U21 schießt Kornburg ab

Lange mussten die kleinen Löwen auf einen Sieg warten, jetzt endlich klappte es … und wie: Die U21 schickte das Tabellenschlusslicht aus Kornburg mit einem halben Dutzend Gegentreffer nach Hause. 

Nach elf sieglosen Spielen holte die Löwen-U21 in der Bayernliga Süd nicht nur ein Dreier gegen den TSV Kornburg, sondern feierte bei dem 6:0 den höchsten Saisonsieg. Mohamad Awata eröffnete in der 1. Minute den Torreigen. Es folgte ein Doppelpack von Tobias Steer (10. und 36.), Dennis Dressel traf zum 4:0-Halbzeitstand. Lukas Aigner (64.) und Fabian Greilinger (86.) machten das halbe Dutzend voll.

Es begann optimal für die Löwen. Nach einem Solo, bei dem Mohamad Awata mehrere Kornburger düpierte, traf der Syrer in halblinker Position zum 1:0 ins lange Eck (1.). Bereits in der 10. Minute erhöhten die Sechzger auf 2:0. Noel Niemann hatte in die Tiefe auf Michael Görlitz gespielt, der legte halbrechts im Strafraum quer auf Tobias Steer, der von hinten in das Zuspiel lief und aus sechs Metern Arthur Ockert im Tor der Nürnberger überwand. Ebenfalls über die rechte Seite leitete Awata das 3:0 ein. Seine Hereingabe von der Grundlinie drückte Steer am ersten Pfosten ins kurze Eck (36.). Aber es ging auch über die andere Flanke. Leo Klassen bediente Dennis Dressel halblinks im Strafraum. Der erste Schussversuch aus halblinker Position wurde noch geblockt, der zweite landete aus 13 Metern zum 4:0 im langen Eck (39.). Neben den vier Toren hatten die Löwen noch eine Handvoll Chancen, die jedoch ungenutzt blieben, während Kornburg überhaupt nur zwei Mal in die Nähe des Tores von Johann Hipper kam. Ein Wermutstropfen gab es in den ersten 45 Minuten: Niemann verletzte sich kurz vor der Pause am Knie, musste vom Platz getragen werden und wurde sofort zu einer Untersuchung ins Harlachinger Krankenhaus gebracht.

Am Gesamtbild sollte sich in der 2. Halbzeit nicht viel ändern. Zwar waren die Gastgeber nicht mehr ganz so dominant, auch weil die Mittelfranken nun etwas forscher auftraten. Trotzdem: Die Tore machten die Sechzger. Im Anschluss an einen Freistoß kam die Kugel zu Awata. Der legte am Torraum zurück auf Lukas Aigner, der halblinks aus acht Metern zum 5:0 ins lange Eck traf (64.). Fünf Minuten vor dem Ende fiel das 6:0. Görlitz hatte fast von der Außenlinie rechts auf Fabian Greilinger gepasst, der zog am rechten Strafraumeck ab, erwischte den Torhüter auf dem falschen Fuß und brachte den Ball im kurzen Eck zum Endstand unter (86.).

„Die Jungs haben das super angenommen“, lobte Trainer Christian Wörns besonders die Spieler aus dem Regionalliga-Kader. „Von der ersten Sekunde an haben wir Gas gegeben. Wichtig waren die frühen Tore. Der dritte Treffer hat trotz vieler Torchancen etwas lange auf sich warten lassen“, monierte der 45-Jährige. „Nach dem 3:0 war die Moral des Gegners gebrochen. Vielleicht haben wir etwas zu sehr durchs Zentrum gespielt, dort war es sehr eng. Aber die Konterabsicherung war gut. Wir haben in der 1. Halbzeit keine Chance des Gegners zugelassen.“ Nach der Pause habe sein Team dort weiter gemacht, war griffig. „Nur bei zwei, drei Kontersituationen waren wir etwas Laissez-faire. Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Die Jungs haben das super gemacht.“

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 1 Hipper, 2 Gebhart, 3 Klassen, 4 Aigner, 5 Spitzer, 6 Genkinger, 7 Niemann, 8 Dressel, 9 Awata, 10 Görlitz, 11 Steer. Bank: 24 Kretzschmar, 12 Rother, 13 Heigl, 14 Wallner, 15 Cyriacus, 16 Braun, 17 Greilinger.

Aufstellung Kornburg: 1 Ockert, 3 Uschold, 7 Betsi Mbetssi, 9 Kaya, 11 Schwarz, 12 Kowal, 13 Medjessiribi, 19 Roth, 21 Rohracker, 30 Burgutzidis, 99 Kljaic. Bank: 33 Kunze, 5 Karwath, 8 König, 15 Ab Latif, 16 Zinnbauer, 18 Terashvili.

Wechsel: Greilinger für Niemann (44.), Braun für Gebhart (74.), Heigl für Klassen (84.) – Zinnbauer für Medjessiribi (46.), Terashvili für Roth (46.), König für Kaya (68.)

Tore: 1:0 Awata (1.), 2:0 Steer (10.), 3:0 Steer (36.), 4:0 Dressel (39.), 5:0 Aigner (64.), 6:0 Greilinger (86.)

Zuschauer: 60 am Trainingsgelände des TSV 1860, Platz 5

Schiedsrichter: Florian Wildegger (Augsburg)

Vorbericht:

Seit elf Spielen wartet die Löwen-U21 auf einen Sieg, liegt in der Bayernliga Süd nur knapp über einem Relegationsplatz. Am Samstag, 7. April 2018, kommt mit dem TSV Kornburg der Tabellenletzte an die Grünwalder Straße 114. Anpfiff auf dem Trainingsgelände ist um 16 Uhr.

Trainer Christian Wörns weiß um die Wichtigkeit des Spiels, fokussiert sich aber nicht nur auf diese eine Partie: „Wenn wir die Liga halten wollen, dann gibt es für uns nur noch Endspiele“, sagt er. „Wir tun gut daran, nicht auf die Gesamtsituation zu schauen, sondern immer nur von Spiel zu Spiel.“

Natürlich weiß auch er, dass seine Mannschaft in der Favoritenrolle ist. Kornburg hat auf den Vorletzten bereits sieben Punkte Rückstand, auf die kleinen Löwen sogar elf. „Wir müssen alles in die Waagschale werfen“, fordert der 45-Jährige.

Trotz der Negativserie will Wörns nicht alles über einen Kamm scheren. „Man muss jedes Spiel für sich bewerten. Oft haben wir mit der kompletten U19 gespielt.“ Zuletzt konnte er aber eine deutliche Leistungssteigerung ausmachen. „Teilweise haben wir sogar geführt, uns aber dann die Butter vom Brot nehmen lassen.“

Besonders eklatant sei es in der letzten Partie beim Spitzenteam Schwaben Augsburg gewesen. „Da hatten wir sieben hochkarätige Chancen“, zählt Wörns auf, „ordentlich Fußball gespielt. Aber das zählt nicht. In unserer Situation ist einzig das Ergebnis entscheidend.“

Eins darf der Löwen-U21 aber nicht passieren, dass sie den Gegner unterschätzt. Zwar hat das Team aus dem Süden von Nürnberg nur eins der letzten 14 Spiele gewonnen. Doch vor drei Wochen gelang ihm gegen den Tabellenzweiten SV Pullach ein torloses Remis. „Auch wenn wir Favorit sind: die Spiele müssen erst gespielt werden“, weiß Wörns.