Auf dem tiefen und nassen Rosenheimer Rasen waren die kleinen Löwen das Team mit weitaus mehr Ballbesitz, die Treffer erzielte aber der Gastgeber aus Rosenheim, der die sich bietenden Gelegenheiten konsequent nutzte und am Ende daher auch verdient als Sieger vom Feld ging. Die Löwen waren über 90 Minuten zu harmlos.
Die erste Hälfte in Rosenheim war eine zum Vergessen. Die Löwen waren zwar sehr bemüht und hatten auch einen sehr hohen Anteil beim Ballbesitz. Wie so oft schafften sie es aber nicht, sich gefährliche Situationen zu erarbeiten oder diese gar zu nutzen. Das machten die Gastgeber deutlich besser. Gleich mit der ersten Gelegenheit gingen sie in Führung, als Marinkovic eine Flanke von der rechten Außenbahn per Flugkopfball ins Netz setzte. Vitus Eicher war ohne Chance.
Nach diesem Gegentreffer wirkten die Löwen lange verunsichert und schafften es noch weniger nach vorne zu kommen. Die vielen mitgereisten Löwen-Fans sahen lediglich einige ungefährliche Fernschüsse. Rosenheim war hier deutlich zielstrebiger, vor allem Sascha Marinkovic war es immer wieder, der auffiel. Die beste Nachricht nach 40 Minuten war, dass es nur 0:1 aus Löwen-Sicht stand.
Erst in den letzten Minuten schafften es Heinrich, Marton und Köppel mit guten Aktionen, dass noch etwas Hoffnung für die zweite Hälfte bestand, auf tiefem Rasen vielleicht doch noch zu punkten.
Der zweite Abschnitt begann mit überlegenen Löwen, die sich aber erst knapp 15 Minuten nach Beginn die erste gute Chance erspielen konnten, als Koussou einen langen Ball nur um Millimeter am Rosenheimer Tor vorbeilegte. Es folgte eine kurze Drangphase der Löwen, die weitere Gelegenheiten brachte, doch der Ball wollte nicht über die Linie.
Anders beim Gegner, der eine der sich bietenden Kontergelegenheiten nutze. Nach einer Löwen-Ecke schaltete der Gastgeber schnell um und Ex-Löwe Danijel Majdancevic erzielte mit dem 2:0 die Entscheidung. Am Ende hatten die Löwen noch Glück, dass Marinkovic nur den rechten Pfosten traf und die Niederlage nicht zu hoch ausfiel.
Statistik:
Aufstellung TSV 1860 II: 30 Eicher, 2 Weeger, 7 Marton, 9 Bachschmid, 11 Köppel, 25 Genkinger, 27 Justvan, 28 Heinrich, 29 Hursan, 31 Koussou, 32 Pongracic. Bank: 1 Hiller, 5 Kokocinski, 17 Sabbagh, 19 Aigner, 21 Türk, 23 Helmbrecht.
Aufstellung Rosenheim: 1 Süßmaier, 5 Lenz, 6 Shabani, 7 Linner, 8 Mayerl, 9 Marinkovic, 11 Majdancevic, 17 Köhler, 24 Heiß, 28 Maier, 42 Räuber. Bank: 20 Pflug, 3 Wallner, 22 Wallner, 25 Bahadir, 27 Zetterer, 31 Caner, 32 Schunko.
Wechsel: Schunko für Limmer (87.), Wallner für Majdancevic (90.) – Helmbrecht für Heinrich (46.), Türk für Justvan (66.)
Tore: 1:0 Marinkovic (17.), 2:0 Majdancevic (74.)
Zuschauer: 850 im Jahnstadion
Schiedsrichter: Steffen Grimmeißen
Vorbericht:
Seit vier Spielen ist das Team von Daniel Bierofka ungeschlagen, aber auch seit drei Partien ohne Sieg. „Wir machen viele Sachen richtig“, ist der 37-jährige Chefcoach keineswegs enttäuscht. Dabei nimmt er aber die erste halbe Stunde beim 1:1 gegen die SpVgg Bayreuth aus: „Da waren wir zu lässig, zu lethargisch!“
Danach übernahm sein Team die Initiative und die Spielkontrolle. Was fehlte, war „der Mut und die Entschlossenheit, die Angriffe abzuschließen“, umschreibt er das Manko, das sich auch in Zahlen belegen lässt. Nur ein Treffer gelang den kleinen Löwen in den letzten drei Spielen, insgesamt waren es in 19 Saisonspielen nur 24. Lediglich zwei Mannschaften haben weniger erzielt – darunter 1860 Rosenheim (21).
Dabei attestiert Bierofka dem Team von der Mangfall, eine gute Mannschaft zu sein. „Mit Majdancevic, Marinkovic, Shabani oder Räuber haben sie gute Individualisten in ihren Reihen.“ Es sei ein Team, das Fußball spielen könne und wolle. „Das haben wir im Hinspiel gesehen.“ Zwar gewann die U21 mit 1:0, war aber nicht unbedingt die bessere Elf. „Das muss uns Warnung genug sein“, findet Bierofka, der Spieler wie die verletzten Christoph Daferner, Simon Seferings oder Alexander Fuchs schmerzlich vermisst. „Sie können für die kreativen Momente sorgen!“
Neben dem Trio fallen bis zur Winterpause auch Angelo Mayer und Florian Pieper aus, Felix Weber und Kilian Jakob stehen im Profikader. „Es sind noch zwei Spiele in diesem Jahr“, sagt Bierofka. „Wir werden versuchen, das Maximale herauszuholen um dann in der Pause an unseren Defiziten zu arbeiten.“