Die Löwen-U21 landete im zweiten Spiel nach dem Re-Start ihren ersten Sieg. Beim Tabellenzweiten FC Deisenhofen war es Semi Belkahia, der in der 39. Minute per Kopf den Treffer zum 1:0-Endstand erzielte.
Es war über die kompletten 90 Minuten ein enges Spiel. Erst hatten die Löwen Glück, als Schiedsrichter Andreas Hartl bei einem Klärungsversuch von 1860-Torhüter David Hundertmark keinen Elfmeter pfiff. „In neun von zehn Fällen pfeift der Schiri das. Meiner Meinung nach hat sich der Angreifer aber in dieser Situation fallen lassen“, schildert Löwen-Trainer Frank Schmöller die Szene. So war es Semi Belkahia für die Blauen, der kurz vor der Pause per Kopf nach einer Flanke das Goldene Tor erzielte. Nicht nur deshalb lohnte sich seine Abstellung von den Profis. „Semi hat uns mit seiner Ruhe und körperlichen Präsenz in der Vierkette gutgetan“, erklärte Schmöller. „Dazu hat er ein schönes Kopfballtor gemacht. Das hat sich für ihn und uns gelohnt.“ Schließlich sei die U21 auch dafür da, Spielern aus dem Profikader Spielpraxis zu geben. Eigentlich hätte auch Matthew Durrans spielen sollen, doch der Angreifer musste verletzt passen.
Nach der Pause agierten die kleinen Löwen mit der Führung im Rücken sehr diszipliniert und konzentriert in der Defensive. „Bis auf einen Torschuss haben wir nichts mehr zugelassen“, zeigte sich der 54-jährige Coach mit der Leistung zufrieden. „Wir müssen aber lernen, die Konter zum Abschluss zu bringen, damit wir nicht bis zum Schluss zittern müssen“, kritisierte er das Umschaltspiel.
Die drei Punkte beim Tabellenzweiten bezeichnete der Ex-Profi als „ein sehr wichtiger Sieg für Moral und Selbstvertrauen“. Für den FC Deisenhofen war es erst die zweite Niederlage aus den letzten 14 Ligaspielen. Torhüter Hundertmark konnte sich in seinem ersten Spiel für die Sechzger gleich über eine weiße Weste freuen. „Wenn ein Torwart zu Null spielt, hat er alles richtig gemacht“, lobte Schmöller. „Das ist besonders erfreulich für ihn, weil er aus der Jugend von Deisenhofen stammt.“
STENOGRAMM, 25. Spieltag, 03.10.2020, 15 Uhr
FC Deisenhofen – TSV 1860 München II 0:1 (0:1)
1860: Hundertmark (Tor) – Date (85., Stefanovic), Siebdrat, Belkahia, Heigl – Spennesberger, Hingerl, Schön (74., Wörns), Rother – Kovacevic (85., Kronthaler), Kocso (64., Neziri),
Tor: 0:1 Belkahia (39.).
Gelbe Karten: Mayer, Nickl – Siebdrat, Hingerl, Spennesberger, Neziri, Wörns.
Zuschauer: 195 Sportanlage Deisenhofen.
Schiedsrichter: Andreas Hartl; Assistenten: Johannes Scheidhammer, Andreas Kriegner.
Der Start nach der halbjährigen Corona-Unterbrechung ging für die U21 in der Bayernliga Süd punktetechnisch in die Hose. Nun steht für das Team von Trainer Frank Schmöller am Samstag, 3. Oktober, beim FC Deisenhofen die nächste Herausforderung auf dem Programm. Anpfiff auf der Sportanlage des Tabellenzweiten ( Am Sportplatz 22, 82041 Deisenhofen) ist um 15 Uhr.
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Rein räumlich ist die Partie in Deisenhofen, einem Ortsteil von Oberhaching, ein Derby. Gerade einmal sieben Kilometer Luftlinie sind es vom Trainingsgelände der Löwen an der Grünwalder Straße dorthin. Der FC Deisenhofen hat in den letzten Jahren von der guten Nachwuchsarbeit ebenso profitiert, wie von der Tatsache, dass die SpVgg Unterhaching keine Reserve mehr unterhält. Viele der Jugendspieler, die der A-Jugend des Drittligisten entwachsen sind und keinen Profivertrag erhielten, wechselten in der Vergangenheit zum FCD.
„Wir brauchen gegen Deisenhofen eine Steigerung und eine konzentrierte Leistung über 90 Minuten“, sagt Trainer Frank Schmöller. Bei der 0:2-Niederlage gegen den FC Ingolstadt war er mit der Spielweise seines Teams nicht unzufrieden. „Wir haben nur nicht die Tore gemacht und zwei billige Gegentore kassiert“, moniert er.
Im Gegensatz zu vielen Teams der Liga, die ihre Runde nach der Corona bedingten Unterbrechung fortsetzt, musste die Löwen-U21 einen Umbruch verkraften. „Normalerweise wird unsere Mannschaft im zweiten Abschnitt der Saison stärker. Nun mussten wir mitten in der Spielzeit eine neue Mannschaft aufbauen, die sich erst an Tempo und Härte in der Bayernliga anpassen muss. Außerdem werden dort die kleinsten Fehler sofort bestraft.“
Doch Schmöller ist ein alter Trainerfuchs, weiß, wie er seine Jungs auf die geänderten Anforderungen vorbereiten muss. „Wir sind die Woche ein Stück weitergekommen. Die Mannschaft befindet sich auf einem guten Weg, hat ordentliche Trainingsleistungen gezeigt. Wir müssen aber auch was Zählbares mitnehmen“, fordert Schmöller. „Aber: wir brauchen Geduld mit den Jungs, müssen ihnen Fehler zugestehen. Jedoch sollten sie schnell daraus lernen.“
Matthew Durrans wird die kleinen Löwen gegen Deisenhofen verstärken. Der eine oder andere, der bei den Profis keine Berücksichtigung für den Kader in Zwickau findet, könnte noch dazukommen.