Auswärtssieg am Ronhof

Das Spiel in Fürth begann mit einem Tiefschlag, schnell gingen die Gastgeber mit 1:0 in Führung. Danach aber machten die kleinen Löwen das Spiel und holten sich nicht nur bereits vor der Pause das Unentschieden, sondern am Ende auch einen knappen aber verdienten Sieg. Die Treffer für die Löwen erzielten Florian Neuhaus und Nicholas Helmbrecht.

Gut eine Stunde vor dem Spiel ging über dem Fürther Ronhof ein gewaltiger Gewitter-Schauer nieder, daher war der Rasen auch gut gewässert und die beiden Mannschaften konnten ein technisch sehr anspruchsvolles Spiel aufziehen. Die erste Gelegenheit erarbeitete sich der Gastgeber und zum Ärger der mitgereisten Löwen-Fans fand diese auch gleich ihr Ziel. Nach nur 4 Minuten brachte Tim Danhof das kleine Kleeblatt mit einem Schuss vom linken Strafraumeck in Führung.

Doch die kleinen Löwen ließen sich davon nicht schocken, sondern arbeiteten sich nun in die Partie hinein. Im praktisch leeren Fürther Bundesliga-Stadion hörte man die vereinzelten Anfeuerungs-Rufe der Löwen-Fans als sich die Bierofka-Truppe anschickte mehr nach vorne zu machen. Insbesondere Nicholas Helmbrecht und Florian Neuhaus kamen zu guten Aktionen. So war es auch kein Wunder, dass einer der beiden beim Ausgleich beteiligt war. Ein Ball kam in den Strafraum, Moritz Heinrich verlängerte klug auf Florian Neuhaus, der ähnlich wie Stefan Aigner am Vortag den Schuss verzögerte und zum Ausgleich traf. Zu diesem Zeitpunkt etwas unerwartet aber nicht unverdient, insbesondere da die Löwen danach das deutlich bessere Team waren. Dennoch ging es mit dem Remis in die Halbzeit.

In der zweiten Hälfte waren es erneut die Löwen, die das bessere Team stellten. Einige gute Gelegenheiten, insbesondere durch lange Bälle auf die schnellen Spitzen waren auf beiden Seien zu sehen. Als die Fürther durch eine Ampelkarte in Unterzahl gerieten, nutzen die kleinen Löwen diese Situation sofort aus. Der eingewechselte Felix Bachschmid bediente Nicholas Helmbrecht per Hackentrick und der versenkte aus kurzer Distanz zur verdienten Führung für die Gäste, die den Sieg am Ende mit Glück und Geschick über die Runden brachten.

Die Generalprobe für das kleine Münchner Derby in genau einer Woche kann also durchaus als gelungen bezeichnet werden!

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 12 Engl, 3 Mayer, 4 Weber, 6 Fuchs, 7 Marton, 8 Seferings, 13 Neuhaus, 15 Uduokhai, 23 Helmbrecht, 25 Genkinger, 28 Heinrich. Bank: 1 Hiller, 2 Weeger, 9 Bachschmid, 11 Köppel, 19 Aigner, 29 Hursan, 37 Yegenoglu.

Taktisch: 12 – 3, 15, 4, 25 – 8, 6, 13 – 28, 7, 23

Aufstellung Fürth II: 1 Funk, 2 Tischler, 3 Danhof, 4 Corovic, 5 Schad, 6 Kolbeck, 7 Yildiz, 8 Jost, 9 Steininger, 18 Pellio, 19 Kayaroglu. Bank: 12 Kowalewski, 10 Coric, 11 Sitter, 14 Mrkonjic, 17 Guerra, 20 Bajrami, 23 Schrödinger.

Wechsel: Bajrami für Kayaroglu (70.), Schrödinger für Yildiz (79.), Mrkonjic für Tischler (84.) – Bachschmid für Heinrich (61.), Weeger für Genkinger (61.), Köppel für Helmbrecht (89.)

Tore: 1:0 Danhof (4.), 1:1 Neuhaus (20.), 1:2 Helmbrecht (79.)

Zuschauer: 211 in Sportpark Ronhof

Schiedsrichter: Luka Beretic

Vorbericht:

Zurzeit ist es hektisch für Daniel Bierofka. Nicht wegen des Spielplans, sondern weil er gerade seine A-Lizenz in Hennef ablegt. So fuhr er am Freitag nach einer Woche Unterricht an der Hennes-Weisweiler-Akademie im Rheinland zurück nach München, um sein Team wenigstens beim Abschlusstraining zu betreuen.

Ansonsten hatten unter der Woche seine Assistenten Denis Bushuev und Michael Kokocinski das Sagen. Sie sahen am Mittwochabend einen deutlichen 9:0-Sieg beim Testspiel in Eggenfelden zu Gunsten der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei (DKMS). Besonders erfreulich: Christian Köppel, der nach langer Verletzung in der 2. Halbzeit wieder auf dem Platz stand, trug als Doppeltorschütze zum Erfolg bei.

Der Allrounder könnte in Fürth wieder im Kader stehen. Dagegen wird ein anderer Spieler lange ausfallen. Christoph Daferner zog sich am Sonntag bei seinem Kurzeinsatz in der U19 einen Kreuzbandriss zu, als er einen halbhohen Ball aus der Luft nehmen wollte und ein Mainzer Spieler mit vollem Tempo gegen das gestreckte Bein lief. Bierofka erfuhr in Hennef von der Verletzung seines treffsichersten Stürmers. „Natürlich ist es schade für die Mannschaft und den Verein. Aber in erster Linie tut es mir wahnsinnig für den Jungen leid. Er hat seit dem Sommer nochmals richtig Gas gegeben, war in ausgezeichneter Form, hat in sechs Spielen drei Tore erzielt.“

Bierofka, der als Fußballer selbst viele Verletzungen erleiden musste, kann sich in Daferners Situation bestens einfühlen. „Er muss jetzt den Kopf hochhalten. Und alle müssen gemeinsam versuchen, den Jungen wieder so schnell wie möglich auf den Platz zu bringen.“

Neben Daferner, der nach Florian Pieper und Ugur Türk der dritte Langzeitausfall ist, wird auch Nono Koussou beim Gastspiel in Mittelfranken fehlen. Er zog sich beim Test im niederbayerischen Eggenfelden einen Muskelbündelriss zu. Torhüter Marco Hiller laboriert an einer Handverletzung, Kilian Jakob und Julian Justvan werden mit der U19 am Sonntag das Derby bestreiten.

Für Bierofka ist das trotzdem kein Grund zum Jammern. Im letzten Spiel gegen den FC Memmingen hat sein Team die beste Saisonleistung gezeigt, auch wenn es sich für den Ex-Profi beim 1:1 nicht im Ergebnis widerspiegelte. „Wie wir gegen einen tiefstehenden Gegner Chancen heraus gearbeitet haben, war sehr gut. Auf diese Leistung können wir aufbauen, wir müssen nur unseren Abschluss verbessern“, so seine Forderung.

Vor dem Gegner zeigt der 37-Jährige Respekt. „Thommy Kleine macht einen gute Job“, lobt er den Kleeblatt-Trainer, den er aus vielen Duellen aus seiner aktiven Zeit bestens kennt. „Er hat Fürth in der letzten Rückrunde nach oben geführt.“ Ohnehin seien Spiele gegen Reserveteams von Bundesligisten „immer enge Spiele auf einem guten Niveau. Kleinigkeiten werden auch diesmal entscheiden!“