Sieg in Gundelfingen

Die Löwen-U21 beendete die Serie des FC 1920 Gundelfingen mit einem 1:0-Erfolg und bauten die eigene auf sieben ungeschlagene Spiele in Folge aus. Der eingewechselte Mussa Fofanah hatte die Sechzger in der 85. Minute in Führung gebracht. Keeper David Hundertmark rettete kurz vor Schluss den Sieg, als er einen von ihm verschuldeten Foulelfmeter hielt (90.).

Neun Mal waren die Schwaben in Serie ungeschlagen – bis die kleinen Löwen ins Schwabenstadion kamen. Die 550 Zuschauer, darunter viele Löwenfans, sahen ein lange ausgeglichenes Spiel ohne große Höhepunkte. Zwar präsentierte sich der Platz in einem für die Jahreszeit erstaunlich gutem Zustand, aber der böige Wind machte vor allem den Sechzgern zu schaffen. Gundelfingen war sehr aggressiv, präsent in den Zweikämpfen und laborierte mit vielen langen Bällen.

Dagegen gehörte die Schlussviertelstunde gegen die kräftemäßig abbauenden Gundelfinger den Löwen. Nach einer Kopfballablage von Samir Neziri in die Mitte war kein Sechzger am Fünfmeterraum, um die Hereingabe zu verwerten (78.). In der 85. Minute drang Moritz Heigl von links in den Strafraum ein, hatte eigentlich den Ball bereits verloren, doch er setzte nach, eroberte ihn zurück, passte fast von der Grundlinie scharf nach innen, Torwart Timo Ratter wehrte ab, aus einem Pulk an Spielern heraus kam Mussa Fofanah an den Ball, stocherte ihn zum 1:0 über die Linie. In der 89. Minute schockte Schiedsrichter Andreas Hummel die Löwen. David Hundertmark war nach einer Linksflanke aus dem Tor gekommen, ein Gundelfinger Angreifer lief in den Keeper rein. Zum Entsetzen der Löwen pfiff der Unparteiische Elfmeter und zeigte dem 1860-Keepr die Gelbe Karte (89.). Manuel Müller lief an, Hundertmark hechtete sich in die rechte Ecke, parierte den Schuss (90.).

„Ich war relativ baff“, gestand 1860-Trainer Frank Schmöller. „Ich hab‘ gedacht, der pfeift für uns“, kommentierte er die kuriose Szene, die zum Strafstoß führte. „Aber unterm Strich musst du auch das akzeptieren.“ Ihn ärgerte vielmehr, dass sein Team zuvor nicht schon das 2:0 nachgelegt hatte. „Der Gegner war zu diesem Zeitpunkt bereits mausetot, da darfst du nicht mehr in Gefahr geraten.“ Der 55-Jährige hätte sich nicht ganz uneigennützig gewünscht, „dass die Jungs meine Nerven schonen. Das war nicht souverän gespielt.“

Umso größer war die Freude, dass am Ende doch noch der Sieg heraussprang. „Wir sind extrem glücklich über die drei Punkte gegen einen Gegner, der einen Lauf hatte und mit viel Selbstvertrauen in die Partie gegangen ist.“ In der Schlussviertelstunde hätte sein Team die Partie dominiert. „Deswegen nehmen wir nicht unverdient die Punkte mit“, so das Resümee von Schmöller.

STENOGRAMM, 32. Spieltag, 09.04.2022, 15 Uhr

FC 1920 Gundelfingen – TSV 1860 München II 0:1 (0:0)

1860: Hundertmark (Tor) – Sponer, Rother, Judge, Heigl – Lehmann – Auburger (90.+1, Milican), Leibelt, Tutic, Zehetbauer (81., Fofanah) – Ngounou Djayo (67., Neziri).

Tor: 0:1 Fofanah (85.).
Gelbe Karten: Elze, Reutter – Judge, Hundertmark, Fofanah.
Bes. Vorkommnis: Hundertmark hält Elfmeter (90.).
Zuschauer: 550 im Schwabenstadion.
Schiedsrichter: Andreas Hummel (Betzigau); Assistenten: Paulina Koch (Kottern), Patrick Beutmiller (Pfaffenhofen).


Die Serie der Löwen-U21 steht bei sechs Spielen ohne Niederlage. Nun geht es am Samstag, 9. April 2022, zum FC 1920 Gundelfingen. Die Schwaben sind sogar neun Mal in Folge ungeschlagen (6 Siege, 3 Remis). Anpfiff im Schwabenstadion (Stadionstr. 1, 89423 Gundelfingen) ist um 15 Uhr.

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„Wir sind uns der Schwere der Aufgabe bewusst“, sagt U21-Chefcoach Frank Schmöller. „Gundelfingen ist zur Zeit gut drauf, sie haben eine beachtliche Erfolgsserie hingelegt – wir aber auch“, ergänzt der 55-Jährige. „Das wird eine spannende Herausforderung!“

Die Schwaben aus dem Landkreis Dillingen sind gut in die Saison gestartet, waren dann aber in die Abstiegszone abgerutscht. Die letzte Niederlage datiert vom 6. November 2021, seitdem haben sie immer gepunktet. Das beeindruckt auch Schmöller. „Da steht ein Team auf dem Platz, das den Abstieg unter allen Umständen verhindern will“, sagt er über den Gegner.„Gundelfingen ist körperlich sehr präsent. Da müssen wir bereit sein, entsprechend dagegen zu halten und spielerische Lösungen zu finden.“

Natürlich kann es gut sein, dass das die Platzverhältnisse im Schwabenstadion verhindern. Dann greift Plan B. „Dann müssen wir unser Spiel umstellen und Kick and Rush spielen“, so der Ex-Profi. Er verlangt von seinen Spielern die Bereitschaft, die entsprechenden Antworten „auf die Umstände und auf das, was Gundelfingen uns anbietet, zu geben. Wir fahren nach unseren letzten Spielen optimistisch dort hin.“

Verzichten muss Schmöller auf Timo Spennesberger. Der Mittelfeldspieler fällt mit einer Bauchmuskelverletzung aus. Dagegen steht Claudio Milican nach überstandener Verletzung in Gundelfingen erstmals wieder im Kader.