Keine Tore unter dem Giesinger Flutlicht

Es sind immer die schönsten Spiele, wenn es zu Hause in München-Giesing unter Flutlicht zu Werke geht. Auch wenn keine Tore fallen und nur knapp 600 Zuschauer anwesend sind, macht es einfach Spaß. Hätten die Löwen nicht eine Vielzahl an Gelegenheiten ausgelassen, wäre es noch schöner gewesen. Aber auch so geht die Serie weiter, im Jahr 2016 sind die Amateure weiter ungeschlagen.

Die erste Spielhälfte im Duell der Tabellennachbarn zeigte, dass beide Teams durchaus zurecht nah zusammenstehen. Die besseren Gelegenheiten hatte zwar der TSV 1860 München, insgesamt sahen die Zuschauer auf Giesings Höhen aber eine ausgeglichene Partie.

Die Löwen hätten bereits nach 2 Minuten in Führung gehen können als Fabian Hürzeler alleine auf das Tor des Ex-Löwen Florian Schwaiger zuging und diese Aktion mit einem überlegten Lupfer über den herausstürmenden Torhüter hinweg abschloss. Doch anstatt ins Netz fiel der Ball auf die Querlatte und sprang ins Feld zurück.

Immer wieder hatten die Löwen über Helmbrecht und Hürzeler oder Scheidl und Bachschmid gute Gelegenheiten, zu einem Treffer reichte es aber genauso wenig wie auf der Gegenseite. So ging es mit einem gerechten Unentschieden in die Kabinen.

Im zweiten Abschnitt setzte sich das Bild der ersten Hälfte fort, beide Mannschaften zeigten engagierten und guten Fußball, die besseren Chancen hatten aber die kleinen Löwen. Allen voran Nicholas Helmbrecht mit einem Fernschuss und Michael Kokocinski mit einem Kopfball aus kurzer Distanz, die beide am Keeper der Gäste scheiterten.

So reichte es nur zu einem Punkt gegen den weiterhin punktgleichen FC Ingolstadt, doch die Serie hält. Hoffentlich dann auch am Gründonnerstag in Regensburg.

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 22 Netolitzky, 5 Kokocinski, 6 Hürzeler, 18 Mayer, 19 Aigner, 21 Bachschmid, 23 Helmbrecht, 24 Andermatt, 25 Genkinger, 26 Seferings, 27 Scheidl. Bank: 1 Fritz, 2 Kelmendi, 17 Katidis, 28 Steinhart, 56 Uduokhai, 57 Türk.

Aufstellung Ingolstadt: 22 Schwaiger, 8 Multhaup, 9 Ammari, 11 Ihenacho, 13 Götzendörfer, 15 Räuber, 16 Buchner, 17 Watanabe, 18 Blomeyer, 20 Gashi, 21 Leo. Bank: 1 Fischhaber, 3 Schröder, 4 Heiß, 5 Zant, 6 Posselt, 10 Müller, 19 Schiller.

Wechsel: Katidis für Seferings (78.) – Posselt für Watanabe (73.), Schiller für Räuber (84.), Schröder für Ihenacho (90.)

Tore: Fehlanzeige

Zuschauer: 562 im Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: Steffen Grimmeißen

Vorbericht:

13 Punkte aus den letzten fünf Spielen – die Löwen-Reserve ist die Mannschaft der Stunde in der Regionalliga Bayern. Am Freitag, 18. März, 18.60 Uhr, empfängt das Bierofka-Team den FC Ingolstadt II im Grünwalder Stadion. Ein Spiel auf Augenhöhe.

„Ingolstadt war zwischenzeitlich schon neun Punkte weg“, erzählt Löwen-Coach Daniel Bierofka. „Jetzt sind wir sogar vor dem FCI dank der um ein Tor besseren Differenz. Wir wollen auch nach dem Spieltag vor den Schanzern stehen“, lässt der 37-Jährige keine Zweifel an der Zielsetzung.

Dass es derzeit so gut bei seinem Team läuft, kann sich der Ex-Profi selbst nicht erklären. Personell sieht es nämlich alles andere als rosig aus. Das Geheimnis für den Erfolg sieht er in der Indien-Reise begründet: „Dort sind wir enger zusammengerückt. Außerdem haben wir in der siebenwöchigen Vorbereitung gut gearbeitet. Wir sind einfach ein eingeschworener Haufen.“

Gerade mal ein Gegentor musste seine Mannschaft in den drei Partien gegen Fürth II, Nürnberg II und Aschaffenburg 2016 hinnehmen. „Das ganze Team arbeitet gut nach hinten. Die Jungs haben mittlerweile begriffen, was ich von ihnen erwarte.“

Stefan Leitl, den Trainer von Ingolstadt, kennt Bierofka seit der Jugend, als sie gemeinsam in diversen Auswahl-Mannschaften miteinander spielten. Die Situation bei der Reserve des Bundesligisten beurteilt er ähnlich wie bei den kleinen Löwen. „Sie haben mit Stefan Wannenwetsch und Thomas Pledl im Winter auch zwei wichtige Spieler durch Wechsel verloren. Zudem spielt Max Christiansen mittlerweile bei den Profis.“

Trotzdem sieht Bierofka „nach vorne immer noch eine hohe individuelle Qualität“ bei den Schanzern. Spieler wie den zwölffachen Torschützen Sammy Ammari, Aloy Ihenacho, Stefan Müller oder Routinier Andreas Buchner zählt er dazu.

Neben Felix Weber (Leisten-OP) und Florian Pieper (Kreuzbandriss) muss Bierofka weiterhin auf Christian Köppel verzichten. Der Linksverteidiger hatte am Mittwoch zwar schon wieder mit dem Ball gearbeitet, einen Einsatz hält der Löwen-Coach aber eher für unwahrscheinlich. „Wir warten noch ab“, will er „Köppi“ nicht zu früh bringen, zumal am Gründonnerstag das prestigeträchtige Auswärtsspiel bei Drittliga-Absteiger Jahn Regensburg auf dem Programm steht.

Dafür, dass sich Bierofka auf seine sogenannte zweite Reihe verlassen kann, ist Lukas Aigner der beste Beweis. „Er hat lange auf seine Chance warten müssen“, erzählt der Trainer. „In Aschaffenburg hat er sie auf Anhieb genutzt.“ Dabei profitiert der Innenverteidiger von Webers Ausfall. „Er muss aber noch an bestimmten Dingen arbeiten“, sagt Bierofka über den früheren U19-Kapitän. „Aber wir helfen ihm dabei. Wenn er seinen Spielrhythmus bekommt, dann bin ich davon überzeugt, dass wir noch viel Freude an ihm haben werden.“