Die kleinen Löwen verloren bei der Reserve des FC Ingolstadt nicht nur das Spiel mit 0:2, sondern gleich zwei Spieler durch eine Rote Karte. War die erste für Fabian Rother höchst umstritten (22.), war die von Leon Tutic drei Minuten nach seiner Einwechslung absolut unnötig (78.).
Die Sechzger kamen gut ins Spiel, hatten die Partie in den ersten 20 Minuten im Griff. Dann gab es einen Eckball vorm Tor von György Szekely. Dieser wurde zunächst abgewehrt, ein Löwen-Spieler ging am eigenen Strafraum ins Dribbling, verlor die Kugel. Daraus entwickelte sich ein Angriff über die rechte Seite. Egson Gashi flankte von der Grundlinie in den Rückraum, Georgis Pintidis zog am Fünfmeterraum ab, den Schuss bekam Fabian Rother auf der Linie an den Arm. Schiedsrichter Michael Hochrinner wollte weiterspielen lassen, ließ sich nach Protesten der Ingolstädter und nach Beratung mit seinem Assistenten Manuel Müller jedoch umstimmen, zeigte Rother die Rote Karte und gab Elfmeter (22.). Diesen verwandelte Mario Götzendörfer zur Führung für die kleinen Schanzer (22.). „Das war keine Rote Karte“, echauffierte sich 1860-Coach Frank Schmöller. „Sorry, aber was soll Fabi aus der Entfernung machen? Er kann sich ja nicht in Luft auflösen. Danach, mit einem Mann weniger, war das Spiel kaputt.“
Trotzdem zeigten die kleinen Löwen Moral, standen kompakt und hatten immer wieder Aktionen nach vorne. „Die Umschaltmomente haben wir aber nicht gut ausgespielt“, monierte Schmöller. Die beste Chance hatte Johann Ngounou Djayo in der 49. Minute. Nach einer abgewehrten Flanke am eigenen Strafraum schalteten die Löwen schnell um, Ngounou Djayo lief ab der Mittellinie mit dem Ball am Fuß, schloss halbrechts an der Strafraumkante ab, setzte die Kugel aber um Zentimeter am linken Pfosten vorbei.
„Die Jungs haben sich reingehaut, als Block gut verteidigt und sich als Einheit präsentiert“, lobte er seine Mannschaft. Der endgültige K.o. kam dann in der 78. Minute in Form einer Unbeherrschtheit. Der drei Minuten zuvor eingewechselte Leon Tutic schubste nach einem Foul im anschließenden Gerangel seinen Gegenspieler mit beiden Händen weg. Hochrinner zückte sofort Rot. „Das war selten dämlich“, ärgerte sich Schmöller über diese Aktion. „Da kann man dem Schiedsrichter keine Schuld geben.“ Kurz danach fiel das 2:0. In eine Flanke aus dem rechten Halbfeld grätschte am zweiten Pfosten Ishak Karaoglu, erreichte mit der Fußspitze die Hereingabe und bugsierte den Ball an Szekely vorbei zum Endstand ins Netz des 1860-Tores (81.).
„Die Jungs haben sich bis zum Schluss gegen die Niederlage gestemmt und gezeigt, dass die Moral intakt ist“, wollte der 55-jährige Löwen-Coach seinem Team den Willen nicht absprechen.
STENOGRAMM, 22. Spieltag, 13.11.2021, 14 Uhr
FC Ingolstadt II – TSV 1860 München II 2:0 (1:0)
1860: Szekely (Tor) – Spennesberger, Rother, Leibelt, Gressler – Mannhardt (86., Heigl) – Fofanah (86., Zehetbauer), Freitag (75., Tutic) Cocic (32., Glück, Brönauer (80., Auburger), – Ngounou Djayo.
Tore: 1:0 Götzendörfer (22., Handelfmeter), 2:0 Karaogul (81.).
Gelbe Karten: Senger – Mannhardt, Gressler, Spennesberger.
Rote Karte: Rother (22., Handspiel), Tutic (78., Tätlichkeit).
Zuschauer: 150 BSA Ingolstadt Süd-Ost.
Schiedsrichter: Michael Hochrinner (Mittergars); Assistenten: Manuel Müller (St.Wolfgang), Julian Neumann (Wörth bei Erding).
Vorbericht:
Die Löwen-U21 muss am Samstag, 13. November 2021, in der Bayernliga Süd auswärts bei der Reserve des FC Ingolstadt 04 ran. Anpfiff auf der Bezirkssportanlage Ingolstadt Süd-Ost (ESV-Stadion, Geisenfelder Str. 1, 85053 Ingolstadt) ist um 14 Uhr.
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Nach vier Niederlagen in Folge gab es letzte Woche gegen den FC Ismaning ein 1:1. „Es war ein gutes Spiel, vom Tempo, vom Willen, von der Intensität und der Intensivität“, sagt Trainer Frank Schmöller rückblickend. „Wir haben gezeigt, zu was wir in der Lage sind.“ Gerade diese Tugenden benötige sein Team auch in Ingolstadt. „Wir fahren dorthin, um die drei Punkte zu holen. Das ist unser Ziel. Wir wollen den Entwicklungsschritt in die richtige Richtung machen.“
Einfach wird das nicht, zumal die U21 des Zweitligisten bisher eine sehr gute Saison spielt, als Vierter nur zwei Punkte Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz hat und schon neun Zähler vor den kleinen Löwen liegt. „Ingolstadt hat einen Lauf, sie sind gut unterwegs“, weiß Schmöller, „aber sie haben derzeit Probleme mit Corona, einige Spieler sind in Quarantäne.“ Letztlich könne man ohnehin nicht beeinflussen, was der Gegner macht. „Entscheidend ist deshalb, was wir machen.“
Die Verletzungssorgen bei den kleinen Löwen sind unter der Woche größer geworden. Top-Torschütze Valdrin Konjuhi zog sich am Mittwoch im Training wahrscheinlich einen Bänderriss zu. Daneben fallen gleich drei Spieler (Samir Neziri, Valentin Sponer und Claudio Milican) mit Knieproblemen aus. Fabian Rother kehrte erst am Donnerstag nach einer Erkältung ins Training zurück, ist wahrscheinlich noch kein Kandidat für die Startelf.
Sicher verstärken wird die U21 in Ingolstadt Johann Ngounou Djayo. Nach überstandenem Infekt soll der 20-jährige Stürmer wieder Spielpraxis sammeln. Zuletzt besuchte er einen Lehrgang der U23 Kameruns in Paris. Djayo selbst ist in Dachau geboren, seine Eltern stammen aber beide aus dem Land in Zentralafrika. In der U18 absolvierte er zwei Spiele für die DFB-Auswahl.