Am Tag der deutschen Einheit traf die U21 des TSV 1860 München zu Hause im Stadion an der Grünwalder Straße auf den FC Memmingen. Nach 6 Siegen in Folge war die Erwartungshaltung an den Tabellenführer der Regionalliga Bayern natürlich hoch. Am Ende mussten sich die Jungs von Torsten Fröhling mit einem 0:0 zufrieden geben, verteidigten damit aber die Tabellenführung.
Die ersten 45 Minuten waren ein Schmankerl für Taktik-Liebhaber, für den Fußball-Fan, der Torchancen und Treffer sehen will, war diese Halbzeit eher nicht geeignet. Die Memminger standen nach einer kurzen offensiven Anfangsphase sehr sicher in der eigenen Abwehr, bei Löwen-Ballbesitz hatten sie immer mindestens sieben Spieler hinter dem Spielgerät. So war es für 1860 natürlich extrem schwer diesen Riegel zu knacken. Und nachdem den Gastgebern nicht viel einfiel, ging es auch mit einem gerechten 0:0-Unentschieden in die Kabinen.
Auch nach der Pause änderte sich am Spiel nur wenig. Memmingen stand extrem defensiv und lauerte auf Konter während sich die Löwen schwer taten, den Abwehrriegel zu durchbrechen. Am Ende hatten beide Mannschaften noch ihre Chancen, für Sechzig klärte Netolitzky stark und in der Nachspielzeit köpfte Stephané Mvibudulu eine Mulic-Flanke nur ganz knapp am linken Pfosten vorbei.
Am Ende der 90 Minuten waren sich beide Trainer einig, dass die Punkteteilung gerecht war.
Statistik:
Aufstellung 1860 II: 22 Netolitzky, 4 Weber (63. 2 Burger), 6 Taffertshofer, 8 Mulic, 10 Vollmann, 11 Köppel, 13 Kovac, 14 Mvibudulu, 17 Wolf (70. 9 Glatzel), 21 Neudecker (81. 24 Wiesböck), 26 Hertner. Bank: 23 Schwaiger, 19 Rabihic, 25 Scheidl, 27 Hürzeler.
Aufstellung Memmingen: 1 Gruber, 4 Ernemann, 5 Schmeiser, 6 Bonfert, 10 Mayer, 17 Eisenmann (46. 2 Meichelböck), 19 Jocham (75. 44 Ruiz), 21 Nikolic, 31 Hoffmann, 33 Geldhauser (85. 27 Wende), 34 Rupp. Bank: 22 Beigl, 7 Friedrich, 20 Froschauer.
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 685 im Stadion an der Grünwalder Straße
Schiedsrichter: Johannes Hartmeier
Vorbericht:
Sechs Siege in Folge sind es mittlerweile. Damit rücken die kleinen Löwen dem Rekord von acht Erfolgen in Serie immer näher. Diesen hatte Trainer Markus von Ahlen in der Meistersaison 2012/2013 mit der Mannschaft aufgestellt, letztes Jahr egalisierte ihn Torsten Fröhling. Der nächste Gegner, der Sieg Nummer sieben verhindern könnte, ist der FC Memmingen. Die Allgäuer gastieren am Freitag, 3. Oktober, 14 Uhr, im Grünwalder Stadion.
Zuletzt konnte U21-Cheftrainer Torsten Fröhling im Hexenkessel von Schweinfurt seinem Team einen Reifeprozess attestieren. „Das Spiel hat alle Facetten des Fußballs geboten: Flutlicht, viele Zuschauer, ein starker Gegner und die Rote Karte gegen uns. All diese Herausforderungen haben wir positiv bestanden.“
Beim Stand von 2:0 für die Sechzger schickte Schiedsrichter Julian Kreye in der 55. Minute Löwen-Verteidiger Maxi Wittek vorzeitig zum Duschen. Sein Gegenspieler hatte ihm nach einem Foul absichtlich auf die Hand getreten. Der 19-Jährige spritzte hoch, schubste seinen Widersacher weg. Zur Überraschung der Weiß-Blauen entschied der Unparteiische auf Tätlichkeit des Löwen, zeigte ihm die Rote Karte. So musste das Fröhling-Team mehr als eine halbe Stunde mit einem Mann weniger auskommen, kassierte vier Minuten später den Anschlusstreffer der Schweinfurter. Aber auch zu zehnt brachten die Sechzger den Sieg unter Dach und Fach, erzielten in der Schlussphase sogar das 3:1.
Mittlerweile steht die Sperre für den Echinger fest. Zwei Spiele bekam er aufgebrummt, steht damit frühestens gegen die Ingolstädter Reserve wieder zur Verfügung. Neben Wittek fehlen gegen Memmingen Michael Kokocinski (Innenbandabriss), Peter Kurzweg (Sprunggelenksverletzung) und Nico Karger (Aufbautraining nach Borreliose-Infektion). Fraglich ist auch der Einsatz von Marius Wolf. Der Stürmer zog sich eine schmerzhafte Zehenprellung zu. „Ich weiß nicht, ob er bis Freitag fit wird“, kann der Trainer den Heilungsprozess nur schwer einschätzen.
Gegen Memmingen erwartet der 48-jährige Fröhling die gleiche konzentrierte und leidenschaftliche Spielweise wie zuletzt in Schweinfurt. „Nur so können wir die Festung Grünwalder Stadion weiter ausbauen“, sagt er. Die Allgäuer bezeichnet Fröhling als „kompakte und körperlich robuste Mannschaft. Dieses Spiel wird zeigen, ob wir weiter darauf gierig sind, unsere gute Ausgangsposition zu verteidigen.“
Vieles sei bei seiner Mannschaft Einstellungssache. „Genau die müssen wir zeigen, unsere Qualität und unseren Teamgeist ausspielen, so wie uns das in den letzten Wochen gelungen ist. Dann werden wir auch gegen Memmingen erfolgreich sein.“