Heimniederlage zur Wiesn

Ein Treffer, zwei Mal Latte, viele Torgelegenheiten … das alles sollte nicht reichen, um das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg II zu gewinnen, im Gegenteil. Die Gäste nutzen ihre Chancen geschickt aus, ein Doppelpack in der ersten Hälfte und ein früher Treffer zu Beginn der zweiten Hälfte sorgten dafür, dass drei Punkte ins Frankenland gingen.

Die Partie begann stark, beide Mannschaften versuchten offensive Akzente zu setzen. Nach wenigen Minuten übernahmen die kleinen Löwen dann aber die Partie und spielen deutlich stärker als der 1. FC Nürnberg. So war es auch kein Wunder, dass die Heimmannschaft in Führung ging.

Felix Bachschmid hatte Jimmy Marton wunderbar bedient. Der hatte dann keine Probleme aus kurzer Distanz das 1:0 für die Löwen zu erzielen. Die Löwen spielten fortan in der Offensive mit breiter Brust, versäumten aber die guten Kombinationen auch in einen weiteren Treffer umzusetzen.

Nach 27 Minuten hatte der Club die große Chance zum Ausgleich, doch Hercher scheiterte aus drei Metern an Vitus Eicher. Besser machte es sein Kollege Baumann. Eine Ecke segelte von der rechten Seite in den Strafraum, Kapitän Baumann stand sträflich frei und köpfte den Ball ins Löwen-Tor. Die Blauen waren geschockt und so durfte es Nürnberg noch einmal versuchen. Lippert ging auf der rechten Außenbahn durch, stand frei vor Eicher und schob die Kugel ins linke Eck. Der Club führte plötzlich mit 2:1 in Giesing.

Doch 1860 stand nach diesen beiden Tiefschlägen wieder auf und erkämpfte sich noch vor der Pause die Chance zum Ausgleich. Marton nahm seinem Gegenspieler den Ball ab und ging zusammen mit Bachschmid und nur einem FCN-Abwehrmann auf das Club-Tor zu. Doch der Passweg Marton-Bachschmid war zugestellt, Jimmy übersah Helmbrecht, der sich mit nach vorne geschlichen hatte und so ging es mit 1:2 in die Kabinen.

Nach der Pause versuchten die Löwen den Ausgleich zu markieren, doch es traf der Club. Mit dem ersten Angriff der zweiten 45 Minuten fiel der Treffer aus einem Fernschuss. Gut 20 Meter stand Sabiri vom Tor entfernt, als er mit einem satten Flachschuss den Treffer zum 1:3 machte. Diesen beantworteten die Löwen umgehend, hatten aber großes Pech, denn der 18-Meter-Schuss von Felix Bachschmid landete an der Querlatte.

Auch im weiteren Verlauf der Partie hatten die Löwen gute Gelegenheiten, Seferings, Bachschmid und Co. scheiterten aber immer wieder knapp. Nürnbergs gut aufgelegter Keeper oder seine Abwehr-Kollegen konnten die Schüsse und Kopfbälle der Löwen immer wieder abwehren. 10 Minuten vor dem Ende scheiterte auch noch einmal Marton an der Latte … nein, die Glücksgöttin Fortuna war heute keine Löwin.

Am Ende machte der Club sogar noch das 1:4 und gut spielende Löwen verloren gegen eine glückliche Nürnberger Mannschaft.

Statistik:

Aufstellung 1860 II: 30 Eicher, 2 Weeger, 5 Kokocinski, 7 Marton, 8 Seferings, 9 Bachschmid, 13 Neuhaus, 23 Helmbrecht, 25 Genkinger, 29 Hursan, 31 Koussou. Bank: 1 Hiller, 6 Fuchs, 11 Köppel, 17 Sabbagh, 32 Pongracic.

Taktisch: 30 – 2, 5 29, 31 – 8, 13, 25 – 7, 9, 23

Aufstellung FCN II: 1 Castellucci, 2 Knipfer, 3 Lippert, 5 Eder, 6 Hoffmann, 9 Baumann, 10 Sabiri, 12 Hofmann, 13 Carls, 18 Knezevic, 21 Hercher. Bank: 7 Krauß, 8 Feil, 16 Fries, 17 Amouzouvi, 19 Leyla, 20 Ott.

Wechsel: Fuchs für Neuhaus (65.), Pongracic für Kokocinski (65.) – Ott für Hoffmann (70.), Feil für Hercher (78.), Krauß für Knezevic (89.)

Tore: 1:0 Marton (18.), 1:1 Baumann (33.), 1:2 Lippert (36.), 1:3 Sabiri (53.), 1:4 Krauß (90.)

Zuschauer: 700 im Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: Andreas Hummel

Vorbericht:

Den gemeinsamen Oktoberfest-Besuch hat das Regionalliga-Team der Löwen bereits hinter sich. Am Montag war Daniel Bierofka mit seinen Jungs im Bräurosl. „Keiner hat über die Stränge geschlagen“, erzählt der 37-Jährige, „schließlich wissen wir, dass mit Nürnberg die auswärtsstärkste Mannschaft der Liga zu uns kommt.“
Vier Siege, ein Unentschieden – so die Bilanz der Franken in der Fremde. „Wenn der Club das eine oder andere Heimspiel noch gewonnen hätte, würden sie ganz oben stehen.“ Platz vier ist auch nicht schlecht für das Team von Trainer Michael Köllner. „An der Platzierung sieht man, welches Kaliber uns erwartet“, sagt Bierofka , der besonders vor der „wahnsinnigen Offensivqualität“ beim Club warnt. „In der Vorwärtsbewegung sind sie brandgefährlich.“

Die FCN-Reserve hat immerhin schon 23 Treffer erzielt. Lediglich Spitzenreiter SpVgg Unterhaching war mit 38 Toren im Abschluss besser. Besonders warnt Bierofka vor Dominic Baumann (8 Tore), Abdelhamid Sabiri (5), Ex-Löwe Ivan Knezevic und Philipp Hercher (3). Zuletzt blieb für den anderen Ex-Löwen Mike Ott nur die Bank, obwohl auch er schon vier Mal getroffen hat. „Mike ist immer gefährlich. Dass er zuletzt nicht von Anfang an gespielt hat, spricht für die starke Offensive.“

Selbst muss der Löwen-Coach gegen Nürnberg auf seinen Kapitän Felix Weber verzichten, der beim 2:1-Erfolg in Schweinfurt die Rote Karte gesehen hatte. Neben den langzeitverletzten Florian Pieper, Ugur Türk und Christoph Daferner wird zudem Angelo Mayer fehlen, der nach wie vor nur Lauftraining absolviert. Dafür sind Alexander Fuchs und Christian Köppel zurück im Mannschaftstraining. Beide sind gegen den Club eine Option für die Bank.

Derzeit trainieren auch die Profis Nicholas Helmbrecht und Florian Neuhaus mit der U21. „Ich hoffe, dass sie bei uns am Samstag zum Einsatz kommen“, so Bierofka, der zuletzt mit seinem Co-Trainer Michael Kokocinski in der Innenverteidigung spielen ließ. Da Felix Uduokhai verletzt ist und Weber gesperrt fehlt, könnte der Routinier auch gegen den FCN in der Anfangsformation stehen. „Koko treibt den Altersschnitt nach oben“, frotzelt Bierofka. „Er macht die Mannschaft mindestens ein Jahr älter.“ In Schweinfurt betrug das Durchschnittsalter mit dem 31-Jährigen trotzdem nur 20,4 Jahre.

Das Selbstvertrauen bei den kleinen Löwen ist groß nach zuletzt acht Spielen ohne Niederlage. Mit breiter Brust geht die U21 deshalb in das Duell mit dem Club. „Wir machen uns momentan keine Gedanken, spielen einfach drauflos“, so Bierofka die aktuelle Stärke. „Den Lauf wollen wir mitnehmen.“

Dabei weiß der 37-Jährige nur zu gut, dass „wir nichts geschenkt bekommen. Nur mit Willen und der Bereitschaft, an und über die Grenze hinaus zu gehen, haben wir uns durchgesetzt.“ So war es auch in Schweinfurt, als sein Team trotz Rückstand und zeitweiser numerischer Unterzahl ein Comeback feierte, in den letzten zehn Minuten die Partie drehte. „Wenn wir auch gegen Nürnberg so auftreten, dann sind wir nur schwer zu schlagen“, prophezeit der Löwen-Coach.

U16 SAMMELT FÜR LICHTBLICK

Rund um das Spiel sammelt die U16 der Junglöwen im Rahmen ihres diesjährigen sozialen Projekts für „Lichtblick- Seniorenhilfe e.V.“. Der Verein betreut rund 5.000 bedürftige Rentner in München und ganz Bayern. Die Nachwuchskicker bitten alle Zuschauer, die Sammlung finanziell zu unterstützen.