Sieht man die beiden Hälften getrennt, so konnte die Löwen-U21 wenigstens den zweiten Durchgang mit 1:0 für sich entscheiden. Doch bereits zum Seitenwechsel lag das Team von Trainer Sebastian Lubojanski mit 1:5 zurück. Bitter: In der Schlussphase sah Ugur Türk nach einem groben Foul die Rote Karte (84.).
Die Gastgeber dominierten in der Anfangsphase das Spiel. Die erste Chance hatten aber die kleinen Löwen. Cottrell Ekzewems Schuss von der Strafraumgrenze verfehlte jedoch das Ziel (6.). Zwei Minuten später lief Serhat Örnek alleine auf Tom Kretzschmar zu, scheiterte aber am 1860-Keeper (8.). In der 13. Minute wurden die Sechzger ausgekontert. Örnek passte auf Maik Ude, der legte für Phillip Schmid auf, der zum 1:0 vollendete (13.). Wie schon beim 5:1-Erfolg in Dachau nach der Pause zeigten die Schwaben eine eiskalte Chancenverwertung. Einen Freistoß von Fabio Maiolo verlängerte Sebastian Gebhart zum 2:0 für Schwabmünchen ins eigene Tor (23.).
Drei Minuten später scheiterte Ugur Türk mit einem Distanzschuss an Torhüter Felix Thiel. Maiolo klärte anschließend den Abpraller per Kopf (26.). Nach einem Ballverlust der Löwen bedient Maiolo seinen Mitspieler Lucas Kusterer am Flügel, dessen Hereingabe verwertet Schmid zu seinem zweiten Treffer (28.). Aber es kam noch schlimmer. Vier MInuten später gar das 0:4 aus Sechzger-Sicht durch Örnek. Ein direkt verwandelter Freistoß von Türk aus 22 Metern in der 40. Minute weckte leichte Hoffnung. Doch eine Minute später stellte Schmid mit seinem dritten Treffer den alten Abstand wieder her (41.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff setzte Türk einen Kopfball knapp über das Schwabmünchner Tor (45.). So ging es mit 1:5 in die Pause.
Im zweiten Durchgang war bei tropischen Temperaturen Schadensbegrenzung angesagt. Und die kleinen Löwen zeigten Charakter. Aber frei nach dem Motto, wenn man kein Glück hat, dann kommt auch noch Pech dazu, rettete drei Mal das Aluminium (47., 60., 64.) für Schwabmünchen, einmal klärte ein Abwehrspieler für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie (60.). So blieb nur der Treffer von Ekzewem in der 48. Minute. Dennis Dressels Flachpass von links brauchte der großgewachsene Angreifer nur noch einzuschieben. In der 85. Minute sah dann zu allem Überfluss Türk nach einem Einsteigen von hinten noch die Rote Karte.
Trainer Sebastian Lubojanski wollte sich gar nicht groß mit der Spielanalyse befassen. Der 36-Jährige war einfach enttäuscht. „Wir sind beim TSV 1860 München bemüht, die Jungs bestens zu fördern. Deshalb muss der Verein erwarten können, dass jeder, der den Löwen auf der Brust trägt, von der ersten Minute an hellwach ist, bereits ist, sich aufzuopfern und seine Aufgaben zu erledigen. Das hat man heute nicht überzeugend genug gesehen“, so sein Kritikpunkt. „Wir sind zu langsam in Position gelaufen und haben die Zweikämpfe nicht gesucht. Dann reicht es eben nicht. Jeder Spieler muss die Liga annehmen, ist zu 100 Prozent gefordert, damit wir unsere Ziele erreichen. Es war einfach zu wenig Laufbereitschaft da. Das betrifft alle.“ Dass sein Team nach der Pause diese Tugenden zeigte, war für Lubojanski kein Trost. „Das nutzt auch nichts mehr, dass die 2. Halbzeit besser war. Denn alle Messen waren bereits gesungen!“
STENOGRAMM, 2. Spieltag, 18.07.2018, 18.30 Uhr
TSV Schwabmünchen – 1860 München II 5:2 (5:1)
1860: Kretzschmar (Tor) – Gebhart, A. Spitzer, Siebdrat (54., Bilgen), Klassen – Ekin, Dressel, Türk –Sestito (54., Stefanovic), Ekzewem (65., Culjak), Tiefenbrunner.
Tore: 1:0 Schmid (13.), 2:0 Gebhart (23., Eigentor), 3:0 Schmid (28.), 4:0 Örnek (32.), 4:1 Türk (40.), 5:1 Schmid (41.), 5:2 Ezekwem (48.).
Gelbe Karten: Schmid, Örnek, Karvar – Sestito, Ekin, Gebhart, Stefanovic.
Rote Karte: Türk (85., grobes Foulspiel).
Zuschauer: 450 in der AugustaMassivHaus Arena.
Schiedsrichter: Maximilian Alkofer; Assistenten: Lukas Trägner, Tobias Szombati.