Biero schlägt Mölders

„Ein seltsames Gefühl“ war es für Daniel Bierofka, Sascha Mölders als Trainerkollege an der Seitenlinie zu treffen, war Biero doch gerade eben noch Trainer des Stürmers bei den  Profis gewesen, als er aus drei Spielen drei Siege holte und somit für den TSV 1860 München den Klassenerhalt sicherte.

Heute war der Druck natürlich weitaus nicht so hoch, in einem Vorbereitungsspiel traf Daniel Bierofka als U21-Trainer auf Sascha Mölders als Trainer des Landesligisten SV Mering. Bei hohen Temperaturen zeigte die U21 von Anfang an, dass sie trotz schwerer Beine das Spiel für sich entscheiden will.

Jimmy Marton eröffnete das Spiel nach 10 Minuten mit seinem Treffer, dem Geburtstagskind Kodjovi „Nono“ Koussou weitere 10 Zeigerumdrehungen später das 2:0 folgen ließ. 5 Minuten vor der Pause erhöhte erneut Marton auf 3:0. Kurz darauf zeigte auch Mering, dass sie durchaus gefährlich sein können und traf in Person von Lombaya den Pfosten.

Nach der Pause und zwei Wechseln bestimmte erneut der Gast aus München die Partie, ging jedoch etwas fahrlässig mit seinen Torgelegenheiten um. Dies war auch das Einzige, das Bierofka nach der Partie kritisierte, ansonsten war er mit der Leistung seines im intensiven Training steckenden Teams recht zufrieden.

Christoph Daferner traf zum 4:0, danach gönnten sich die Löwen die oben bereits angesprochenen vergebenen Großchancen. Nachdem Koussou leicht verletzt in der 73. Minute vom Feld ging und die Löwen nicht mehr wechseln konnten, nutzte Kerber einen Fehler in der Defensive der Löwen zum 1:4. Dies wollte die U21 dann aber doch nicht auf sich sitzen lassen und erzielte durch den spielenden Co-Trainer Michael Kokocinski noch den Treffer um den alten Abstand wiederherzustellen.

Statistik:

Aufstellung 1860 II: 12 Hiller, 2 Weeger, 4 Weber, 5 Kokocinski, 6 Fuchs, 7 Marton, 8 Koussou, 16 Justvan, 26 Seferings, 28 Jakob, 41 Hursan. Bank: 18 Mayer, 21 Daferner

Wechsel: 18 Mayer und 21 Daferner für 28 Jakob und 41 Hursan (beide 46.)

Tore: 0:1 Marton (10.), 0:2 Koussou (20.), 0:3 Marton (39.), 0:4 Daferner (55.), 1:4 Kerber (78.), 1:5 Kokocinski (84.)

Zuschauer: 300 auf der Sportanlage Mering

Schiedsrichter: Luka Beretic

Vorbericht:

Den ersten Test gewann die neuformierte Löwen-U21 am Samstag, 18. Juni 2016, souverän mit 4:0 beim Bezirksligisten DJK Pasing. Die Tore erzielten Felix Weber (33.), Julian Justvan (73.) und zwei Mal Simon Seferings (76. und 80. per Handelfmeter).

„Wir taten uns schwer“, so Trainer Daniel Bierofka, der dafür eine logische Erklärung parat hatte. „Seit dem Beginn der Vorbereitung haben wir zehn Einheiten absolviert, am Samstag in der Früh nochmals trainiert.“ Die Folge: „Null Spritzigkeit“, wie es der 37-Jährige formulierte. „Wir haben viel im konditionellen und im Kraft-Bereich gearbeitet. Unter diesen Umständen war ich mit der Leistung zufrieden.“

Vor allem sah er sein neues Team erstmals auf dem großen Feld. Aufgrund der geringen Kadergröße ist im Training derzeit kein Spiel Elf-gegen-Elf möglich. „Die Jungs haben sich trotzdem gut bewegt“, fand er.

Der Test am Tag darauf beim SV Neuperlach wurde vom Gegner wegen eines unter Wasser stehenden Rasens abgesagt. So steht als nächster Gradmesser die Partie beim SV Mering am Mittwoch, 22. Juni, 18.30 Uhr, auf dem Programm. Der schwäbische Landesligist scheiterte in der Relegation zur Bayernliga am TSV Landsberg, hat aber für die neue Saison einen prominenten Trainer verpflichtet: Löwen-Profi Sascha Mölders.

In seinem Wohnort Mering war Mölders, dessen Söhne Noah und Lio dort Fußball spielen, bereits als Trainer der A-Jugend tätig. Nun übernahm er die Landesliga-Mannschaft als Chefcoach. „Zeitlich lässt sich das ganz gut mit den Meringer Trainingseinheiten verbinden“, erzählt der Torjäger. Die Löwen trainieren morgens oder am frühen Nachmittag, Mering am Abend. Dazu hat der 31-Jährige zwei Assistenten, die ihn auch bei Spielen vertreten, wenn es Überschneidungen mit dem Zweitliga-Spielplan gibt.

Nun also spielt Mölders mit dem SV Mering gegen die kleinen Löwen. Das Besondere: Vor etwas mehr als einem Monat war Daniel Bierofka noch sein Trainer in der Zweiten Liga. „Das ist schon komisch, wenn man ein paar Wochen später an der Seitenlinie aufeinandertrifft“, findet der U21-Coach des TSV 1860. „Es ist ein Novum, dass Sascha als Profi nebenbei noch einen Verein trainiert.“

Der 37-Jährige findet das gut, macht ihm Hoffnung, dass sein Team den Test gegen die kleinen Löwen schadlos übersteht. „Mering hat gute Chancen gegen uns. Die Jungs sind richtig platt“, sagt Bierofka mit einem Augenzwinkern.