Auch Unterzahl kann die Löwen nicht stoppen.

Auch eine rote Karte gegen Maxi Wittek kann die kleinen Löwen nicht stoppen. Die Mannschaft von Torsten Fröhling schlägt den FC Schweinfurt 05 in deren Stadion durch Treffer von Vollmann, Wiesböck und Mvibudulu in einer zeitweise hektischen Partie mit 3:1. Dadurch bleiben die Löwen natürlich auch über diesen Spieltag hinaus Tabellenführer.

Die erste Spielhälfte begannen die Gastgeber sehr druckvoll, doch dieser Schwung war schnell verflogen. Dann übernahm der TSV 1860 das Kommando und wer anders als Korbinian Vollmann sollte es sein, der nach 13 Minuten den ersten Treffer der Partie erzielte. Sein Schuss aus gut 20 Metern schlug neben dem linken Pfosten ein. Verdient haben sich die Löwen diese Führung aber erst im Anschluss, als sie weitere Gelegenheiten hatten, diese Führung auszubauen.

Schweinfurt kam erst durch eine Schwalbe von Simon Häcker wieder ins Spiel, der an der Strafraumgrenze eine Notbremse gegen Vladimir Kovac provozieren wollte. Der Schiedsrichter fiel zwar nicht darauf rein, doch das Schweinfurter Publikum war sofort zur Stelle und so verlor Schweinfurt die Angst, die sich in ihren Reihen nach dem Gegentreffer aufgebaut hatte.

Doch Sebastian Wiesböck stellte die Fans im weiten Rund wieder ruhig als er eine Zucker-Flanke von Christian Köppel an genau die gleiche Stelle platzierte wie zuvor Vollmann. So ging es mit einer Zwei-Tore-Führung für den TSV 1860 in die Kabinen.

Hektisch wurde es in der zweiten Spielhälfte nach einem bösen Tritt gegen Maxi Wittek. Lunz segelte mit zwei gestreckten Beinen in den Abwehrspieler hinein, der schreiend liegen blieb. Dann begann der Spießrutenlauf gegen Wittek. Der wurde beschimpft und getreten bis er aufstand und seinen Gegenspieler schubste. Nicht fest aber das rechte dem Schiedsrichter für die Feststellung einer Tätlichkeit und die rote Karte.

Kurz darauf der Anschlusstreffer der Schweinfurter und dann wurde es richtig hektisch. Doch die Löwen machten es überragend, hielten den eigenen Kasten sauber, der mittlerweile vom Ersatzmann des verletzten Netolitzky gehütet wurde und suchten Konter.

Nachdem sie einige vergeben hatten, erlöste Stephane Mvibudulu die mitgereisten Fans und allen voran den um den Sieg zitternden Maxi Wittek mit dem Treffer zum 3:1.

Sechzig II kann also auch Kampf, eine tolle Mannschaft!

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 22 Netolitzky (46. 23 Schwaiger), 3 Wittek, 4 Weber, 6 Taffertshofer, 9 Glatzel (46. 8 Mulic), 10 Vollmann, 11 Köppel, 13 Kovac, 17 Wolf, 24 Wiesböck (72. 14 Mvibudulu), 26 Hertner. Bank: 2 Burger,  25 Scheidl.

Aufstellung Schweinfurt: 1 Pfeiffer, 4 Müller Manuel (46. 8 Jäckel), 5 Janz (46. 29 Müller Marino), 7 Mache (75. 20 Dußler), 11 Häcker, 15 Fery, 18 Pigl, 19 Krautschneider, 22 Kraus, 25 Bechmann, 27 Lunz. Bank: 33 Reusch, 10 Krämer, 23 Mandelkow, 28 Schebak.

Tore: 0:1 Vollmann (12.), 0:2 Wiesböck (39.), 1:2 Bechmann (59.), 1:3 Mvibudulu (89.)

Platzverweis: Wittek (56./Tätlichkeit)

Zuschauer: 1.884 im Willy-Sachs-Stadion

Schiedsrichter: Julian Kreye

Vorbericht:

Es ist ein Spitzenspiel, wenn die kleinen Löwen am Freitagabend, 26. September, 19 Uhr, im Willy-Sachs-Stadion beim 1. FC Schweinfurt 05 antreten. Rund 3.000 Zuschauer werden bei dem Flutlichtspiel für die entsprechende Kulisse sorgen. Letztes Jahr hielten die „Schnüdel“ erst über die Relegation die Klasse. Diese Saison haben sie sich in der Spitzengruppe festgesetzt, konnten die letzten drei Spiele allesamt gewinnen.

Die Sechzger reisen gar mit fünf Siegen in Folge nach Unterfranken. Beim 3:0-Heimsieg konnten sie – bis auf die Torausbeute in der 2. Halbzeit – restlos überzeugen. „Gegen Buchbach haben wir ein starkes Punktspiel abgeliefert“, sagt auch Trainer Torsten Fröhling, der sonst gerne die Euphoriebremse tritt. „Wir haben Druck ausgeübt, schnell gespielt und den Gegner nicht zur Entfaltung kommen lassen. Auch die Abschlussquote in der 1. Halbzeit hat gestimmt. Leider ist uns das nach der Pause nicht mehr gelungen.“

Fröhling weiß aber auch, dass mit Schweinfurt ein anderes Kaliber auf sein Team wartet. „Wenn wir vor den vielen Zuschauern und dem starken Gegner bestehen wollen, müssen wir die gleiche Einstellung wie gegen Buchbach in den ersten 45 Minuten an den Tag legen.“ Die Unterfranken bezeichnet der 1860-Trainer als „kompakte und gefestigte Mannschaft in dieser Saison, vor der wir Respekt, aber keine Angst haben. Wir wollen unsere Position halten.“

Personell wird es keine großen Änderungen geben. Nico Karger joggt zwar wieder nach seiner Borreliose-Infektion, eine Rückkehr ins Mannschaftstraining ist aber noch nicht abzusehen. Michael Kokocinski (Innenbandabriss) und Peter Kurzweg (Sprunggelenksverletzung) fallen weiterhin aus. Fabian Hürzeler hat nach seiner Sprunggelenksverletzung erst zwei Mal mit der Mannschaft trainiert, ist ebenfalls keine Alternative. Dazu ist der Einsatz von Richard Neudecker und Angelo Mayer fraglich. Beide bestritten das A-Junioren-Derby gegen den FC Bayern (1:0) über 90 Minuten. „Da müssen wir schauen, ob es überhaupt Sinn macht, die beiden mitzunehmen“, sagt Fröhling.

Wegen einer Messe in Schweinfurt und den damit verbundenen Parkplatzproblemen wurde die Partie vorverlegt. „Deshalb fahren wir am Freitag, sind dadurch den ganzen Tag im Bus. Aber da müssen wir durch“, so Fröhling. Für ihn ist das ein gutes Omen. „Bei unserem Auswärtssieg in Würzburg war es nicht anders.“