Es war ein hochintensives Spiel im Passauer Ortsteil Schalding, bei dem die kleinen Löwen eine schlechte erste Hälfte spielten und zur Pause auch verdient im Rückstand lagen. Doch nach Daniel Bierofkas Pausenansprache drehten die Löwen auf und drehten die Partie durch Kapitän Weber und zweimal Chaka Ngu’Ewodo. Die Löwen festigen somit den zweiten Tabellenplatz.
45 Minuten waren in Schalding gespielt, als Daniel Bierofka mit einer Miene in die Kabine schritt, die für seine Pausenansprache nichts Gutes ahnen ließ. Davor hatte er die schwächste Halbzeit seines Teams im Jahr 2017 gesehen. Defensiv konnte die U21 in keiner Phase an die herausragenden Leistungen der bisherigen Spiele anknüpfen und auch offensiv passierte nur wenig.
So machten die kleinen Löwen den Gegner, der seit dem letzten Heimsieg gegen den FC Ingolstadt wieder etwas Selbstvertrauen gefunden hatte, natürlich stark. Zusätzlich half den Gastgebern ein Löwen-Rücken, der beim Schuss von Mannschaftskapitän Josef Eibl nach 12 Minuten im Weg stand und den Ball unhaltbar für den einzigen Lichtblick im Löwen-Team, Keeper Marco Hiller, abfälschte. Hiller war es auch, der in zwei weiteren Situationen sein Team davor bewahrte, dass die Messe schon vor der Pause gelesen war.
So aber hatte Schalding nach 45 Minuten nur einen knappen Vorsprung und der Gast aus München 45 Minuten lang Zeit. Und die nutzten die kleinen Löwen. Sie wurden in der zweiten Hälfte deutlich stärker und erarbeiteten sich endlich auch Torgelegenheiten. Felix Weber nutzte eine davon nach 55 Minuten, als er einen starken Chip-Ball von Alexander Fuchs aus 10 Metern ins Schaldinger Tor köpfte.
Und knapp 10 Minuten später war es der eingewechselte Chaka Ngu’Ewodo, der einen Traumpass von Christian Köppel dazu nutzt, alleine auf das Schaldinger Tor zuzulaufen und am Ende eiskalt zu vollstrecken. Die Löwen hatten die Partie gedreht. Leider verpassten sie eine weitere Mega-Chance durch Fuchs und Ngu’Ewodo, so dass die Partie knapp blieb.
Erst in den Schlussminuten entschied Ngu’Ewodo, der erneut alleine durchziehen durfte, die Partie mit seinem Treffer zum 3:1. Die Löwen festigen somit den zweiten Tabellenplatz.
Statistik:
Aufstellung 1860 II: 1 Hiller, 2 Weeger, 4 Weber, 5 Andermatt, 6 Fuchs, 11 Köppel, 23 Helmbrecht, 29 Hursan, 31 Koussou, 32 Pongracic, 54 Awata. Bank: 12 Engl, 3 Mayer, 9 Bachschmid, 17 Sabbagh, 19 Aigner, 28 Heinrich, 59 Ngu’Ewodo.
Aufstellung Schalding: 35 Schöller, 2 Gahabka, 3 Zillner, 5 Eibl, 9 Pillmeier, 20 Burmberger, 21 Rockinger, 23 Buchinger, 27 Huber, 30 Kurz, 32 Gallmaier. Bank: 25 Krinninger, 6 Köck, 7 Wiesmaier, 15 Seidl, 16 Gressel, 19 Rott, 37 Tiefenbrunner.
Wechsel: Wiesmaier für Pillmeier (66.), Seidl für Gallmaier (66.), Rott für Buchinger (79.) – Bachschmid für Weeger (46.), Ngu’Ewodo für Awata (56.), Mayer für Koussou (77.)
Tore: 1:0 Eibl (12.), 1:1 Weber (55.), 1:2 Ngu’Ewodo (64.), 1:3 Ngu’Ewodo (88.)
Zuschauer: 1.974 im Stadion am Reuthinger Weg
Schiedsrichter: Johannes Hartmeier
Vorbericht:
Fünf Siege in Folge, 2017 in vier Spielen ohne Gegentor: Die Mannschaft von Daniel Bierofka strotzt vor Selbstvertrauen. Am Samstag, 1. April, geht es nun zum SV Schalding-Heining. Anpfiff auf der Städtischen Sportanlage am Reuthinger Weg ist um 14 Uhr.
Am vergangenen Sonntag gaben die kleinen Löwen den Sparringspartner für Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart und zogen sich dabei gut aus der Affäre. Alexandru Maxim erzielte bereits in der 3. Minute per Fernschuss den Siegtreffer für die Schwaben. U21-Kapitän Felix Weber scheiterte in der 52. Minute per Elfmeter an VfB-Keeper Niklas Bolten, vergab somit die Chance auf ein Remis.
„Das war okay“, kommentierte Trainer Bierofka den Test. „Der VfB hat mit einer guten Mannschaft gespielt.“ So standen neben Maxim auch Top-Torjäger Simon Terodde, Emiliano Insua, Daniel Ginczek und Julian Green auf dem Platz. „Für die Jungs war das ein Erlebnis. Sie haben aber auch gesehen, wo es noch fehlt, dass sie im einen oder anderen Bereich noch schrauben müssen, um auf das Level zu kommen.“
Mit breiter Brust fahren die kleinen Löwen folglich nach Niederbayern. „Das Selbstvertrauen darf aber nicht in Überheblichkeit ausarten“, gibt Bierofka den Mahner. „Wir müssen hellwach sein. Wenn wir in Schalding nur fünf Prozent weniger geben, dann werden wir dort nicht gewinnen können“, prophezeit der 38-Jährige.
Ohnehin hält er die Niederbayern für besser, als es der aktuelle Tabellenplatz aussagt: „Schalding-Heining hatte viel Verletzungspech in der Hinrunde. Der momentane Kader hat aber eine richtig gute Qualität, ist absolut konkurrenzfähig und kann gegen jeden Gegner punkten“, so Bierofkas Einschätzung. „Ich glaube nicht, dass Schalding mit dieser Mannschaft absteigen wird.“
Der Löwen-Coach selbst muss auf Simon Seferings (Aufbautraining) und Lucas Genkinger (Schambeinentzündung) verzichten. Florian Pieper gab im Test gegen den VfB nach über einem Jahr Pause ein 20-minütiges Comeback. Auch Jimmy Marton (Schienbeinverletzung) und Christoph Daferner (Kreuzbandriss) sind zurück im Training. „Wir werden aber keinen unter Druck setzen“, sagt Bierofka. Ohnehin sind die Rückkehrer allesamt Offensivspieler und hier hat der Löwen-Coach momentan die Qual der Wahl.