC Ingolstadt II). „Illertissen ist stabil in der Abwehr.“ Bierofka führt das auf Trainer Ilija Aracic zurück, der während der Saison das Team von Holger Bachthaler übernahm: „Momentan lassen sie wenig zu, sind selbst bei Standards und in Kontersituationen gefährlich.“ So hat der FVI auch das Hinspiel mit 2:0 gewonnen. „Wir wissen also, was auf uns zukommt.“
Nach dem 1:0-Sieg bei der Nürnberger Reserve sprach Bierofka von fehlender Frische bei seiner Mannschaft. Deshalb war am Karfreitag lockeres Auslaufen angesagt, am Samstag gab er den Jungs ganz frei, damit sie ihren Akku wieder aufladen konnten. Denn: „Jeden Sieg musst du dir hart erarbeiten“, so der 38-Jährige. „Wir sind keine Übermannschaft. In Nürnberg hat uns einfach die mentale Frische gefehlt, der Wille war zu 100 Prozent da. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, das ist für mich entscheidend.“ Und das gelang letztlich. Mit sechs Siegen und einem Remis sind die kleinen Löwen 2017 die erfolgreichste Regionalliga-Mannschaft.
Normalerweise würde Marin Pongracic nach seiner Gelbsperre gegen Nürnberg ins Team zurückkehren. Doch Vitor Pereira hat den Innenverteidiger am Ostersonntag bei den Profis gegen den SV Sandhausen (1:1) eingesetzt. Der 19-Jährige spíelte 90 Minuten, machte seine Sache gut. „Das ist schön für uns. Ich sehe das positiv für die U21, auch wenn er uns gegen Illertissen fehlt.“
Sicher wird Maximilian Engl nach seinem Sehnenriss wieder zwischen den Pfosten stehen. Bierofka bedankte sich ausdrücklich bei seinem bärenstarken Vertreter Marco Hiller. „Ich war mit ihm in den letzten Spielen außergewöhnlich zufrieden“, so sein Lob für den Stellvertreter.
Lediglich Lucas Genkinger und Simon Seferings fehlen noch verletzungsbedingt, wobei Seferings nach Ostern wieder zur Mannschaft stößt und noch in dieser Saison sein Comeback feiern könnte. „Er musste einige Rückschläge wegstecken. Es sieht bei ihm momentan gut aus. Ich hoffe, dass er stabil bleibt.“
Sechs Spieltage vor Saisonende haben die kleinen Löwen neun Punkte Vorsprung auf Platz drei, aber auch neun Zähler Rückstand auf Platz eins. Damit könnten sie die Saison locker ausklingen lassen. „Wir haben ein internes Ziel“, weist Bierofka solche Gedankenspiele entschieden von sich. Wie genau das aussehe, darüber äußert sich der Ex-Profi nicht. „Das ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Aber eins ist sicher: Wir gehen in jede der verbleibenden sechs Partien, um drei Punkte zu holen. Das ist, was uns antreibt. Mit Illertissen wartet ein sehr starker Gegner auf uns, den wir besiegen wollen.“