Heimsieg zum Auftakt 2016

Nach mehr als drei Monaten Wartezeit war es soweit, endlich rollte der Ball wieder auf Giesings Höhen, die kleinen Löwen kehrten in ihr Wohnzimmer zurück. Gegner zum Heim-Auftakt 2016 war die Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg. Die kleinen Löwen schlugen den Tabellendritten durch Treffer von Stephan Hain und Felix Bachschmid verdient mit 2:0.

Als die Spieler zur Halbzeit in die Kabinen gingen, rieben sich einige Zuschauer verwundert die Augen, denn was die kleinen Löwen mit dem Tabellendritten aus Nürnberg anstellten, war schlichtweg überragend. Nach einer kurzen Phase des gegenseitigen Abtastens übernahmen die Löwen die Partie und drückten die Franken in ihre eigene Hälfte.

Schon früh hätte der Treffer für 1860 fallen können, doch Stephan Hain scheiterte freistehend vor Keeper Kolbe genauso wie Jimmy Marton bei seinem Querpass auf den vollkommen freistehenden Hain. Simon Seferings schoss aus 16 Metern nur um Zentimeter über den Balken und Michael Kokocinski scheiterte mit seinem Kopfball nach einer Andermatt-Ecke am auf der Linie klärenden Özdemir.

So dauerte es lange, bis der Ball endlich den Weg ins Tor fand. Wieder war es Stephan Hain, der gefiel als er eine Helmbrecht-Hereingabe mit einem kontrollierten Drehschuss genau neben den linken Pfosten legte und das längst überfällige 1:0 für 1860 erzielte.

Kurz darauf hatte Jimmy Marton die Chance auf das 2:0, sein frecher Schuss aus spitzem Winkel fand aber nur den linken Pfosten, von dort den Rücken des Keepers und dann sprang die Kugel ins Toraus. Daher ging es mit einem hochverdienten aber viel zu niedrig ausgefallenen 1:0 in die Pause.

Die zweite Halbzeit lebte dann eher von der Spannung als der großen Chancen. Beide Seiten hatten mehrere kleine Gelegenheiten zu verzeichnen, doch ein Tor sollte nur noch 1860 gelingen. Nach toller Vorarbeit durch Nicholas Helmbrecht staubte Felix Bachschmid zur Entscheidung ab.

So feierte der TSV 1860 München einen aufgrund der ersten Halbzeit hochverdienten Heimsieg gegen den Tabellendritten aus Nürnberg.

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 22 Netolitzky, 4 Weber, 5 Kokocinski, 7 Marton, 18 Mayer, 23 Helmbrecht, 24 Andermatt, 25 Genkinger, 26 Seferings, 27 Scheidl, 29 Hain. Bank: 1 Fritz, 2 Kelmendi, 6 Hürzeler, 8 Pino Tellez, 17 Katidis, 19 Aigner, 21 Bachschmid.

Aufstellung Nürnberg II: 1 Kolbe, 6 Mühl, 8 Preißinger, 11 Hercher, 12 Weimar, 17 Wenninger, 18 Lippert, 20 Özdemir, 24 Sané, 36 Teuchert, 40 Knezevic. Bank: 22 Stephan, 4 Weber, 10 Feil, 13 Wolf, 15 Baumann, 19 Ott, 25 Koch.

Wechsel: Aigner für Weber (51.), Hürzeler für Andermatt (66.), Bachschmid für Hain (79.) – Feil für Weimar (37.), Ott für Knezevic (66.), Koch für Sané (76.)

Tore: 1:0 Hain (42.), 2:0 Bachschmid (86.)

Zuschauer: 550 im Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: Stefan Treiber

Vorbericht:

Die Löwen-U21 startete nach dem Indien-Abenteuer verspätet in die Restsaison. Deshalb steht bereits drei Tage nach dem 0:0 bei der SpVgg Greuther Fürth II die nächste Partie in der mittelfränkischen Woche an. Am Samstag, 5. März, 14 Uhr, kommt der 1. FC Nürnberg II ins Grünwalder Stadion.

Das Spiel in Fürth am Mittwochabend hat viel Substanz gekostet. Als Ausrede will das Trainer Daniel Bierofka nicht gelten lassen. „Sicher, es war ein schweres Spiel auf einem schweren Boden. Aber wir haben eine junge Mannschaft. Teams, die in der Champions League spielen, haben das Woche für Woche.“ Seine Jungs seien körperlich gut drauf, „die können das wegstecken“, ist sich der 37-Jährige sicher.

Mit dem 1. FC Nürnberg II kommt ein Team auf Giesings Höhen, das sich still und leise ganz nach vorne gepirscht hat. Lediglich vier Punkte trennen die Mannen von Roger Prinzen als Dritter von Tabellenführer Wacker Burghausen. „Der Schlüssel wird sein, dass wir wie gegen Fürth wenig zulassen“, sagt Bierofka. Mit Cedric Teuchert, Rico Preißinger und Robert Koch verstärkten zuletzt drei Profis den Kader der Club-Reserve.

Trotz einiger Abgänge im Winter sieht Bierofka die Franken keinesfalls schwächer als im alten Jahr. „Beim 4:2 gegen Bayreuth haben sie gezeigt, dass sie oben bleiben wollen. Es wird sicher keine einfache Aufgabe.“ Trotzdem ist der Ex-Profi zuversichtlich, dass sein Team auch gegen Nürnberg punktet. Dafür müsse an der einen oder anderen Stellschraube gedreht werden. „Wir müssen effizienter werden, dürfen nicht leichtfertig die Bälle verlieren. Denn das schnelle Umschaltspiel der Nürnberger ist ihre Stärke.“ Notfalls müsse sich sein Team in Geduld üben, um nicht ins offene Messer zu laufen.

Mit Ivan Knezevic steht zudem ein alter Bekannter im Kader des Gegners. Von 2010 bis 2014 spielte er für die Löwen. Der flinke Außenbahnspieler ist immer für ein Tor gut, führt mit sieben Treffer die interne Torschützenliste der Cluberer an.

Verzichten muss Bierofka am Samstag auf Florian Pieper (Kreuzbandriss), Ludwig Steinhart und Christian Köppel. Steinhart trainiert zwar schon wieder mit der Mannschaft, nach der langen Wettkampfpause fehlt ihm aber die Spielpraxis. Köppel, der sich im Test gegen Buchbach eine Innenbandzerrung zugezogen hatte, soll nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.