Ein hart erkämpfter Heimsieg

In der ersten Spielhälfte hatten die Löwen Glück, dass die Rosenheimer aus ihren Chancen keinen Treffer erzielen konnten. Nach der Pause wurden die Gastgeber aber stärker und konnten durch Christoph Daferner das goldene Tor des Tages erzielen.

Über die erste Hälfte kann man getrost den Mantel des Schweigens legen. Die Löwen starteten zwar dominant, schafften es durch einige Abwehrfehler dann allerdings dem Tabellenvorletzten aus Rosenheim Selbstvertrauen einzuimpfen. Wäre da nicht ein überragender Maximilian Engl im Tor gestanden, die kleinen Löwen hätten schon zur Pause einen größeren Rückstand verkraften müssen.

Offensiv hatte Florian Neuhaus die beste Gelegenheit, als er einen Schuss aus gut 20 Metern an die Querlatte des Rosenheimer Gehäuses setzte. Dies war für Daniel Bierofka nicht ausreichend, sichtlich angefressen machte er sich auf den Weg in die Kabine um seine Mannschaft für die zweite Hälfte einzustellen, während sein Assistent Denis Bushuev die Auswechselspieler für deren Einsatz instruierte. Denn eines musste man nach 45 Minuten festhalten: Das beste an diesem Spiel war, dass die Löwen nicht zurücklagen.

Nach zwei Wechseln zur Pause spielten die Löwen deutlich besser, hatten aber Glück, dass es in einer Strafraumszene zwischen Eric Weeger und Josip Tomic keinen Strafstoß gab. Am Ende hatten die Gastgeber das Glück auf ihrer Seite, als nach einem Neuhaus-Schuss und Ball-Berührungen von verschiedenen Spielern beider Teams Christoph Daferner an den Ball kam und zum goldenen Treffer einnetzte.

Heute brauchten die kleinen Löwen viel Glück und einen überragenden Maxi Engl im eigenen Tor um den Sieg gegen Rosenheim zu holen. Das darf aber auch mal sein.

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 12 Engl, 2 Weeger, 3 Mayer, 4 Weber, 6 Fuchs, 8 Seferings, 9 Bachschmid, 13 Neuhaus, 29 Hursan, 31 Koussou, 33 Daferner. Bank: 1 Hiller, 5 Kokocinski, 7 Marton, 18 Jakob, 19 Aigner, 25 Genkinger, 27 Justvan.

Taktisch: 12 – 3, 29, 4, 2 – 8, 6, 13 – 31, 33, 9

Aufstellung Rosenheim: 1 Süßmaier, 5 Lenz, 6 Shabani, 8 Mayerl, 9 Marinkovic, 11 Majdancevic, 17 Köhler, 19 Tomic, 24 Heiß, 27 Zetterer, 28 Maier. Bank: 20 Pflug, 4 Tchadizinde, 7 Linner, 13 Weber, 22 Wallner, 25 Bahadir, 32 Schunko.

Wechsel: Kokocinski für Hursan (46.), Marton für Koussou (46.), Genkinger für Weeger (62.) – Schunko für Shabani (68.), Linnber für Zetterer (73.), Wallner für Marinkovic (77.)

Tore: 1:0 Daferner (63.)

Zuschauer: 922 im Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: Tobias Schultes

Vorbericht:

Die Löwen-U21 ist nach drei Spielen mit sechs Punkten im Soll. Nun kommt am Dienstagabend, 2. August, 18 Uhr, Namensvetter TSV 1860 Rosenheim ins Grünwalder Stadion. Die Sechzger-Reserve ist gegen den Aufsteiger Favorit.

„Nach der schwierigen Vorbereitung hätte ich das sofort unterschrieben“, kommentiert Coach Daniel Bierofka die Auftaktbilanz. Mit der bisherigen Offensivleistung ist der 37-Jährige zufrieden. „Sieben Tore nach drei Spielen ist sehr ordentlich. Woran wir arbeiten müssen, ist die Defensive. Es gilt, 90 Minuten konsequent zu verteidigen und auch mal zu Null spielen“, fordert Bierofka.

Beim Auswärtsspiel bei Bayern Hof am vergangenen Samstag schien alles nach Wunsch des Trainers zu laufen. Lediglich kurz vor der Halbzeit-Pause gab es nach Eckball eine brenzlige Situation gegen sein Team. „Wir sind gut an die zweiten Bälle gekommen“, lobt Bierofka, „waren sehr effektiv“. Das frühe 1:0 in der 5. Minute durch Moritz Heinrich hätte seiner Mannschaft in die Karten gespielt. „Auch das 2:0 fiel zu einem günstigen Zeitpunkt.“ Nach dem 3:0 durch Christoph Daferner drei Minuten nach der Pause schien für die kleinen Löwen alles gelaufen. „Eigentlich hätte das der Genickstoß sein müssen. Aber bei einer U21 ist das nicht immer der Fall.“

Doppeltorschütze Heinrich sah die Ampelkarte in der 68. Minute, der Gegner witterte nochmals Morgenluft. „Bis zum Platzverweis waren wir sehr souverän.“ Das große Zittern blieb zwar aus, trotzdem kassierte sein Team einen Gegentreffer. „Das hätten wir ruhiger zu Ende spielen können“, so Bierofkas Fazit.

Drei Tage später kommt nun Rosenheim auf Giesings Höhen. Die Favoritenrolle liegt eindeutig bei den Gastgebern. „Das sind die schwierigsten Spiele. Die, in denen sich entscheidet, wo du am Ende stehst, ob vorne oder im Mittelfeld. Gegen solche Gegner musst du einfach punkten“, sagt Bierofka. Dass es kein Selbstläufer wird, weiß der Ex-Profi aus eigener Anschauung. „Rosenheim hat gegen Unterhaching sehr gut gespielt, sie vor Probleme gestellt. Mit Marinkovic und Majdancevic haben sie gute Kicker.“ Deshalb habe man Respekt vor dem Team von Trainer Klaus Seidel.

Personell gibt es wieder mehr Alternativen. Christian Köppel stieg am Montag ins Mannschaftstraining ein. Nono Koussou spielte in Hof erstmals eine Viertelstunde für die Sechzger-Reserve. „Er ist auf einem guten Weg“, sagt Bierofka über den 24-jährigen Allrounder, mit dem er selbst noch zusammen gespielt hat. „Ihm fehlen aber zwei bis drei Wochen Vorbereitung.“

Wegen der Englischen Woche denkt der Löwen-Trainer darüber nach, dem einen oder anderen, der zuletzt nicht zum Zug kam, eine Chance von Anfang an zu geben. So blieben beispielsweise Julian Justvan und Jimmy Marton in Hof ohne Einsatz. „Das war aber der Taktik nach dem Platzverweis geschuldet“, erklärt Bierofka. „Ich habe gute Jungs hinten dran.“

Zumindest Doppeltorschütze Heinrich muss Bierofka gegen Rosenheim ersetzen. „Vielleicht kommt wieder jemand runter“, hofft der Löwen-Coach auf Verstärkung aus dem Profi-Kader.