Die kleinen Löwen blieben auch im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen. Dabei bedurfte es bei Fön-Temperaturen ein hartes Stück Arbeit, bis das 3:3 feststand. Nach 0:2-Rückstand sorgten Fabian Rother (36.) und Leon Tutic (37.) mit einem Doppelschlag noch vor der Pause für den Ausgleich. Die abermalige Führung der Lechstädter konterte in der letzten Minute der eingewechselte Mussa Fofanah (90.)
„Ich hoffe, dass ich heute noch einige Einschüsse sehe“, scherzte Trainer Frank Schmöller nach Abpfiff und machte sich eilig auf den Weg ins Kino, um sich den neuen James Bond „Keine Zeit zu sterben“ anzuschauen.
Auf die beiden „Einschüsse“ zu Beginn des Spiels im Tor von David Hundertmark hätte der 55-jährige getrost verzichten können. Luca Wollens (8.) und Branko Nikolic (19.) hatten die Gäste mit 2:0 in Führung gebracht. „Heute sind uns spielerisch deutlich die Grenzen aufgezeigt worden. Landsberg hat mit seiner hohen individuellen Qualität mit uns in den ersten 20 Minuten ‚Such‘ das Balli‘ gespielt!“ In dieser Phase fehlte komplett die Zuordnung.
Doch einmal mehr zeigten die kleinen Löwen Moral, kämpften sich mit Biss, Einsatz und Leidenschaft zurück ins Spiel. Nach einem Eckball von Leon Tutic gelang Fabian Rother per Kopfball der Anschlusstreffer (36.). Kurz danach glich Tutic mit einem Traumtor sogar aus (37.) Per Schlenzer mit dem Innenrist traf er aus 20 Metern über Torhüter Daniel Witetschek hinweg. Mit 2:2 ging’s in die Kabinen.
Dort nahm Schmöller einige Umstellungen vor, um mehr Kompaktheit ins Spiel der Löwen hineinzubringen. Diese Maßnahme ging zunächst auf, sein Team stand defensiv besser. Umso ärgerlicher, dass der erneute Führungstreffer der Landsberger durch ein Eigentor von Rother fiel (70.). „Danach sind wir mit vier Stürmer All-in gegangen.“ Die 90 Minuten waren fast abgelaufen, als der neuerliche Ausgleich fiel. Nach einer Spielverlagerung kam der Diagonalball in den Rücken der Abwehr, Jeremie Zehetbauer passte auf Mussa Fofanah, der zum 3:3-Enstand einschob.
Beide Stürmer hatte Schmöller nach dem Rückstand gebracht. „Schön wenn die Einwechslungen greifen, wenn der Trainer ein glückliches Händchen hat“, sagte er mit einem Schuss Selbstironie, da er eigentlich nur vier Feldspieler auf der Bank hatte und bei den schwül-warmen Temperaturen am Ende nochmals alle Kräfte mobilisieren musste.
„Ich freue mich, dass wir uns mit dem Ausgleich belohnen konnten und bin mit dem Punkt glücklich“, so Schmöllers Fazit. „Wir dürfen bei Sechzig auch mal demütig sein.“ Die Freude bei den Spielern hielt sich nach Abpfiff in Grenzen. Für Jubelarien waren sie einfach zu platt nach der kräftezehrenden Aufholjagd. „Es war schon sehr warm. Die Jungs mussten läuferisch heute sehr viel leisten“, hatte der Coach Verständnis.
STENOGRAMM, 16. Spieltag, 03.10.2021, 14 Uhr
TSV 1860 München II – TSV 1882 Landsberg 3:3 (2:2)
1860: Hundertmark (Tor) – Auburger, Rother, Amados, Heigl – Leibelt, Freitag (76., Kreuzpaintner) – Cocic (72., Fofanah), Tutic (46., Spennesberger), Knöferl – Neziri (60., Zehetbauer).
Tore: 0:1 Wollens (8.), 0:2 Nikolic (19.), 1:2 Rother (36.), 2:2 Tutic (37.), 2:3 Rother (70., Eigentor), 3:3 Fofanah (90.).
Gelbe Karten: Spennesberger – Wollens, Detmar, Hoffmann.
Zuschauer: 200 Trainingsgelände Grünwalder Straße 114.
Schiedsrichter: Philipp Götz (Schwandorf); Assistenten: Tobias Thanner (Kreith/Pittersberg), Jan Dirrigl (Aichkirchen).