Die kleinen Löwen können einfach nicht gegen die Schanzer-Reserve gewinnen. Seit fünf Jahren haben sie kein einziges Pflichtspiel mehr für sich entschieden. Auch diesmal reichte ein erneuter Doppelpack von Lorenz Knöferl nicht zum Dreier. Am Ende hieß es nach hart umkämpften 90 Minuten 2:2.
Unter den Augen von Profi-Coach Michael Köllner sowie Sascha Mölders samt Familie waren die Gäste in der 1. Halbzeit überlegen, obwohl aus dem Drittligakader mit Torhüter György Szekely, Maxim Gresler, Marco Mannhardt, Lorenz Knöferl, Fabian Greilinger, Kevin Goden und Nathan Wicht gleich sieben Spieler die U21 verstärkten. „Vor der Pause haben wir defensiv zu viele Zweikämpfe verloren und offensiv zu viele Bälle“, kritisierte U21-Coach Frank Schmöller. Das Gegentor entsprang einem Einwurf, der abgelegt wurde. Die anschließende Flanke von Michael Senger ging an Freund und Feind vorbei und landete zum 1:0 für die Schanzer im langen Eck (30.). „Wir konnten zufrieden sein, dass wir zur Pause nur 0:1 zurückliegen“, so Schmöller.
In der Pause musste der 54-Jährige die richtigen Worte gefunden haben, denn sein Team ging im zweiten Durchgang aggressiver und engagierter zu Werke und belohnte sich in der 50. Minute mit dem Ausgleich per Foulelfmeter. Dem Ganzen ging ein Diagonalpass von Fabian Rother in die Schnittstelle zwischen Rechtsverteidiger und rechtem Innenverteidiger voraus. Lorenz Knöferl hatte sich in dieser Szene von seinem Gegenspieler abgesetzt, war dann im Strafraum nur durch ein Foul von Thomas Rausch zu bremsen (49.). Den fälligen Strafstoß führte der Gefoulte selbst aus, verwandelte sicher zum 1:1. Das 2:1 acht Minuten später war eine Energieleistung der kleinen Löwen. Zwei-, dreimal setzten sie in der gegnerischen Hälfte nach, am Ende war es erneut Knöferl, der den Ball über die Linie drückte. Es war bereits sein zweiter Doppelpack im zweiten Spiel.
Nach dem Rückstand operierte Ingolstadt viel mit langen Bällen. „Wir haben wild mitgespielt“, ärgerte sich Schmöller über diese Phase „und das Visier hochgeklappt, obwohl wir es überhaupt nicht gemusst hätten.“ Das Resultat dieser Unordnung war der Ausgleich (74.). „Wir haben zu inkonsequent verteidigt“, so der Trainer über die Szene. Am Ende schob Ishak Karaogul die Kugel ins kurze Eck zum 2:2. Das war auch der Endstand. „Wenn wir etwas cleverer und abgeklärter gewesen wären, hätten wir den Sieg mit nach Hause nehmen können“, ärgerte sich Schmöller.
Trotzdem ist er mit den ersten drei Spielen nicht unzufrieden. „Das Positive überwiegt. Wir sind mit unserer jungen Mannschaft noch ungeschlagen.“ Der Ex-Profi sieht aber noch genügend Arbeit. „Wir müssen lernen, in bestimmten Phasen auch mal kontrolliert zu spielen, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und nicht immer gleich wild umschalten.“
STENOGRAMM, 3. Spieltag, 01.08.2021, 18 Uhr
TSV 1860 München II – FC Ingolstadt II 2:2 (0:1)
1860: Szekely (Tor) – Bell (73., Auburger), Sponer, Rother, Gresler – Mannhardt (46., Tutic), Wicht (89., Leibelt), Freitag (80., Spennesberger), Goden – Knöferl, Greilinger.
Tore: 0:1 Senger (30.), 1:1 Knöferl (50., Foulelfmeter), 2:1 Knöferl (58.), 2:2 Karaogul (74.).
Gelbe Karten: Wicht, Rother – Rausch, Senger, Räuber.
Zuschauer: 160 Sportanlage Gilching
Schiedsrichter: Felix Grund (Haidlfing); Assistenten: Alexander Stadler (Mariakirchen), Thomas Huber (Dornwang).