Mit einem Achtungserfolg gehen die kleinen Löwen in die Winterpause. Beim souveränen Tabellenführer Türkgücü-Ataspor gelang beim 1:1 trotz fast einstündiger Unterzahl ein Punktgewinn. Die Führung von Yasin Yilmaz kurz vor der Pause (45.) glich Dennis Dressel in der 84. Minute aus. Im elften Heimspiel gelang der türkischen Kraft damit erstmals kein Sieg.
Das Team von Sebastian Lubojanski begann forsch, hatte schon früh durch einen Lattentreffer aus 16 Metern von Dennis Dressel (6.) und einem Distanzschuss von Marin Culjak (11.) gute Szenen. Erst nach einer Viertelstunde kam der Spitzenreiter besser ins Spiel. „Wir mussten dann umstellen, um im Zentrum die Wege zuzumachen“, so der 1860-Coach, der von einem „absolut fairen Spiel mindestens auf gehobenen Bayernliga-Niveau“ sprach. Umso unverständlicher der Platzverweis gegen Culjak in der 35. Minute. „Das hat den Charakter des Spiels vollkommen verändert“, fand Lubojanski. Die erste Gelbe Karte bezeichnet der 36-Jährige als „völlig überflüssig“. Angeblich hatte der Löwen-Stürmer bei einem Luftkampf im gegnerischen Strafraum den Ellbogen eingesetzt (34.). Die zweite Verwarnung dagegen ging in Ordnung, weil Culjak nach einem Ballverlust etwas übermotiviert den Gegenspieler umgrätschte. „Die Regelauslegung war aus meine Sicht zu eng“, monierte Lubojanski. Aber nicht nur das ärgerte den Coach, sondern auch das Zustandekommen des 1:0 für Türkgücü. Nach einem Freistoß der kleinen Löwen in der gegnerischen Hälfte konterte der Spitzenreiter und Yasin Yilmaz traf auf Zuspiel von Masaaki Takahara zur Führung (45.).
Zur Pause musste Lubojanski dann auch noch Simon Seferings mit Leistenproblemen ersetzen. „Wir haben umgestellt, mit zwei Linien das Tor verteidigt. Durch den Platzverweis war es in der 2. Halbzeit ein komplett anderes Spiel.“ Zunächst verpasste es Türkgücü durch Yilmaz (52.) und Luka Odak (59.) den Vorsprung auszubauen. Danach standen die Sechzger sicher, ließen im Block wenig zu und verteidigten die Schnittstellen-Bälle des Tabellenführers souverän. Zehn Minuten vor dem Ende erhöhten die kleinen Löwen ihrerseits die Schlagzahl und wurden belohnt. In der 83. Minute scheiterte Dennis Dressel noch mit einem Distanzschuss an Issa Ndiaye im Türkgücü-Tor. Die anschließende Ecke bekamen die Gastgeber nicht aus der Gefahrenzone. Der Ball kam halblinks zu Dressel, der aus neun Metern ins lange Eck zum 1:1 traf (84.). Es war bereits das achte Saisontor des Kapitäns. Damit krönte der 20-Jährige eine überragende kämpferische und läuferische Leistung seines Teams.
„Ein Kompliment an die Mannschaft“, zeigte sich Trainer Lubojanski von seinen Jungs begeistert, die bereits im Pullach-Spiel einen Platzverweis hinnehmen mussten. „Aber diesmal haben wir mit hoher Intensität viel besser verteidigt, die Alten haben die Jungen geführt.“ Dabei strich er besonders Christian Köppel, Marco Metzger und Kristian Böhnlein hervor. „Wir haben heute gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist und dass wir auch einen Platzverweis gegen eine Spitzenmannschaft verkraften können.“ Besonders freute den Coach, dass seine Mannschaft in der Schlussphase nochmals läuferisch zulegen konnte. „Das Tempo war aller Ehren wert!“
STENOGRAMM, 22. Spieltag, 25.11.2018, 15 Uhr
SV Türkgücü-Ataspor München – 1860 München II 1:1 (1:0)
1860: Szekely (Tor) – Buchta, Metzger, M. Spitzer, Köppel – Ekin (80., Pecar), Böhnlein, Dressel – Seferings (46., Gebhart), Bilgen (72., Cyriacus), Culjak.
Tore: 0:1 Kraus (11.), 0:2 Bögl (36.)
Gelbe Karten: Yilmaz – Köppel.
Gelb-Rote Karte: Culjak (35., wiederholtes Foulspiel).
Zuschauer: 305 im Sportpark Heimstetten.
Schiedsrichter: Fabian Kilger; Assistenten: Jakob Putz, Martin Schramm.