Auch im zweiten Heimspiel des Jahres bleibt die Löwen-U21 ohne Sieg. Trotz zweimaliger Führung gegen den Abstiegskandidaten aus Rosenheim reichte es am Ende nur zu einem 2:2-Unentschieden. Die Treffer für 1860 München erzielten Neumeyer und Karger, für Rosenheim traf unter anderem Ex-Löwe Majdancevic.
Im Duell gegen den Namensvetter musste Löwen-Coach Torsten Fröhling auf Kapitän Manuel Bühler (Muskelfaserrisse im Oberschenkel), Fejsal Mulic (Sprunggelenks-OP) und Liridon Vocaj (Gelbsperre) verzichten. Christopher Rech, der ursprünglich in der Startelf stand, musste nach dem Aufwärmen passen. Aus dem erweiterten Profi-Kader verstärkten Phillipp Steinhart, Stefan Wannenwetsch, Korbinian Vollmann sowie die Rekonvaleszenten Kodjovi Koussou und Andreas Geipl die Reserve.
Die Gäste überraschten mit einer aggressiven Spielweise, griffen früh an und kamen bereits in der 3. Minute zur ersten Möglichkeit. Einen hohen Ball aus dem Halbfeld verfehlte Markus Achatz freistehend am linken Pfosten nur knapp. Vier Minuten später die nächste Großchance für die Rosenheimer nach einem Missverständnis in der Löwen-Hintermannschaft, doch Kai Fritz kam nach einer halbhohen Flanke von der rechten Seite im Torraum gerade noch vor Danjel Majdancevic und Frederik Schramme an die Kugel (7.). Beinahe wären die Gastgeber mit der ersten gefährlichen Offensivaktion in Führung gegangen. Nico Karger setzte sich auf der rechten Seite durch, kam im Strafraum zum Abschluss, sein verdeckter Schrägschuss aus 14 Metern strich nur knapp am linken Pfosten vorbei (13.). Drei Minuten später lag der Ball im Rosenheimer Netz. Karger hatte von rechts geflankt, Korbinian Vollmann am zweiten Pfosten kam aus neun Metern zum Schuss, zielte aufs lange Eck, Andreas Neumeyer hielt den Fuß dazwischen, bugsierte die Kugel unhaltbar für Torhüter Robert Mayer zum 1:0 in die entgegengesetzte Richtung (16.). Die Freude darüber währte nicht lange. In der 20. Minute nahm Moustapha Salifou unbedrängt eine Hereingabe direkt, traf aus 15 Metern unhaltbar für Fritz ins rechte obere Eck zum 1:1. Drei Minuten später lagen die Löwen erneut in Führung. Einen langen Ball aus der Hälfte der Weiß-Blauen verfehlte Rosenheims Verteidiger Christoph Wallner, Karger eroberte die Kugel gedankenschnell, zog dann von halblinks aus zwölf Metern ab und traf rechts unten zum 2:1 ins Rosenheimer Netz (23.). Auch in der Folge gingen beide Teams hohes Tempo, klare Torchancen blieben aber aus. Lediglich einmal wurde es noch gefährlich. Einen abgewehrten Freistoß von Majdancevic nahm Innenverteidiger in zentraler Position aus der Drehung direkt, der Schuss von der Strafraumgrenze ging jedoch knapp über die Querlatte (43.).
Es dauerte fast eine Viertelstunde in der zweiten Hälfte, bis zur ersten gefährlichen Szene. Nach einer Flanke legte Necat Aygün auf Karger ab, dessen Schuss von der Strafraumgrenze landete knapp neben dem Tor (59.). Drei Minuten später konnte Vladimir Kovac eine Hereingabe von Salifou gerade noch vor Majdancevic zur Ecke klären (62.). Ansonsten waren die Gäste in dieser Phase nur nach Standards gefährlich. Die Löwen ihrerseits versäumten es, den entscheidenden Konter zu setzen. So plätscherte das Spiel lange ohne große Höhepunkte dahin. Plötzlich stand Markus Einseidler nach einer Hereingabe von der linken Seite frei vor Fritz, der per Fußabwehr zur Ecke klärte (78.). Die nachfolgende Ecke von Ex-Löwe Michael Kokocinski wurde abgewehrt, der eingewechselte Deniz Sari nahm den halbhohen Ball an der Strafraumgrenze direkt, Fritz lenkte die Kugel mit den Fingerspitzen übers Tor (79.). Eine Minute später war auch er machtlos. Charly Kunze hatte von rechts geflankt, Majdancevic sprintete in den Torraum, hämmerte den Ball aus fünf Metern zum 2:2 ins rechte untere Eck (80.). Zu allem Überfluss sah Peter Kurzweg in der 88. Minute Gelb-Rot, als er bei einem Angriff der Rosenheimer auf den Ball fiel, Schiedsrichter Simon Marx dies als absichtliches Handspiel bewertete. In Überzahl waren die Gäste dem Siegtreffer sogar näher. Letztlich blieb es bei der Punkteteilung.
Trainerstimmen zum Spiel
Löwen-Trainer Torsten Fröhling war richtig sauer auf sein Team. „Rosenheim ist vorne draufgegangen, dadurch hatten wir Platz. Ich habe der Mannschaft in der Pause gesagt: Jetzt könnt ihr Fußball spielen, geht aufs dritte Tor!“ Aber anstatt befreit nach vorne zu spielen, sei im zweiten Durchgang gar nichts mehr nach vorne gegangen. „Diese Nervosität kann ich nicht akzeptieren. Es war genug Platz da, aber anstatt flach zu spielen und zu kombinieren, haben wir gegen einen körperlich überlegenen Gegner die Bälle hoch nach vorne geschlagen.“ Genau diese Spielweise enttäuschte den 47-Jährigen. „Ich reiße keinem den Kopf ab, wenn er Fehler macht. Aber ich verlange von meiner Mannschaft, dass sie von hinten raus spielt. Wir sind eine Ausbildungsmannschaft, kloppen können die Spieler später noch genug.“ Nur als Mannschaft könne man erfolgreich sein. „Wir müssen wieder einfacher spielen. Vielleicht hat der eine oder andere im Hinterkopf, wie es im Sommer für ihn weitergeht“, betrieb Fröhling Ursachenforschung. Dem Gegner gratulierte er zum Punktgewinn. „Das war eine sehr engagierte Leistung von Rosenheim. Ich war froh, dass wir Necat noch hingekriegt hatten, weil ich wusste, dass sie körperlich stärker sind als wir.“
Rosenheims Trainer Thomas Siegmund war zufrieden. „Normalerweise ist ein Punkt im Abstiegskampf zu wenig, aber hier hatten wir keinen eingeplant. Wir haben 90 Minuten gekämpft und wurden mit dem Ausgleich belohnt. Eigentlich haben wir heute vier Tore geschossen. Ein solcher Lapusus wir vorm 2:1 darf einem erfahrenen Spieler nicht passieren“, monierte Siegmund, der die Moral seiner Mannschaft lobte. „Wir haben es Sechzig 90 Minuten schwer gemacht. Deshalb nehmen wir einen verdienten Punkt mit.“
(Quelle: www.tsv1860.de)
Statistik:
Aufstellung TSV 1860: 1 Fritz, 2 Kovac, 3 Steinhart, 4 Aygün, 5 Kurzweg, 6 Wannenwetsch, 7 Karger (78. 15 Jais), 8 Knezevic, 9 Neumeyer (60. 14 Mvibudulu), 10 Vollmann, 11 Köppel (85. 17 Koussou). Bank: 12 Marinovic, 13 Gambos, 16 Rabihic, 18 Geipl.
Aufstellung Rosenheim: 1 Mayer, 2 Lenz, 5 Kokocinski, 9 Schramme (64. 15 Kunze), 11 Majdancevic, 12 Einsiedler, 17 Haas, 19 Achatz, 20 Pointvogel (68. 16 Potenza), 21 Salifou (64. 10 Sari), 32 Wallner. Bank: 35 Schorpp, 7 da Costa, 13 Masberg, 14 Novy.
Tore: 1:0 Neumeyer (16.), 1:1 Salifou (20.), 2:1 Karger (22.), 2:2 Majdancevic (80.)
Platzverweis: Kurzweg (gelb-rot; Foul und absichtliches Handspiel/87.)
Zuschauer: 950 im Stadion an der Grünwalder Straße
Schiedsrichter: Simon Marx