Dank Eicher und Justvan: Sieg bei Wacker

Erst war es ein bärenstarker Vitus Eicher, der die „Null“ für die Löwen hielt, dann war es der eben erst eingewechselte Julian Justvan, der kurz vor Ende den goldenen Treffer für die Löwen erzielte. Überschattet wurde das Ganze von einer Verletzung von Kodjovi „Nono“ Koussou, der vom Feld getragen werden musste.

In der ersten Hälfte des Gastspiels der kleinen Löwen in der Wacker-Arena zeigte sich die Partie im Großen und Ganzen ausgeglichen. Keine der beiden Mannschaften konnte dem Spiel ihren Stempel aufdrücken, wobei allerdings die Gastgeber die deutlich besseren Torgelegenheiten hatten.

Marius Duhnke konnte nach wenigen Minuten vollkommen frei zum Kopfball steigen, fand in Vitus Eicher im Löwen-Tor jedoch seinen Meister. Die Profi-Leihgabe fischte den Ball überragend aus dem Eck und konnte seine Elf vor dem Rückstand bewahren.

Die Löwen erspielten sich kleinere Gelegenheiten, jedoch ohne Alexander Eiban im Wacker-Tor richtig zu prüfen. So gehörte auch die nächste Gelegenheit dem ehemaligen Stürmer von der Säbener Straße in München, Marius Duhnke. Doch der schoss aus 6 Metern knapp am linken Torpfosten vorbei.

Sechzig erspielte sich erst kurz vor der Halbzeitpause zwei gute Gelegenheiten, doch die Flankenbälle von den Außenbahnen fanden in der Mitte jeweils keinen Abnehmer. So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Pause. Ein Highlight der ersten Hälfte muss aber noch erwähnt werden: Hingerl versucht einen Freistoß auszuführen, schießt und tritt dabei den Schiedsrichter gegen das Bein … soviel zur Qualität der ersten Hälfte.

Lange passierte in der zweiten Hälfte nichts, doch gegen Ende überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst musste Nono Koussou wie es schien mit einer Knieverletzung vom Platz getragen werden. Dann erzielte der für ihn eingewechselte Julian Justvan den nicht mehr für möglich gehaltenen Siegtreffer. Er profitierte von einem Schuss von Jimmy Marton, der zu ihm kam. Justvan musste den Ball nur noch über die Linie schieben.

Danach drehte Wacker noch einmal auf, doch die Löwen schaukelten den Sieg, der durchaus als glücklich zu bezeichnen ist, über die Runden.

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 30 Eicher, 4 Weber, 7 Marton, 8 Seferings, 11 Köppel, 23 Helmbrecht, 25 Genkinger, 28 Heinrich, 29 Hursan, 31 Koussou, 32 Pongracic. Bank: 1 Hiller, 5 Kokocinski, 9 Bachschmid, 17 Sabbagh, 18 Jakob, 27 Justvan.

Aufstellung Wacker: 1 Eiban, 4 Rech, 5 Hofstetter, 6 Knochner, 7 Kindsvater, 8 Subasic, 9 Duhnke, 15 Offenthaler, 19 Hingerl, 22 Fritscher, 35 Moser. Bank: 16 Tetickovic, 20 Bann, 24 Andermatt, 31 Schulz, 33 Popp, 34 Wächter.

Wechsel: Andermatt für Offenthaler (46.), Bann für Fritscher (70.), Popp für Knochner (90.) – Bachschmid für Helmbrecht (57.), Jakob für Heinrich (65.), Justvan für Koussou (86.)

Tore: 0:1 Justvan (88.)

Zuschauer: 1.280 in der Wacker Arena

Schiedsrichter: Steffen Brütting

Vorbericht:

Es ist ein Treffen alter Bekannter, wenn die Löwen-U21 auf Wacker Burghausen trifft. Daniel Hofstetter, Christoph Rech und Christoph Burkhard wurden alle im Nachwuchsleistungszentrum des TSV 1860 München ausgebildet. Der Schweizer Nicolas Andermatt schnürte letzte Saison die Fußballschuhe für die 1860-Reserve. Und Uwe Wolf, der Wacker-Coach, war sowohl als Spieler wie auch als Trainer für die Löwen aktiv. Unter anderem trainierte er als Assistent unter Marco Kurz und später als Interimscoach der Profis auch U21-Chefcoach Daniel Bierofka.

Doch während es für die kleinen Löwen – abgesehen von den letzten drei Spielen – in dieser Saison fast optimal lief, hinkt der Vize-Meister des Vorjahres den Erwartungen hinterher. Das liegt auch daran, dass mit Kapitän Burkhard ein wichtiger Spieler fehlt. Der 31-jährige Standardspezialist war mit elf Toren vergangenes Jahr immerhin zweitbester Schütze seines Teams, knapp vor Marius Duhnke (zehn Treffer) und hinter Hama Juvhel Tsoumou (13).

Burkhard hat in dieser Saison überhaupt noch nicht getroffen. Auch Duhnke, der letzte Woche beim 3:1-Erfolg in Bayreuth im 14. Spiel erst seinen zweiten Treffer erzielte, liegt hinter seinen Möglichkeiten. Nur Tsoumou trifft beständig: im Schnitt in jedem zweiten Spiel.

„Wenn man sich den Kader anschaut, dann ist das eine richtig gute Mannschaft“, sagt Bierofka über den Gegner, der bis zum letzten Spieltag im unteren Tabellendrittel lag. „Wenn alles normal läuft, dann werden sie am Ende unter den ersten Fünf sein. Qualität setzt sich immer durch“, ist sich der Löwen-Coach sicher.

Der 37-jährige Bierofka hat zuletzt beim 1:1 gegen den SV Seligenporten bei seinem Team nach zwei Niederlagen in Folge eine Leistungssteigerung festgestellt. „Wir waren besser in der Spieleröffnung und im Herausspielen von Torchancen. Da müssen wir weitermachen“, sagt er, verweist aber auf die schwierige Situation. „Momentan ist es durch die vielen Verletzten und die Abstellungen zu den Profis nicht so leicht. Für die Spieler ist das auf jeden Fall positiv, für die Mannschaft problematisch.“

Zudem scheint Angelo Mayer keine Option für Burghausen zu sein. Der Verteidiger, nach Verletzung erst wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, hat einen Schlag auf den Fuß abbekommen, klagt über Schmerzen. Ähnlich ist es bei Alexander Fuchs, der gegen Seligenporten wieder ins Team zurückgekehrt war. „Wir sind etwas ratlos. Es hat sich erneut eine Belastungsreaktion am Schienbein eingestellt, er hat wahnsinnige Schmerzen. Wir werden ihn rausnehmen müssen.“

Doch es gibt auch positive Dinge zu berichten. Ugur Türk ist nach seiner Knie-OP und Reha diese Woche ins Mannschaftstraining eingestiegen. „Er hat alles mitgemacht“, zeigt sich Bierofka optimistisch, dass der 19-Jährige bald wieder eine Alternative für sein Team ist.