Die Serie der Löwen-U21 wurde beim SV Kichanschöring mi 0:3 nach elf ungeschlagenen Spielen jäh beendet. Die Notelf konnte bis zur pause das 0:0 halten. Ein Doppelschlag von Elias Huber (54.) und Dominik Buxmann (59.) brachte die Wende zu Gunsten der Oberbayern. Den Schlusspunkt setzte Anton Peter in der 88. Minute.
Die ohnehin schon dezimierte Elf musste kurzfristig auch noch auf Lasse Lehmann und Marc Lemberger verzichten. Torwarttrainer Lemberger, der gleichzeitig als Ersatzkeeper mit nach Kirchanschöring gefahren war, kugelte sich beim Aufwärmen die Schulter aus, musste ins Krankenhaus in Traunstein. Auf dem Rückweg nahm ihn der Mannschaftsbus von dort mit.
Auf der Ersatzbank hatten die Löwen damit keinen Ersatztorwart mehr und nur noch einen Feldspieler mit Claudio Milican. Der musste bereits direkt nach der Pause für den verletzten Anian Brönauer ran. „So etwas habe ich in der Bayernliga als Trainer noch nicht erlebt“, sprach Frank Schmöller die Personalsituation an. Trotzdem hätte sich sein Team in der 1. Halbzeit tapfer gewehrt. „In einer Viertelstunde Tiefschlafphase nach der Pause haben wir uns die Tore selbst eingeschenkt“, ärgerte sich der 55-Jährige. Innerhalb von fünf Minuten gelang dem Team vom Waginger See die 2:0 Führung durch die Treffer von Elias Huber (54.) und Dominik Buxmann (59.).
„Unterm Strich waren wir nicht gut genug und nicht breit genug aufgestellt, um in Kirchanschöring was mitzunehmen. Alles war dieses Wochenende der A-Jugend untergeordnet. Ich hoffe, dass nächste Woche zum Saisonabschluss die U21 Priorität genießt“, so der Ex-Profi. „Die Situation ist eben so, wie sie ist“, wollte er nicht nachkarten. Kurz vor Schluss erhöhte Anton Peter auf 3:0 (88.).
Seinen Spieler wollte Schmöller keinen Vorwurf machen. „Die Jungs haben alles versucht. Es ist kontraproduktiv, wenn man bei solchen Temperaturen nicht wechseln kann.“ Zumal einige seiner Spieler nach längerer Verletzungspause erst kürzlich wieder eingestiegen waren. „Da braucht man sich über das Ergebnis nicht zu wundern!“
STENOGRAMM, 37. Spieltag, 14.05.2022, 14 Uhr
SV Kirchanschöring – TSV 1860 München II 3:0 (0:0)
1860: Hundertmark (Tor) – Auburger, Sponer, Wanzeck, Judge – Bönauer (46., Milican) – Fofanah, Leibelt, Tutic, Zehetbauer – Neziri.
Tore: 1:0 Huber (54.), 2:0 Buxmann (59.), 3:0 Peter (88.).
Gelbe Karten: Schmitzberger – Neziri, Leibelt, Sponer.
Zuschauer: 450 Sportanlage Kirchanschöring.
Schiedsrichter: Vinzenz Pfister (Oberbergkirchen); Asistenten: Alexander Schkarlat (Weidenbach), Christian Babjar (Garching/Alz).
Bleibt die Serie bestehen? Seit elf Spielen sind die kleinen Löwen in der Bayernliga Süd ungeschlagen. Am Samstag, 14. Mai 2022, geht es für das Team von Trainer Frank Schmöller zum SV Kirchanschöring. Anpfiff auf der Sportanlage Kirchanschöring (Laufener Str. 25, 83417 Kirchanschöring) ist um 14 Uhr.
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Trainer Frank Schmöller freut sich auf die Partie im oberbayerischen Landkreis Traunstein am Ostufer des Waginger Sees, der Heimat von 1860-Trainer-Legende Werner Lorant. „Das sind immer schöne Spiele, da herrscht Trubel.“ Den Gegner bezeichnet der 55-Jährigs als „unangenehm. Das wird eine Aufgabe!“ Schließlich geht es für den Klub aus der 3.350 zählenden Gemeinde noch um den Aufstiegsrelegationsplatz. Mit einem Sieg könnten der SVK bis zum letzten Spieltag in der Verlosung bleiben.
Die kleinen Löwen rangieren derzeit einen Platz hinter Kirchanschöring auf Rang sechs, haben aber bereits fünf Punkte Rückstand. Trotzdem ist es nicht nur das Ziel, die Erfolgsserie bis zum Ende fortzusetzen, sondern den Kontrahenten vielleicht noch in der Tabelle zu überflügeln. „In der Winterpause haben wir uns zum Ziel gesetzt, so hoch wie möglich zu steigen“, verrät Schmöller. „Deshalb wollen wir auch die letzten beiden Spiele erfolgreich gestalten und die Saison positiv abschließen.“
Seit Wochen schon ist die Personaldecke der U21 aufgrund von Verletzungen und Erkrankungen dünn besetzt. Jetzt hat sich die Situation weiter verschärft. In Kirchanschöring wird Fabian Rother weiterhin ausfallen. Neu hinzu kommt Moritz Heigl. Der Linksverteidiger klagt über Probleme am Sprunggelenk. Zuletzt konnten die Ausfälle immer wieder mit Spielern aus der U19 kompensiert, doch dies ist diesmal nicht möglich, weil für die A-Junioren ein wichtiges Spiel ansteht und sie selbst Engpässe hat. „Das ist nicht die letzte Kapelle, das ist die Kapelle der Titanic, die bis zum Untergang spielt“, scherzt Schmöller angesichts seines Personals.
Doch der Ex-Profi weiß, dass er sich auf jeden einzelnen aus seiner Truppe verlassen kann. „Das wird wieder eine gewaltige Umstellung in der Viererkette. Noch weiß ich nicht, wie ich das auffange.“ Schmöller ist sich sicher, „dass mir auch diesmal wieder eine kreative Lösung bei einem Glas Wein einfällt!“