Heimniederlage zum Auftakt

Die Löwen-U21 unterlag in ihrem Auftaktmatch der Saison 2019/2020 Aufsteiger SV Donaustauf mit 1:2. Nikica Filipovic brachte die Gäste mit einem Doppelpack in der 10. und 17 Minute in Führung. Den Sechzgern gelang durch Noel Niemann in der 53. Minute lediglich der Anschlusstreffer.

„Durch zwei individuelle Fehler haben wir den Gegner stark gemacht“, ärgerte sich Löwen-Trainer Frank Schmöller über die frühen Gegentore. Er sprach von vermeidbaren Fehlern im Spielaufbau. „Das ist dem jugendlichen Leichtsinn geschuldet“, übte der 52-Jährige Nachsicht mit seiner jungen Truppe.

Nach einem Ballverlust schaltete Donaustauf schnell um. Nach einem Pass in die Tiefe setzte sich Nikola Vasilic auf der rechten Seite durch, bediente Nikica Filipovic, der mit etwas Glück den Ball an Tom Kretzschmar vorbei über die Linie drückte (10.). Ein Abspielfehler im Spielaufbau führte zum zweiten Treffer der Oberpfälzer. Die Kugel kam zu Filipovic im Zentrum, der nicht lange fackelte und aus 23 Metern einfach abzog. Der Schuss landete zum 2:0 neben dem rechten Pfosten im Netz (17.). Sechs Minuten später verhinderte Kretzschmar gar das 0:3 aus Löwen-Sicht. Filipovic hatte aus dem linken Halbfeld geflankt, Vasilic kam am zweiten Pfosten zum Kopfball, doch der 1860-Keeper lenkte die Kugel über die Latte (23.). Erst danach kamen die Löwen besser ins Spiel, ohne sich aber klare Torchancen zu erspielen.

Unter Mithilfe des Gegners schafften die Sechzger in der 53. Minute den Anschluss. Marek Kysela spielte einen Rückpass in die Füße von Noel Niemann. Der nahm das Geschenk danken an, schob die Kugel frei vor Daniel Hanke am Keeper vorbei ins rechte untere Eck. Nun hatte das Schmöller-Team wieder alle Trümpfe in der Hand. Kurz danach versuchte es Sascha Hingerl mit einem Schuss aus der Distanz, der Ball schrammte nur knapp rechts am Tor vorbei (58.). In der 63. Minute war es Niemann, der nach einem Zuspiel aus der eigenen Hälfte sich auf dem linken Flügel durchsetzte, dann aber die Kugel am langen Eck vorbeispielte. Die Löwen machten weiter Druck, drängten mit Vehemenz auf den Ausgleich. Nach Unordnung im Donaustaufer Strafraum scheiterte erst Niemann per Kopf an Torhüter Hanke, dann scheiterte Matthew Durrans mit dem Nachschuss, ehe Martin Sautner endgültig die Gefahr bereinigte (80.). Es war die letzte Möglichkeit, um doch noch den Ausgleich zu erzielen.

„Die Jungs haben super gearbeitet und sich gegen die Niederlage gestemmt“, lobte Schmöller die Moral seiner Mannschaft. „In der 2. Halbzeit haben wir richtig Gas gegeben und ein gutes Spiel gemacht.“ Seiner Meinung nach wäre ein Punkt verdient gewesen. Der Löwen-Coach sieht noch großes Steigerungspotential. „Es liegt in der Natur der Sache, dass junge Spieler Fehler machen. Daran werden wir arbeiten!“

STENOGRAMM, 1. Spieltag, 14.07.2018, 16 Uhr

1860 München II – SV Donaustauf 1:2 (0:2)

1860: Kretzschmar (Tor) – Stefanovic (69., Date), Lang, Siebdrat, Kovacevic – Spennesberger, Hingerl (78., Behrens), Trograncic (85., Sulejmani) – Nsimba, Durrans, Niemann.

Tore: 0:1 Filipovic (10.), 0:2 Filipovic (17.), 1:2 Niemann (53.).
Gelbe Karten: Hingerl, Lang, Spennesberger, Nsimba – Filipovic, Sautner, Alschinger, Stierstorfer, Teodozo De Lima.
Zuschauer: 200 Trainingsgelände Grünwalder Straße 114.
Schiedsrichter: Markus Huber; Assistenten: Felix Otter, Dominik Fischberger.


Vorbericht:

Die Löwen-Reserve startet bereits am Sonntag, 14. Juli 2019, in der Bayernliga Süd in die Saison 2019/2020. Gegner auf dem Trainingsgelände an der Grünwalder Straße 114 ist um 16 Uhr Aufsteiger SV Donaustauf.

Vieles ist neu bei der zweiten Mannschaft der Löwen. Allen voran Cheftrainer Frank Schmöller. Der 52-Jährige ist bekannt im Münchner Amateurfußball. Zuletzt trainierte er fünfeinhalb Jahre den SV Pullach, wurde zwei Mal mit den Raben Meister der Bayernliga. Zuvor war er dreieinhalb Jahre beim FC Ismaning und sechs Spielzeiten beim SV Heimstetten. „Sicher ist das nicht ganz üblich. Aber das sind tolle Vereine mit tollen Menschen. Außerdem war es sportlich erfolgreich, deshalb auch die langen Verweildauern.“

Nun also die kleinen Löwen. Für den arrivierten Amateurtrainer eine Herausforderung, der er sich gerne stellt. „Natürlich ist das was ganz anderes. Bei so einem Traditionsverein stehst du mehr im Fokus“, so Schmöller, der als Stürmer zu seiner aktiven Zeit immerhin 48 Bundesliga-Spiele und 107 Partien in der Zweiten Liga absolvierte, dazu in Lierse und Ekeren auch internationale Erfahrung sammelte. „Ich habe immer versucht, das sportlich Maximale zu erreichen. Das will ich auch hier!“

Bei den Löwen hat er eine extrem junge Mannschaft. „Unser Ziel ist es, drei, vier Spieler an die Profis heranzuführen und insgesamt die Jungs näher an den Herrenfußball zu bringen.“ Einige seiner Junglöwen waren bereits mit dem Drittliga-Team im Trainingslager in Windischgarsten. Doch bei allem Ausbildungsgedanken besitzt Schmöller eine gesunde Portion Ehrgeiz: „Wir wollen auch Spiele gewinnen – so viele wie möglich.“

Schmöller selbst hat in jungen Jahren – 1987 – den DFB-Pokal mit dem Hamburger SV gewonnen. Trainer war damals Ernst Happel. Geboren ist er in der Hansestadt, wenngleich sich bis heute hartnäckig die Mär hält, er hätte im niederbayerischen Vilshofen das Licht der Welt erblickt. „Ich wurde in Altona geboren. Mein Vater war aus Vilshofen, ist mit 20 Jahren nach Hamburg gekommen. Von ihm habe ich die niederbayerische Sturheit mitbekommen“, sagt er mit einem breiten Grinsen. In München war er bereits als Kind regelmäßig zu Besuch, weil dort seine Großeltern lebten.

Die Ergebnisse in der Vorbereitung waren durchwachsen. „Teilweise war das Jugend forscht“, erklärt Schmöller mit einem Schmunzeln. Das führt der Trainer auf mangelnde Erfahrung seiner jungen Garde zurück. „Das müssen wir in der Liga mit Frische, Tempo und Laufbereitschaft ausgleichen. Die Jungs werden Fehler machen, aber wir müssen jedes Spiel so angehen, um zu gewinnen.“ Denn neben der fußballerischen Ausbildung sieht es Schmöller als seine Aufgabe, den Spielern den „unbedingten Willen“, Zweikämpfe und Spiele positiv zu bestreiten, zu vermitteln.

Die neuformierte Löwen-Mannschaft darf sich zum Saisonstart gleich zu Hause präsentieren. Aufsteiger SV Donaustauf ist auch für den Bayerliga-erfahrenen Schmöller eine Unbekannte. „Aber wer Landesliga-Meister wird, hat Qualität. Außerdem hat sich das Team verstärkt. Für uns wird das ein Prüfstein.“ Trotzdem zeigt sich der Löwen-Coach optimistisch, „dass wir etwas Positives am Wochenende erzielen können“.