Bei mehr als 35 Grad sahen die Zuschauer auf Giesings Höhen Sommerfußball. Glücklicherweise siegte am Ende das aktivere und bessere Team durch einen Treffer von Nicolas Andermatt. Der verwandelte in der 59. Spielminute eine Ecke direkt und sorgte so für den ersten Heimsieg der laufenden Saison.
Die erste Spielhälfte war offenbar der Hitze geschuldet eine der schwächeren Hälften. Beide Seite hatten je nur eine gute Gelegenheit, bei Fürth war es Bodenröder, der aus 11 Metern an Netolitzky scheiterte, bei 1860 konnte Karger einen Freistoß aus 20 Metern nur ganz knapp über die Querlatte setzen. So ruhten die Hoffnungen der Fans auf der zweiten Spielhälfte.
Aber auch diese Hälfte war nicht unbedingt hochklassiger, dafür etwas spannender. Und sie brachte ein Tor. Nicolas Andermatt schritt in der 59. Minute zum Eckball und versenkte diesen direkt in die lange Ecke des Fürther Tores.
Das war es dann aber auch an Höhepunkten, die Löwen verwalteten die Führung klug und Fürth drückte erst ganz am Ende so richtig auf den Treffer allerdings ohne dies richtig gut zu machen.
So feierte 1860 trotz eines schwachen Spiels einen verdienten Heimsieg, da sie die aktivere Mannschaft waren.
Statistik:
Aufstellung 1860 II: 22 Netolitzky, 3 Yegenoglu, 4 Weber, 5 Kokocinski, 6 Hürzeler, 9 Pieper, 15 Taffertshofer, 20 Karger, 23 Helmbrecht, 24 Andermatt, 25 Genkinger. Bank: 1 Fritz, 2 Kelmendi, 7 Marton, 17 Katidis, 19 Aigner, 21 Bachschmid, 26 Seferings.
Aufstellung Fürth II: 1 Lerch, 2 Tischler, 4 Held, 6 Kolbeck, 7 Maderer, 8 Gallo, 9 Steininger, 10 Trybull, 11 Bodenröder, 22 Golla, 23 Schlicke. Bank: 12 Oeser, 17 Jost, 18 Gressel, 19 Wartenfelser, 20 Bajrami.
Wechsel: Marton für Helmbrecht (46.), Kelmendi für Kokocinski (62.), Bachschmid für Pieper (72.) – Wartenfelser für Steininger (65.), Bajrami für Bodenröder (70.)
Tore: 1:0 Andermatt (59.)
Zuschauer: 667 im Stadion an der Grünwalder Straße
Schiedsrichter: Roman Potemkin
Vorbericht:
„Das ist ein ganz wichtiges Spiel für uns“, sagt U21-Chefcoach Daniel Bierofka vor dem Duell mit den Mittelfranken.
„Wir haben den einen oder anderen Punkt liegengelassen“, urteilt der 36-Jährige. Mit der Situation müssen wir leben und schauen, dass wir gegen Fürth unbedingt gewinnen.“
In der Vorbereitung auf die Begegnung gegen die kleinen Kleeblättler hat Bierofka vor allem „die vielen positiven Aspekte“ aus dem torlosen Derby herausgearbeitet: Die Arbeit gegen den Ball und die Umschaltbewegung. „In der 1. Halbzeit war das fast das Optimum“, zeigt sich Bierofka mit der Entwicklung seines Teams zufrieden. Für die zweiten 45 Minuten in Überzahl nahm er seine Jungs sogar in Schutz. „Jeder weiß, dass es nicht leicht ist mit einem Mann mehr zu spielen. Die Bayern haben gut verschoben.“
Bierofka erhielt nach dem Spiel, das live von SPORT1 übertragen wurde, „viele positive Reaktionen aus dem Umfeld. Das einzig Negative war, dass wir nicht gewonnen haben.“
Beim Spiel gegen Greuther Fürth trifft Bierofka auf einen ehemaligen Mitspieler aus seiner aktiven Zeit bei Bayer Leverkusen, der einen ähnlichen Weg wie er selbst genommen hat. Thomas Kleine übernahm die kleinen Kleeblättler in der Winterpause von Mirko Reichel. Zuvor spielte er selbst für die zweite Fürther Mannschaft. „Bei ihm ging es fast noch schneller als bei mir“, erzählt Bierofka. „Er hatte aber schon eine Trainerlizenz.“
Die Spielvereinigung war mit einem 1:0-Erfolg beim FC Augsburg in die Saison gestartet. Seitdem gelang kein Sieg mehr. Im Gegenteil: Zuletzt setzte es eine 0:4-Niederlage beim FV Illertissen und ein 0:3 zu Hause gegen die SpVgg Bayreuth. Neun Gegentore in den letzten drei Spielen sprechen nicht gerade für die Franken. Dabei haben sie vor der Saison mit Björn Schlicke vom FSV Frankfurt einen Routinier für die Defensive verpflichtet. Der 34-Jährige hat immerhin 88 Bundesliga- (6 Tore) und 252 Zweitligaspiele (13) auf dem Buckel.
Gegen Bayreuth kam mit Stephan Schröck (28) ein weiterer Bundesliga-erfahrener Akteur zum Einsatz. „Das ist nicht unbedingt typisch für eine NLZ-Mannschaft“, findet Bierofka, der sich von der Bilanz der Kleeblättler nicht täuschen lässt. „Wir müssen geschärft ins Spiel gehen. Angeschlagene Boxer sind immer gefährlich“, warnt er. „Wenn wir denken, dass es gegen Fürth mit einem Schritt weniger geht, werden wir Probleme bekommen.“
Bis auf Christian Köppel, der in der kommenden Woche mit dem Lauftraining beginnt, kann der Löwen-Coach aus dem Vollen schöpfen. „Das ist super für uns, alle sind fit und machen einen guten Eindruck“, sagt er, verhehlt aber nicht, dass ihn das in eine schwierige Lage bringt. „Alle Jungs geben Gas. Das macht die Aufstellung nicht gerade leichter.“