Déjà-vu in Nürnberg

Es war nicht die gleiche Torfolge (bei den Profis führte jedes Team einmal, beim U21-Duell zweimal die Löwen), doch das Ergebnis war gleich: Auch die kleinen Löwen kamen auswärts im Grundig Stadion nicht über ein 2:2 hinaus. Die Treffer für die Gäste erzielten Richard Neudecker und Romuald Lacazette, die jeweils in ihrem ersten U21-Einsatz der Saison auch den ersten Treffer erzielten.

Und auch dieses Mal begann die Partie wie es besser nicht sein könnte, denn bereits nach 7 Minuten lag der Ball im Tor des FCN. Eine kurze Ecke landete bei der Profi-Leihgabe Richie Neudecker, der aus 16 Metern abzog und die Kugel via Innenpfosten im Netz der Gastgeber versenkte. Wie also tags davor bei den Profis führten die kleinen Löwen in der ersten Spielhälfte und dominierten die Partie. Doch sie waren auch gewarnt, denn am Vortag egalisierte der Club und ging sogar kurz nach dem Pausentee in Führung.

Auch tags darauf fiel der Ausgleichstreffer für den Club relativ schnell, Preißinger glich die Partie nach 49 Spielminuten aus. Doch die Löwen schüttelten sich kurz und erzielten nach 61 Minuten den erneuten Führungstreffer. Diesmal war es Lacazette, der nach einem schönen Andermatt-Zuspiel auf den Torhüter zuging, diesen umspielte und zum 1:2 vollstreckte.

Leider hielt die Führung nur knapp 10 Minuten, denn in der 70. Spielminute kam Kardovic nach einem Flankenball mit den Haarspitzen an die Kugel und versenkte zum Ausgleich, der zugleich den Endstand bedeutete.

Nach der Partie klang das Fazit wie am Vortag: Es war mehr drin als dieses 2:2!

Statistik:

Aufstellung 1860 II: 22 Netolitzky, 3 Yegenoglu, 4 Weber, 5 Kokocinski, 7 Marton, 10 Neudecker, 15 Taffertshofer, 20 Karger, 24 Andermatt, 27 Scheidl, 38 Lacazette. Bank: 1 Fritz, 6 Hürzeler, 9 Pieper, 17 Katidis, 19 Aigner, 25 Genkinger, 26 Seferings.

Aufstellung FCN II: 39 Uphoff, 3 Leipold, 6 Erras, 7 Theisen, 8 Preißinger, 10 Evseev, 20 Özdemir, 21 Lux, 23 Kardovic, 24 Sané, 40 Knezevic. Bank: 1 Kolbe, 4 Weber, 12 Weimar, 15 Baumann, 17 Wenninger, 18 Lippert, 27 Bergmeister.

Wechsel: Baumann für Knezevic (65.), Weimar für Lux (65.), Weniger für Kardovic (76.) – Katidis für Karger (67.), Pieper für Marton (76.), Hürzeler für Lacazette (78.)

Tore: 0:1 Neudecker (7.), 1:1 Preißinger (49.), 1:2 Lacazette (61.), 2:2 Kardovic (70.)

Zuschauer: 378 im Grundig Stadion

Schiedsrichter: Lothar Ostheimer

Vorbericht:

Die kleinen Löwen beenden am Dienstag, 18. August, mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg II den 6. Spieltag in der Regionalliga Bayern. Anpfiff im Grundig Stadion ist um 18.30 Uhr.

So ganz weiß U21-Cheftrainer Daniel Bierofka nicht, was auf ihn und sein Team in der Frankenmetropole zukommt. „Es kann gut sein, dass der eine oder andere Profi, der am Abend zuvor nicht zum Einsatz gekommen ist, in der zweiten Mannschaft aufläuft.“ Denn keine 24 Stunden zuvor stehen sich die Zweitliga-Teams der beiden Klubs an gleicher Spielstätte gegenüber. Aber egal wer beim Club aufläuft: „Nürnberg hat eine starke Mannschaft. Für uns wird es eine schwierige Aufgabe.“

Zuletzt feierten die kleinen Löwen beim 1:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth den ersten Heimsieg. Zufrieden ist der 36-jährige Bierofka trotzdem nicht. „Zufriedenheit bedeutet Stillstand. Wir müssen nach vorne schauen“, sagt er. Die Regionalliga sei dieses Jahr mit Ausnahme von Regensburg „eine wahnsinnig enge Geschichte. Du musst in jedem Spiel an die Grenzen gehen, sonst gewinnst du nichts.“

Positiv bewertet Bierofka das Defensivverhalten bei seinem Team. „Wichtig war für mich, dass wir die letzten beiden Spiele zu Null gespielt haben, nachdem wir in den ersten drei Partien teilweise blöde Gegentore hinnehmen mussten.“ Dagegen ist die Offensivausbeute ausbaufähig, bereitet Bierofka jedoch keine schlaflosen Nächte. „Schlimmer wäre, wenn wir uns keine Chancen erspielen würden.“ Das sei aber nicht der Fall. „Wir müssen ruhiger im Abschluss werden. Wichtig ist, dass die Null steht. Vorne sind wir immer in der Lage, ein Tor zu schießen.“

Auch nach Nürnberg fahren die kleinen Löwen, um zu gewinnen. „Wir wollen immer agieren, den Gegner zu Fehlern zwingen und ihn fordern“, erklärt Bierofka die Spielphilosophie. „Das werden wir auch beim Club tun.“

Personell kann der Löwen-Coach aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Christian Köppel fehlt. Bei dem Allrounder zeichnet sich aber langsam ein Ende der Leidenszeit ab. Angeleitet von Hans Baudisch absolviert er zurzeit ein spezielles Aufbautraining mit Ball. „Ich hoffe, dass er schnell wieder bei der Mannschaft ist“, so Bierofka.