Durch den Punktverlust der Würzburger Kickers im Heimspiel gegen Ingolstadt haben die kleinen Löwen mit dem 4:0-Sieg beim SV Heimstetten zwei Zähler auf beide Verfolger gut gemacht. Beim Spiel im Münchner Speckgürtel traf Korbinian Vollmann doppelt, die weiteren Treffer erzielten Richi Neudecker und Fejsal Mulic.
In den ersten 45 Minuten sahen die Zuschauer im Sportpark zu Heimstetten ein Spiel, in dem nur die kleinen Löwen agierten und den Gastgebern nur äußerst selten den Ball überließen. Logische Konsequenz war die Führung des TSV 1860 München, die aus einer schönen Kombination entstand. Marius Wolf hatte auf der linken Außenbahn Robert Glatzel bedient. Der wiederum sah den einlaufenden Korbinian Vollmann, legte ihm den Ball in den Lauf und Korbi hatte kein Problem, das Leder an Marjan Krasnic vorbei ins Heimstettener Netz zu schieben.
Heimstetten kam in der ersten Spielhälfte nur zu einer einzigen Chance, die vergab Seferings mit einem Torschuss aus 30 Metern, der sein Ziel um gut 18 Meter verfehlte. Somit mussten sich die Löwen zur Pause einen Vorwurf gefallen lassen: Sie führten nur mit 1:0, hatten sich aus ihrer Überlegenheit zu wenige klare Chancen erspielt und ließen Heimstetten somit immer noch eine Gelegenheit um zurückzukommen.
Diesen kleinen Spalt in der offenen Türe schlossen die Löwen in der zweiten Spielhälfte recht schnelle. Richi Neudecker sorgte mit dem 0:2 für Ernüchterung bei den Gastgebern und nach der endgültigen Entscheidung durch Fejsal Mulich in der 76. Spielminute sorgte Korbinian Vollmann mit seinem 0:4 für ein Ergebnis, das den Fans gefällt.
Der TSV 1860 München II grüßt also weiterhin von der Tabellenspitze
Statistik:
Aufstellung 1860 II: 22 Netolitzky, 3 Wittek, 4 Weber, 6 Taffertshofer, 9 Glatzel, 10 Vollmann, 13 Kovac, 14 Mvibudulu (60. 8 Mulic), 17 Wolf (73. 11 Köppel), 21 Neudecker (79. 24 Wiesböck), 26 Hertner. Bank: 12 Szekely, 19 Rabihic, 25 Scheidl.
Aufstellung Heimstetten: 12 Krasnic, 4 De la Motte, 6 Schmitt C., 8 Seferings (65. 23 Bläser), 9 Majdancevic, 13 Hintermaier (60. 27 Nappo), 14 Ammari, 16 Paul (46. 3 Mayer), 17 Ehret, 21 Kubina, 22 Toy. Bank: 1 Pintar, 10 Schmitt D., 15 Steppan, 20 Sträußl.
Tore: 0:1 Vollmann (21.), 0:2 Neudecker (61.), 0:3 Mulic (76.), 0:4 Vollmann (87.)
Zuschauer: 700 im forever-Sportpark
Schiedsrichter: Stefan Treiber
Vorbericht:
Die Serie hält an. Damit ist nicht die Erfolgsserie der U21 gemeint, sondern die Verletztenserie – speziell bei den Innenverteidigern. Nach Michael Kokocinski (Innenbandabriss), Korbinian Burger (Handverletzung), Fabian Hürzeler (Bänderriss und Kapselverletzung im Sprunggelenk) und Peter Kurzweg (Sprunggelenksverletzung) droht mit Felix Weber der letzte Mohikaner auszufallen. Schon beim Spiel in Würzburg zog er sich eine Kopfverletzung zu. Bei der Partie gegen Burghausen war der Innenverteidiger auch bei der entscheidenden Szene zum 3:2 beteiligt. Nur endete sie für ihn schmerzhaft. Wie Robert Glatzel stieg er zum Kopfball hoch, doch während der Stürmer die Flanke einnetzte, bekam Weber die Faust von Torhüter Alexander Eiban ab. Mit Verdacht auf Gehirnerschütterung musste er danach pausieren. Am Donnerstag stieg der Innenverteidiger zwar wieder ins Training ein, aber Trainer Torsten Fröhling sieht „ein ganz dickes Fragezeichen“ hinter dem Einsatz des 19-Jährigen.
Dagegen scheint bei den anderen Positionen Besserung in Sicht. Nico Karger läuft nach seiner Borreliose-Infektion seit Mittwoch wieder. Kasim Rabihic, den Rückenprobleme außer Gefecht gesetzt hatten, absolvierte diese Woche das komplette Training mit der Mannschaft. „Da fehlt aber noch einiges“, bremst Fröhling die Erwartungen. Für ihn ist der Offensiv-Allrounder noch keine Option für die Startelf.
Das Happy-End gegen Wacker Burghausen mit dem Siegtreffer in der Nachspielzeit hat den kleinen Löwen weiteren Auftrieb gegeben. Fröhling führt dieses Selbstbewusstsein „auf den Glauben in die eigenen Stärken“ zurück, warnt aber gleichzeitig: „So ein Last-Minute-Tor funktioniert nicht immer. Deshalb müssen wir gegen Heimstetten unsere Fehler im Spielaufbau minimieren und weiter an unserer Zielstrebigkeit arbeiten.“ Seiner Meinungen sind Verbesserungen beim letzten Pass und im Abschluss notwendig.
Den SV Heimstetten beobachtete Fröhling beim Nachholspiel am Dienstagabend gegen den FC Memmingen. Seine Erkenntnis: „Heimstetten ist eine kämpferische und konditionell starke Mannschaft mit guten Individualisten in der Offensive, wie Danijel Majdancevic oder Sammy Ammari.“ Beide Stürmer trafen beim 2:2 gegen das Team aus dem Allgäu. Den Gegner aus dem Münchner Umland sieht der Löwen-Coach nicht so schlecht wie seinen derzeitigen Tabellenplatz (14). „Ihnen fehlt vielleicht ein Erfolgserlebnis. Das sollte aber nicht ausgerechnet gegen uns passieren“, warnt er sein eigenes Team.
„Ich erwarte von meiner Mannschaft nochmals eine Steigerung, den Mut und Willen zielstrebig nach vorne zu spielen“, gibt sich der 48-Jährige mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden. „Wir wollen unsere gute Ausgangsposition in Heimstetten festigen und möglichst drei Punkte mitnehmen.“