Klar besser … trotzdem nur ein Punkt

Über 90 Minuten waren die kleinen Löwen im Derby das deutlich bessere Team und erspielten sich die Mehrzahl an Chancen, für einen Treffer wollte es leider nicht reichen. Am Ende musste sich die Bierofka-Elf mit einem Zähler zufrieden geben.

Viel wurde vorab über dieses Spiel gesprochen, leider aber wenig über Fußball, sondern eigentlich nur um die Geschehnisse rund um das Spiel. Um geklaute Fahnen, um randalierende Fans um Böller und Bengalos. Dabei geht es doch eigentlich nur um eines, um Fußball.

Und dieses Spiel zwischen zwei der besten Mannschaften in der Regionalliga Bayern hat so richtig Spaß gemacht. Beide Mannschaften gingen offensiv ans Werk, die Löwen noch ein Stückchen mehr als ihre Gäste. Die erste gute Chance hatte dennoch die Spieler von der Säbener Straße, als ein Fernschuss am Querbalken der Löwen landete.

Danach erarbeitete sich auch 1860 gute Gelegenheiten, die beste hatte Florian Neuhaus weit in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als der den Keeper der Gäste gleich zweimal prüfen konnte. Da die Versuche aber erfolglos endeten, ging es mit einem Unentschieden in die Kabinen.

Nach der Pause das gleiche Bild, die kleinen Löwen das deutlich bessere Team mit der Mehrzahl an Gelegenheiten. Nur leider nutzten sie ihre Chancen nicht. Marton, Heinrich, Helmbrecht … sie alle scheiterten. Von Bayern hingegen kam nichts, die Löwen hatten ihren Gegner sicher im Griff.

Leider gab es die befürchteten Randale auf den Rängen, die zu einer Spielunterbrechung führten. Das brachte 10 Minuten Nachspielzeit ein in der leider auch kein Tor mehr fallen wollte. So endete das Derby mit einem 0:0 mit dem die Gäste höchst zufrieden sein müssen.

Statistik:

Aufstellung TSV 1860 II: 12 Engl, 3 Mayer, 4 Weber, 6 Fuchs, 7 Marton, 8 Seferings, 13 Neuhaus, 15 Uduokhai, 23 Helmbrecht, 25 Genkinger, 28 Heinrich. Bank: 1 Hiller, 2 Weeger, 5 Kokocinski, 9 Bachschmid, 11 Köppel, 19 Aigner, 29 Hursan.

Taktisch: 12 – 3, 15, 4, 25 – 8, 6, 13 – 28, 7, 23

Aufstellung Bayern II: 12 Rößl, 5 Feldhahn, 6 Öztürk, 8 Pantovic, 9 Lappe, 14 Hingerl, 19 Bösel, 21 Pohl, 24 Puchegger, 25 Fesser, 30 Dorsch. Bank: 1 Weinkauf, 2 Häußler, 4 Burger, 16 Obermair, 28 Strein, 31 Scholl, 40 Benko.

Wechsel: Bachschmid für Heinrich (78.), Weeger für Neuhaus (90. + 6) – Benko für Öztürk (46.), Obermair für Pantovic (82.)

Tore: Fehlanzeige

Zuschauer: 8.960 im Stadion an der Grünwalder Straße

Schiedsrichter: Florian Badstübner

Vorbericht:

Das Regionalliga-Derby hat gleich doppelte Brisanz, wenn die kleinen Löwen am Sonntag, 28. August, die Reserve des FC Bayern im Grünwalder Stadion empfangen. Anpfiff ist um 15 Uhr. Die Partie wird live in Sport1 übertragen.

Doppelte Brisanz, weil der Zweite (1860) gegen den Dritten (FCB) spielt. „Wir wollen zeigen, dass wir nicht zu Unrecht auf Platz zwei stehen“, sagt U21-Chefcoach Daniel Bierofka, der seit Mittwoch Inhaber der Trainer-A-Lizenz ist. „Der Druck liegt eher bei den Bayern“, erklärt der 37-Jährige. Denn während für sein Team der Aufstieg kein Thema ist, will der Rivale von der Säbener Straße der SpVgg Unterhaching unbedingt auf den Fersen bleiben.

Für Bierofka ist es wichtig, dass seine Schützlinge das Derby genießen. „Bayern hat immer mehr zu verlieren. Meine Jungs sollen einfach Spaß haben – am emotionalen Umfeld und an der Stimmung im Stadion.“ Dass das Spiel live im Fernsehen übertragen wird, „ist für jeden Einzelnen nochmals zusätzlich Motivation“, so der Ex-Profi.

Als Vorteil für sein Team könnte auch sein, dass 17 von 21 Spielern im Nachwuchsleistungszentrum der Löwen ausgebildet wurden. „Da merkt man schon, dass eine gute Grundstimmung vor so einem Derby da ist, alle sehr fokussiert sind. Jeder will sich anbieten, will dem Trainer zeigen, dass er in die Startelf gehört.“

Eine hohe Grundaggressivität sei schon im Training zu spüren. „Wer hier ausgebildet wurde, hängt mit seinem Herzen am Verein. Das sollen sie am Sonntag in die Hand nehmen“, sieht er seine Mannschaft in einem emotionalen Vorteil.

Neben den langzeitverletzten Christoph Daferner, Ugur Türk und Florian Pieper muss der Löwen-Coach auf Kodjovi Koussou verzichten. „Für Nono reicht es leider nicht. Sonst sind aber alle anderen fit.“

Verstärkung erhofft sich Bierofka von den „Zwischenspielern“, wie er sie nennt: Florian Neuhaus, Nicholas Helmbrecht und Moritz Heinrich. Auch bei Felix Uduokhai rechnet er mit einem Einsatz, „wenn er nicht in Karlsruhe bei den Profis spielt. Ansonsten werden wir wieder mit einer sehr jungen Mannschaft auf dem Platz stehen.“

Das Team der Bayern ist zwar auch jung, hat aber mit dem 30-jährigen Nicolas Feldhahn und dem fast 29-jährigen Karl-Heinz Lappe sehr erfahrene Spieler in seinen Reihen. Dazu kommen der bei den Löwen ausgebildete Andy Rößl, der ebenfalls schon 28 Lenze zählt. Auch der 35-jährige Tom Starke von den Profis hütete in den bisherigen fünf Saisonspielen schon zwei Mal das FCB-Tor.

„Im Grunde ist es jedes Jahr dasselbe: Bayern hat immer gute Individualisten. Jeder von ihnen kann ein Spiel entscheiden“, so Bierofka. Dazu habe sich das Team von Heiko Vogel gut verstärkt. So kamen mit Erdal Öztürk und Leon Fesser gleich zwei Spieler von der TSG Hoffenheim zum FCB. Der Plan scheint bisher bei den Roten aufzugehen: „Sie haben noch kein Spiel verloren“, stellt der Löwen-Trainer fest.

Er selbst ist mit dem eigenen Saisonverlauf „sehr zufrieden, vor allem mit der Punktausbeute. Wenn mir einer vor Saisonstart gesagt hätte, dass wir nach sieben Spielen 16 Punkte haben, hätte ich das sofort unterschrieben. Schließlich hat die Mannschaft gerade mal einen Altersdurchschnitt von 19,5 Jahren.“ Was ihm besonders gefällt, ist der Charakter seiner Jungs. „Das zeichnet die Mannschaft aus.“

Und so ist Bierofka auch zuversichtlich für das Derby. „Wir wollen einfach zeigen, dass wir so gefestigt sind, um den Bayern ein hartes Match zu bieten.“ In der letzten Saison konnten der Ex-Profi und sein Team beide Vergleiche in der Regionalliga gewinnen. So kann es weitergehen. „Wir spielen im Grünwalder Stadion“, sagt Bierofka. „Das ist unser Stadion.“

TICKETS FÜRS SPIEL BEIM FC AUGSBURG II

An den Kassen bei der Stehhalle können am Sonntag Karten für das U21-Auswärtsspiel beim FC Augsburg II gekauft werden. Die Partie findet am Samstag, 3. September 2016, Anpiff: 14 Uhr, im Rosenaustadion statt.

Tickets für Vollzahler gibt es für 9 Euro, ermäßigt 6 Euro (Schüler, Studenten, Rentner). Die Tageskassen sind ab 13 Uhr geöffnet.

Ansonsten können die Tickets ab sofort auch im Kartenvorverkauf am Trainingsgelände in der Grünwalder Str. 114 zu den üblichen Öffnungszeiten – nur gegen Barzahlung – erworben werden.