Nur wenige Tage waren seit dem Heimsieg gegen Augsburg vergangen, schon hatte die U21 die nächste Zweitvertretung vor der Brust. Und auch die SpVgg Greuther Fürth II hatte gegen starke Löwen kaum eine Chance. Alexander Fuchs, Nicolas Andermatt und Nicholas Helmbrecht trafen für die U21.
Nach einer ruhigen Anfangsphase dominierten die kleinen Löwen die Partie gegen die SpVgg Greuther Fürth II recht schnell. Und es dauerte nicht lange, bis sie sich auch die ersten Chancen erspielten. Während sie aus einem indirekten Freistoß im Fürther Strafraum nach einem Rückpass noch kein Kapital schlagen konnten, begannen sie nach 26 Minuten zu zaubern.
In den Hauptrollen die „Brasilianer“ Helmbrecht und Koussou. Was war das für ein herrliches Zusammenspiel der Löwen. Zuerst spielte Helmbrecht mit der Hacke zu Awata, der legte weiter auf Koussou, der wiederum mit einer Körpertäuschung zwei Fürther aussteigen ließ. Der Ball kam zu Fuchs und der traf ins lange Eck. Herrlich anzusehen!
Auch nach dem Treffer waren es nur die Löwen, die drückten. Aber sie mussten sich vorwerfen lassen, den zweiten und wahrscheinlich schon vorentscheidenden Treffer nicht zu machen. So durfte Fürth nach einer Standardsituation noch einmal gefährlich werden, als Kolbeck einen Eckball an die Oberkante der Latte köpfte. Danach passierte nichts mehr, 1860 ging mit einer knappen aber hochverdienten Führung in die Pause.
Fürth kam stärker aus der Kabine, doch die Offensivabteilung der Franken konnte die Löwen-Abwehr nicht bezwingen. Dennoch musste man immer etwas Sorgen haben, da der Abstand zu knapp war, ein 1:0 kann schnell vergehen. Doch Fürth schwächte sich selbst, Kapitän Kolbeck sah innerhalb weniger Minuten zwei gelbe Karten, so dass die Franken in Unterzahl agierten.
Das nutzten die Löwen schnell aus, Niocolas Andermatt mit einem sehenswerten Freistoß ins Kreuzeck und der überragende Nicholas Helmbrecht per Kopfball sorgten für ein auch in dieser Höhe verdientes Ergebnis. Die Löwen zementieren somit Platz 2.
Statistik:
Aufstellung 1860 II: 1 Hiller 2 Weeger, 4 Weber, 5 Andermatt, 6 Fuchs, 11 Köppel, 23 Helmbrecht, 29 Hursan, 31 Koussou, 32 Pongracic, 54 Awata. Bank: 40 Benda, 3 Mayer, 9 Bachschmid, 17 Sabbagh, 19 Aigner, 28 Heinrich, 59 Ngu’Ewodo.
Aufstellung Fürth II: 1 Mielitz, 2 Tischler, 5 Rapp, 6 Kolbeck, 8 Jost, 9 Maderer, 11 Sitter, 14 Mrkonjic, 15 Derflinger, 16 Cigerci, 18 Pellio. Bank: 12 Kowalewski, 4 Baldauf, 7 Yildiz, 10 Erhardt, 17 Stellmach, 20 Bajrami.
Wechsel: Heinrich für Koussou (57.), Bachschmid für Awata (71.), Aigner für Pongracic (87.) – Bajrami für Cigerci (68.), Baldauf für Pellio (76.), Yildiz für Mrkonjic (79.)
Platzverweis: Kolbeck (Fürth/wiederholtes Foulspiel/73.)
Tore: 1:0 Fuchs (26.), 2:0 Andermatt (75.), 3:0 Helmbrecht (85.)
Zuschauer: 530 im Stadion an der Grünwalder Straße
Schiedsrichter: Christian Dietz
Vorbericht:
Die Löwen-U21 empfängt am Dienstag, 21. März, im Nachholspiel des 23. Spieltags die SpVgg Greuther Fürth II. Anpfiff im Grünwalder Stadion ist um 19 Uhr.
Die kleinen Löwen haben einen Lauf: Die letzten vier Spiele gewonnen, in den drei Partien 2017 gegen drei Top-Fünf-Teams keinen Treffer kassiert. Eigentlich scheint das Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth II, derzeit Tabellenvierzehnter, nur Formsache. Aber nur eigentlich!
„Ich gehe davon aus, dass Fürth eine Top-Mannschaft aufs Feld bringt“, sagt Löwen-Coach Daniel Bierofka. „Das ist sicher nicht die Elf, die am Wochenende 1:1 gegen Garching gespielt hat.“ Durch die Länderspielpause rechnet Bierofka mit dem Einsatz einiger Profis bei den Kleeblättern. „Das ist eine richtig gute Truppe. Wir lassen uns vom Tabellenstand nicht blenden“, warnt der 38-Jährige.
Gerade mal 24 Punkte stehen für die Mittelfranken bisher zu Buche. Nur sechs Siege holte die Spielvereinigung aus den bisherigen 23 Partien, ist damit punktgleich mit Buchbach, das einen Relegationsplatz belegt. Aufgrund dieser Bilanz ist das einzige Ziel der Grün-Weißen, schnellstmöglich den Klassenerhalt zu bewerkstelligen. „Deshalb ist Fürth so gefährlich“, sagt Bierofka, „sie brauchen jeden Punkt. Ich erwarte ein richtig schweres Spiel.“
Weiterhin müssen die kleinen Löwen auf Simon Seferings (Aufbautraining), Christoph Daferner und Jimmy Marton (Reha-Training) sowie Lucas Genkinger (Schambeinentzündung) verzichten. Ugur Türk fehlt noch zwei Spiele wegen seiner Roten Karte in Memmingen. Dafür ist Nicolas Andermatt nach verbüßter Gelb-Sperre wieder dabei. Auf der Torhüter-Position muss Bierofka einen Wechsel vornehmen. Maximilian Engl wurde für die beiden Test-Länderspiele gegen die Schweiz in die U20 des DFB berufen.
Überraschend tauchte gegen Augsburg Florian Pieper im 18er-Kader auf. Der Mittelstürmer hatte sich vor über einem Jahr bei der Indien-Reise der U21 einen Kreuzbandriss zugezogen. Nach Komplikationen trainierte er zuletzt schmerzfrei. Sein Trainer, der in seiner aktiven Karriere selbst viele Verletzungen und Operationen über sich ergehen lassen musste, kann sich gut in die Lage des 23-Jährigen versetzen. „Es ist schön, dass er nach der langen Leidenszeit wieder bei der Mannschaft ist.“
Seine Nominierung war kein psychologisches Spielchen, wie Bierofka beteuert: „Ich nehme keinen Spieler in den Kader, der nicht einsatzfähig ist“, unterstreicht die Maßnahme die Fitness Piepers. Wann er eine Chance bekommt, seine Qualitäten auf dem Feld zu zeigen, ist dagegen offen. „Der Konkurrenzkampf im Sturm ist im Moment sehr hart“, erklärt der Trainer. Denn mit Mohamad Awata, Felix Bachschmid und Chaka Ngu’Ewodo verfügt er über drei weitere zentrale Angreifer.
Am kommenden Wochenende ist für die 1860-Reserve in der Regionalliga Bayern spielfrei, da das ursprünglich auf den 25. Spieltag terminierte Derby vorgezogen worden war. Deshalb passt es Bierofka gut in den Kram, dass die Profis des VfB Stuttgart ein Testspiel angefragt haben. Der U21-Coach, der vor seiner Rückkehr als Spieler zu den Löwen 2007 mit den Schwaben die Deutsche Meisterschaft gewonnen hatte, musste nicht lange wegen einer Zusage überlegen. „Das ist super für meine Jungs, dass sie gegen einen Top-Klub der Zweiten Liga spielen dürfen.“ Außerdem passt ihm der Termin, damit seine Mannschaft im Rhythmus bleibt.
Gespielt wird am Sonntag, 26. März, im VfB-Clubzentrum unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Anpfiff ist um 14 Uhr.