Nach dem 2:1-Heimsieg gegen den Tabellenzweiten TSV Rain/Lech gewann die Löwen-U21 auch beim Dritten SV Pullach mit 3:1. Innerhalb von vier Minuten fielen durch Nicholas Helmbrecht (42.), Okan Memetoglu (44.) und Dennis Dressel (45.+1) die Löwen-Treffer. Dem Team aus dem Isartal gelang in der 74. Minute nur das Ehrentor.
Sechs Spieler aus dem Profikader – Johann Hipper, Lucas Genkinger, Lukas Aigner, Dennis Dressel, Nicholas Helmbrecht und Ugur Türk – sammelten Spielpraxis in der U21. Die Begegnung gegen den letztjährigen Meister der Bayernliga Süd bestritten die Sechzger zunächst auf Augenhöhe. „Wir haben das gut gegen den Ball gemacht“, fand Trainer Christian Wörns, „haben vor der Pause nichts zugelassen. Und wir waren effektiv.“ Denn innerhalb von vier Minuten erzielte die Löwen-U21 drei Treffer. Den Anfang machte Nicholas Helmbrecht. Okan Memetoglu verlor zweimal an der linken Tor-Auslinie den Ball, setzte jedes Mal nach, spitzelte dann die Kugel nach innen, wo Helmbrecht vollkommen frei stand und aus kurzer Distanz zum 1:0 einschob (42.). Auch am 2:0 war waren die beiden Protagonisten beteiligt. Helmbrecht zog von rechts in die Mitte, passte dann auf den mitgelaufenen Leon Klassen. Der Rechtsverteidiger ließ für Memetoglu passieren. Der 19-Jährige Angreifer scheiterte halblinks mit seinem Schuss aus 13 Metern an Torwart Marjan Krasnic, den Abpraller setzte er an den linken Pfosten, um dann im dritten Versuch zum 2:0 zu treffen (44.). Aber es kam noch besser. Eine Hereingabe von rechts durch Sebastian Gebhart legte Mohamad Awata mit der Brust nach hinten ab, wo Dennis Dressel von der Strafraumkante per Dropkick flach ins linke Eck zum 3:0 traf (45.+1). „Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht“, kommentierte Wörns die Pausenführung.
In den zweiten Durchgang schickte der Löwen-Trainer sein Team mit der Maxime, stabil zu stehen und die Konteraktionen zu Ende zu spielen. Ersteres gelang fast eine halbe Stunde. Das Zweite nur im Ansatz. „Wir hatten drei Konterchancen, in denen wir das 4:0 hätten machen müssen. Dabei haben wir sogar 2:1-Situationen vergeben“, ärgerte sich Wörns. „Spätestens mit dem vierten Treffer wäre der Käse gegessen gewesen.“ So erzielten die Pullacher in der 74. Minute das 1:3. Nach einem langen Ball von links hinten in die Spitze war die 1860-Innenverteidigung nicht gut positioniert, Max Zander entwischte seinen Bewachern, war einen Tick vor Johann Hipper am Ball und schob die Kugel unter dem Löwen-Keeper hindurch ins Tor. „In der letzten Viertelstunde haben wir keinen Zugriff mehr bekommen“, musste Wörns konstatieren. „Es war wie bei einem Powerplay im Eishockey.“ Der 45-Jährige monierte in dieser Phase besonders, dass der Ball bei Gewinn zu schnell wieder hergeschenkt wurde. „Wir hätten bei der Hitze die Kugel laufen lassen müssen. Uns hat die Ruhe gefehlt. So hingen wir am Ende in den Seilen.“ Hipper konnte sich noch zweimal auszeichnen, hielt mit seinen Paraden den Sieg fest. „Am Ende war es ein Erfolg von Moral und Leidenschaft“, lobt Wörns die Einstellung seines Teams, das mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen erst einmal den Abstand zu den Relegationsplätzen vergrößern konnte.
Statistik:
Aufstellung TSV 1860: Hipper (Tor) – Gebhart Aigner, M. Spitzer, Klassen – Türk, Genkinger (78., A. Spitzer), Dressel – Helmbrecht (86., Montie), Awata, Memetoglu (72., Hingerl).
Tore: 0:1 Helmbrecht (42.), 0:2 Memetoglu (44.), 0:3 Dressel (45.+1), 1:3 Zander (74.)
Zuschauer: 150 am Sportplatz an der Gistlstraße
Schiedsrichter: Florian Riepl (Erding)
Vorschau:
Für die U21 geht es in der Bayernliga Süd am Samstag, 21. April 2018, fast zeitgleich zu dem Spiel der Profis gegen den SV Pullach. Anpfiff auf der Sportanlage im Isartal ist um 15 Uhr.
„Wir brauchen Unterstützung von oben“, sagt Trainer Christian Wörns vor dem Doppelspieltag U21/U19, „dann bekommen wir zwei vernünftige Kader zusammen. Anders wird es ein Riesenspagat“, sollte er beide Partien fast ausschließlich mit U19 Spielern bestreiten müssen.
Zuletzt schien die Luft beim SV Pullach, Meister der Bayernliga Süd im vergangenen Jahr, draußen zu sein. Das Team von Trainer Frank Schmöller kann auch heuer aufgrund der Stadionsituation nicht in die Regionalliga aufsteigen, was sich in den Ergebnissen widerspiegelt. Seit vier Partien ist der SVP ohne Sieg. „Aber gegen Sechzig werden sie sicher anders auftreten. Jeder Gegner ist gegen uns noch motivierter“, weiß Wörns. „Fußballerisch und von der Erfahrung her ist Pullach auf einem sehr hohen Niveau.“ Doch zuletzt zeigte auch seine Mannschaft, dass sie mit jedem Gegner mithalten kann. „Nur haben nicht immer die Ergebnisse gepasst“, sagt Wörns rückblickend. „Manchmal waren wir nicht effektiv genug oder haben in den entscheidenden Situationen gravierende Fehler gemacht.“ Die Priorität, so der 45-Jährige weiter, liege jetzt klar bei der U21.