Pieper rettet einen Punkt

Lange sah es so aus, als würde der FC Ingolstadt ein ausgeglichenes Spiel mit viel Glück für sich entscheiden, am Ende holte sich die U21 aber doch noch einen Punkt. Verantwortlich dafür war Neuzugang Florian Pieper, der kurz vor dem Ende per Kopf zum Ausgleich traf.

Es ist in der Regionalliga ja nicht bei jedem Spiel so, daher darf man es im Spielbericht durchaus einmal erwähnen. Beide Mannschaften spielten in der Partie zwischen den FC Ingolstadt II und dem TSV 1860 II auf Sieg, beide spielten offensiv. Daher konnten die leider viel zu wenigen Zuschauer im ESV-Stadion auch eine gute Partie sehen, die voller Torszenen steckte.

Die besten Gelegenheiten beider Mannschaften endeten zuerst am Torpfosten. Doch während die kleinen Löwen Pech hatten und der Versuch von Nicholas Helmbrecht vom linken Torpfosten aus im Niemandsland endete, hatten die Gastgeber mehr Glück. Im direkten Gegenzug traf Buchner ebenfalls den linken Pfosten. Doch da sprang die Kugel Ammari vor die Füße der keine Probleme hatte zum 1:0 zu vollstrecken.

So ging es mit einer Führung für die Gastgeber, in deren Reihen mit Wannenwetsch, Pledl und Schwaiger auch drei Ex-Löwen standen, in die Pause. Zielsetzung für Halbzeit 2: Mindestens noch den bislang verdienten Punkt holen.

Und dieses Vorhaben gelang dank Florian Pieper, der kurz vor Schluss per Kopf zur Stelle war.

Nachdem Ingolstadt zu Beginn der zweiten Hälfte etwas stärker aufkam, stellte Daniel Bierofka seine Mannschaft um und wurde offensiver. Dies wirkte sich sehr positiv auf das Spiel der Löwen aus, die danach wieder den Zug der ersten Spielhälfte entwickeln konnten. Gekrönt wurde die starke Leistung der zweiten 45 Minuten durch den Treffer von Florian Pieper.

Doch danach hatten die Löwen noch zwei kritische Situationen zu überstehen, bis der Punkt eingefahren war. Zuerst klärte Netolitzky einen Schuss aus 3 Metern mit einer überragenden Parade, dann köpfte Ammari freistehend aus einem Meter am Tor vorbei.

Am Ende stand dann aber doch die insgesamt verdiente Punkteteilung am Ende eines starken Regionalliga-Spiels.

Statistik:

Aufstellung 1860 II: 22 Netolitzky, 3 Yegenoglu, 4 Weber, 6 Hürzeler, 9 Pieper, 15 Taffertshofer, 20 Karger, 23 Helmbrecht, 24 Andermatt, 25 Genkinger, 27 Scheidl. Bank: 1 Fritz, 2 Kelmendi, 5 Kokocinski, 7 Marton, 17 Katidis, 21 Bachschmid, 26 Seferings.

Aufstellung Ingolstadt II: 1 Ortag, 2 Büch, 8 Wannenwetsch, 9 Ammari, 11 Pledl, 14 Christiansen, 15 Räuber, 16 Buchner, 18 Blomeyer, 20 Gashi, 23 Hagmann. Bank: 22 Schwaiger, 3 Schröder, 6 Posselt, 7 Rasch, 10 Müller, 13 Götzendörfer.

Wechsel: Kokocinski für Hürzeler (46.), Seferings für Taffertshofer (65.), Marton für Yegenoglu (69.) – Posselt für Gashi (65.), Rasch für Christiansen (77.), Müller für Buchner (86.)

Tore: 1:0 Ammari (38.), 1:1 Pieper (84.)

Zuschauer: 450 im ESV-Stadion

Schiedsrichter: Florian Badstübner

Vorbericht:

1860-Chefcoach Daniel Bierofka erwartet „gerade auswärts“ eine sehr schwere Aufgabe. „Ingolstadt hat zwar erst acht Punkte, aber bei einem Sieg und fünf Unentschieden erst einmal verloren.“

Der 36-Jährige war Augenzeuge einiger Spiele der Schanzer-Reserve. Sein Fazit: „Sie haben unglücklich Punkte liegengelassen. Insgesamt sind sie besser als der Tabellenplatz.“ Zudem habe der FCI mit Andreas Buchner, der über 100 Zweit- und Drittligaspiele aufweisen kann, und dem Ex-Löwen Stefan Wannenwetsch zwei Spieler in seinen Reihen, die schon höherklassig gespielt haben. „Da sind sie uns weit voraus. Wir haben keinen einzigen Spieler mit Zweitliga-Erfahrung.“

Zuletzt hat es bei den kleinen Löwen zumindest wieder mit dem Tore schießen geklappt. Chancen hatte sich das Bierofka-Team auch zuvor genügend erarbeitet. „Wenn wir unsere Möglichkeiten nützen, dann punkten wir auch wie gegen Nürnberg oder Aschaffenburg.“ Trotz der vier Treffer gegen die Viktoria hätten es in der 2. Halbzeit noch zwei, drei mehr werden können. „Es geht immer noch besser“, sieht Bierofka im Abschluss weiter Luft nach oben.

Mit der Start-Bilanz von zwölf Punkten aus sieben Spielen kann der Löwen-Trainer leben. „Nach dem großen Umbruch wussten wir nicht, wo wir stehen.“ Zudem bestreite man in Ingolstadt bereits das fünfte Auswärtsspiel der Saison. „Auch wenn man die bisherigen Gegner sieht, ist die Ausbeute in Ordnung. Wir müssen unseren Weg fortsetzen und weiter punkten.“

Nach der Partie am Freitag folgt dann das Spitzenspiel zu Hause gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer Jahn Regensburg. Ein Thema ist das für ihn und seine Jungs aber noch nicht. „Der Fokus liegt auf Ingolstadt. Danach haben wir noch neun Tage Zeit, um uns auf Regensburg vorzubereiten“, sagt Bierofka. Dafür wurde eigens nochmals ein Testspiel vereinbart. Am Mittwoch, 2. September, 18.60 Uhr, gibt es beim FC Ismaning die Generalprobe fürs Top-Spiel gegen die Oberpfälzer.

Bis auf Christian Köppel, der sich im Aufbautraining befindet, hat der U21-Chefcoach alle Mann an Bord. Ob Richard Neudecker und Romuald Lacazette von den Profis wieder dabei sind, ist noch offen. Beide haben in den letzten beiden Partien jeweils getroffen. „Wenn sie nicht kommen, haben wir genug Jungs hinten dran, die auf ihren Einsatz brennen. Dann werden es eben die richten“, vertraut Bierofka auf seinen großen und ausgeglichenen Kader. Ohnehin hat er in dieser Beziehung eine Glückssträhne. „Bis auf Köppi ist niemand verletzt. Das ist ungewöhnlich in der Wettkampfphase. Aber ich bin wahnsinnig froh darüber.“